10. Burgenlauf von Penzlin nach Burg Stargard am 08.08.2010

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Der Tipp von Gudruns Kollegen Lars bezüglich des Burgenlaufs war wirklich gut. Dieses Jahr fand der Lauf über 23,9 km bereits zum 10. Mal statt, diesmal von der Burg Penzlin zur Burg in Burg Stargard  (nächstes Jahr die andere Richtung). Im Vorfeld hatten wir uns mit Heiko (Feuerräder) und Juliane (Barbarine) von den AA-ST verabredet, um diesen schönen Landschaftslauf gemeinsam zu erleben. Dabei wollte Juliane auch Gudruns Technik des „Aktiv-Supporting“ (gleichzeitig fotografieren, filmen und radeln ;-)) studieren.

Auch für Jana und Matze passte der Termin in die Vorbereitungsphase für den Ulm-Marathon. Allerdings liegt Penzlin auch nicht gerade „um die Ecke“ und so machten Gudrun und ich mich kurz nach sechs Uhr am Sonntagmorgen auf den Weg. Jana und Matze fuhren gemeinsam mit André Schrödter direkt nach Burg Stargard und konnten so einige Minütchen länger schlafen 😉 .

Entgegen allen Ankündigungen von Dauerregen hatten wir Glück, denn der Regen war  hier noch nicht angekommen 🙂 ! Wir waren gerade auf der Suche nach der Burg in Penzlin als unser Handy klingelte und Heiko sich nach unserem Verbleib erkundigte. Eine Querstraße und eine Minute weiter waren auch wir an der Burg. Nach der ersten Begrüßung  gratulierten wir Heiko und Juliane zum Hochzeitstag!

Ich packte nur noch das Klapprad aus und montierte es in aller Eile. Dann ging es für Heiko und mich weiter über Neubrandenburg nach Burg Stargard. Gudrun und Juliane hatten jetzt noch genügend Zeit die Burg Penzlin in Augenschein zu nehmen und schon mal den Hexenkeller der Burg zu besichtigen. Dort war alles zu sehen, was die mittelalterliche Foltertechnik zu bieten hatte: von der Streckbank bis zum „Fakirsessel“.

Rechtzeitig um 8:30 Uhr trafen wir in Burg Stargard ein und holten uns im Amtsreiter der Burg unsere Startunterlagen ab. Da Jana und Matze noch nicht in Sicht waren, nahm ich ihre Startunterlagen und die Chips mit in Empfang. Die Chips mussten diesmal wieder an den Schnürsenkeln befestigt werden. Das machte ich lieber gleich. Mit Heiko hielt ich derweil schon nach Jana und Matze Ausschau, die dann aus Richtung Burg auftauchten. Um 9:00 Uhr fuhren die Shuttle-Busse nach Penzlin ab. Die Fahrt im Bus nach Penzlin verging  wie im Fluge, da Heiko und ich uns über unsere Marathonpläne und das dafür notwendige Training austauschten.

Zu unserer Überraschung hatte sich das Supporter-Team dann in Penzlin noch um meine Mutter und meinen Bruder Bernd erweitert 🙂 . Die Zeit bis zum Start nutzten jetzt alle für die individuelle Vorbereitung.

Endlich war’s soweit und alle nahmen Aufstellung für den Start. Jana wollte ein lockeres Tempo anschlagen und mich auf dem Lauf begleiten. Heiko schwankte zunächst noch zwischen den Vorgaben des „Klemmbretts“ (schneller Lauf) oder den Lauf als Genusslauf zu nehmen, sofern bei den angekündigten Bergen ein Genuss überhaupt möglich wäre 😉 . Während des Countdowns sah ich auf meine Schuhe und dem daran befestigten Chip. Ich sah die Chipnummer „829“. Auf meiner Starnummer war jedoch die Startnummer „828“ 🙁 ! In der Aufregung hatte ich doch tatsächlich meinen und Janas Chip vertauscht!!!

In diesem Augenblick ging’s dann auch schon los. Jana sagte ich noch, dass ich die Verwechslung gerade bemerkt habe. Daraufhin entgegnete Jana nur: „Dann müssen wir wohl wirklich zusammen über den Zielstrich laufen“. Heiko, Jana und ich amüsierten uns noch nach dem Start über die Verwechslung.

Hier die Zusammenfassung:

Von Penzlin aus ging es die ersten Kilometer vorbei am Großen Stadtsee in Richtung Werder auf weitgehend asphaltierten Straßen und Rad- und Wanderwegen. Orientierung war ein 5:20-er Schnitt, der für Jana und Heiko eher einem Wohlfühltempo entspricht. Auch ich hatte hier zunächst keine Probleme mitzuhalten. Da wir ziemlich im letzten Drittel gestartet waren, überholten wir auch noch den einen und anderen Läufer. Bereits nach knapp 3 km gