6. Greifswalder Citylauf am 19.05.2012

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Obwohl mir der Marathon vom Rennsteiglauf des vergangenen Wochenendes noch etwas in den Beinen steckte ging es heute zum 6. Greifswalder Citylauf nach Greifswald, meiner alten Heimatstadt. Dieser Lauf ist für mich mittlerweile einfach eine Ehrensache und bietet zudem die Gelegenheit, mich mal wieder mit meiner Mutter und meinem Bruder zu treffen.

Der Hauptlauf über 10 km sollte um 13 Uhr starten, zum Mittagessen vor dem Lauf viel zu früh. Also entschieden wir uns für ein spätes Frühstück und so fuhren Vormittag Roland, Matze, Gudrun und ich am späten in Richtung Osten unseres schönen Bundeslandes. Über die Autobahn ist man mittlerweile ratzbatz da. Greifswald ist ebenso wie Rostock eine alte Universitätsstadt. Die Greifswalder Uni besteht seit 1456, die Rostocker ist noch ein klein wenig älter (1419).

Tradition bei diesem Lauf hat auch der Uni-Cup, bei dem in der Vergangenheit Teams der Unis Greifswald und Rostock in den Wettstreit gingen. Drei Männer und drei Frauen kommen für jedes Team in die Wertung. Für das Uni-Team Rostock hatte Matze bei den Herren eine Top-Besetzung zusammen, aber leider haperte es bei den Damen… Es waren einfach nicht genügend leistungsstarke Läuferinnen, die zudem Angestellte oder Studentinnen der Uni Rostock sein mussten, aufzutreiben. Schade! Jana verzichtete daher auch auf einen Start, da sie gerade in der heißen Phase ihrer Diplomarbeit steckt und außerdem noch das Hundetraining mit Pino anstand.
So traf unser kleines Team ziemlich genau um 12.00 Uhr mittags, also „High Noon“, in Greifswald ein. Wir stellten Berli auf dem Parkplatz meiner ehemaligen EOS „Friedrich-Ludwig-Jahn“ ab. Von dort sind es nur wenige hundert Meter bis zum Marktplatz, der heute Start und Ziel des Citylaufes war.

Die Staffelläufer waren bereits einige Zeit unterwegs und liefen jetzt nach und nach ins Ziel ein. Wir steuerten erst einmal wie gewohnt das große Eingangstor des Rathauses an, denn wir mussten uns noch zum Lauf anmelden. Das Tor war allerdings verschlossen… Die Anmeldung war doch immer da? Als wir uns umdrehten und etwas ratlos in die Runde schauten, kam uns schon mein Bruder Bernd entgegen. Er wusste Bescheid: die Anmeldung erfolgt in diesem Jahr im Ratskeller! Jetzt also flinke Füße und nichts wie hin, denn die Meldelisten sollten gleich geschlossen werden. Gerade noch so geschafft! Matze hatte das Glück als Vorjahreszweiter einen Freistart zu bekommen und auch die Startnummer „2“ war bereits für ihn reserviert.

Auf dem Marktplatz trafen wir nun auch auf Matzes Schwester und ihren Freund. Wie auch in den Vorjahren ließen es sich die beiden nicht nehmen Matze anzufeuern. Natürlich gab es auch wieder viele Begrüßungen mit zahlreichen uns bekannten Lauffreunden. Eine besondere Überraschung war, hier auf André, mit dem ich auch schon in Berlin bei der Teamstaffel als Team „Feuerraeder“ zusammen an den Start ging, zu treffen. Da er gerade zu einem Familienbesuch im nicht weit entfernten Grimmen weilte, bot sich der Greifswalder Citylauf als kleines läuferisches Highlight geradezu an.

Während Matze noch eine kleine Einlaufrunde drehte, trabte ich ein paarmal die Strecke entlang des Postgebäudes bis zum Start hin und her. Roland unterhielt sich indes mit Arne, der ebenfalls wie er Informatik in Rostock studiert. Arne, der aus Greifswald stammt, war auch schon im letzen Jahr hier beim Citylauf dabei.

Jetzt wurde es langsam ernst. Die Läufer und Läuferinnen begaben sich langsam an die Startlinie in der Mühlenstraße. Gemeinsam mit Jörg, meinem ehemaligen Seminargruppenbetreuer aus alten Rostocker Studienzeiten, stellte ich mich ziemlich mittig in das Läuferfeld. Direkt hinter mir sah ich dann Grit und ihren Vater und wir unterhielten uns noch kurz über den Rennsteiglauf.

Im allgemeinen Gemurmel bekam man hinten den eigentlichen Start kaum mit. Jedenfalls setzte sich die Läuferschar Punkt 13 Uhr in Bewegung und wir trabten auch los. Bis zur ersten Kurve scharf links hinter dem Fischmarkt herrschte noch ein ziemlich dichtes Gedränge. Etliche langsame Läufer und Läuferinnen, die sich unvernünftigerweise viel zu weit vorne einsortiert hatten, mussten erst einmal überholt werden.

Die knapp 200 Meter durch die Baderstraße waren schnell absolviert und es ging nun auf den Greifswalder Stadtwall. Als Schüler waren wir damals immer froh, wenn wir die drei obligatorischen Wallrunden im Sportunterricht hinter uns hatten. Und wie oft hatten wir uns auch einfach eine Runde gespart und uns hinter einem Busch versteckt ;-). Dass ich jetzt als Ü50 die Runden noch freiwillig laufe, hätte ich mir vor einigen Jahren nicht träumen lassen! So ändern sich die Zeiten…

Zu absolvieren waren also vier knapp 2,5 km lange Runden, entlang der alten Wallanlagen und zurück entlang der alten Hafenstraße, in der ich meine Jugendjahre bis zum 13. Lebensjahr verbrachte. So kamen immer wieder alte Erinnerungen hoch. Von der alten Hafenstraße, jetzt Hansering, und den Gassen der Friedrich-Löffler-Straße, wie sie einmal früher aussahen, ist leider seit der Umgestaltung der historischen Innenstadt in den 80er Jahren kaum noch was übrig geblieben. Über die Wallanlagen liefen wir dann weiter am kleinen Tierpark vorbei, dann parallel zum Ryck auf den Hansering. In die Knopfstraße in Richtung Markt ging es dann auch wieder vorbei an meiner ehemaligen POS „Käthe-Kollwitz“, auf der ich die ersten acht Jahre zur Schule ging.

In diesem Jahr waren dann auch durch das gute Wetter bedingt zahlreiche Schaulustige entlang der Strecke unterwegs, die uns Läufer auch lautstark anfeuerten. Insbesondere auf dem Greifswalder Markt tobte die Stimmung. Die Organisatoren des Greifswalder Citylaufes hatten aus den Fehlern des letzten Jahres, als der Lauf bei einer mittäglichen Affenhitze stattfand, gelernt und diesmal in der Nähe von Start und Ziel Getränke angeboten.
Da es wie im letzten Jahr wiederum recht warm wurde, der erste Tag des Jahres mit sommerlichen Temperaturen um die 22 Grad, wurde dieses Angebot natürlich auch rege genutzt. Die Runden selbst vergingen wie im Fluge. Auf den ersten zwei Runden konnte ich auf den Wallanlagen gut 200 Meter vor mir noch Roland und Grit ausmachen, während ich mich mit Jörg „battelte“.

Auf der dritten Runde musste ich doch noch dem Rennsteig etwas Tribut zollen und etwas Tempo herausnehmen, um noch möglichst gut ans Ziel zu kommen. Die letzte Runde war dann wieder etwas überschaubarer und so konnte ich noch auf den letzen 500 Metern etwas Gas geben, so dass diese letzte Runde wieder etwas schneller war als die vorhergehende dritte. Nach offiziellen 48:27 min spurtete ich über die Ziellinie.

Roland war bereits nach 46:44 min und somit gute zwei Minuten vor mir im Ziel. Nach seinem HM mit persönlicher PB beim Citylauf in Rostock vom letzen Wochenende war er ziemlich happy. Im letzen Jahr war ich an gleicher Stelle eine knappe Minute schneller, hatte aber damals keinen Marathon in den Knochen.
In dieser Hinsicht ist die Zeit doch vollkommen ok! Nach dem Duschen in meiner ehemaligen Penne ging es dann gleich wieder in Richtung Marktplatz. Die Siegerehrungen durften wir natürlich nicht verpassen, da sich Matze (34:01 min) in diesem Jahr wieder den Gesamtsieg gesichert hatte, vor dem Sieger des letzten Jahres, Thomas Röper (34:26 min) aus Neuruppin und Karl Westphal vom TC FIKO Rostock (35:42 min). Bei den Damen war wiederum Sandra Eltschkner vom SG Greifswald e.V. unangefochtene Spitzenreiterin. Nach 36:41 min lief sie als erste über die Ziellinie vor Anja Kruse (Greifswald, 39:27 min) und Nadine Lofski (TuS Wunstorf, 39:42 min).

Nach den Siegerehrungen machten wir erst einmal mit Nudeln satt ein Re-Carbo-Loading bei meiner Mutter, bevor es dann wieder ab nach Rostock ging. Matze rief Jana kurz vor Ankunft an, damit sie die von Matze errungenen Trophäen (Pokal, Regenschirm,…) mit in die Wohnung schleppen konnte ;-). Und für alle Starter hatte es eine spezielle Citylauf-Tasse gegeben! Der Citylauf war für uns alle also ein voller Erfolg und außerdem ein schönes Familientreffen…

4 Kommentare zu “6. Greifswalder Citylauf am 19.05.2012

  1. Super Fred, ich staune mal wieder Bauklötzer, wie du das alles immer so stemmst. Glückwunsch! Da steht ja dem Ultra im nächsten Jahr nichts im Wege, wenn du immer noch so viel Körner nach dem Marathon hast… 😉
    Liebe Grüße!

    • Hallo Grit, war doch ein schöner Lauf in Greifswald! Die Wärme hatte uns wohl alle zu schaffen gemacht – gut das es Wasser an der Strecke gab! Viele Grüße aus Rostock von Gudrun & Fred

      • Danke Juliane! Dank der Schonung in der Woche hatte ich mich schon etwas vom Rennsteiglauf erholt – habe es aber in der dritten Runde dann doch noch „gemerkt“ 😉 ! Liebe Grüße Fred

  2. Hallo Fred & Gudrun,
    schön, dass ihr da wart und die Laufatmospäre in Worten und Bildern so toll festgehalten habt. 🙂 Glückwunsch zur wirklich guten Zeit nach dem Marathon – ist schon erstaunlich, dass du die vielen Rennen so gut verkraftest. Sonnige Grüße Grit

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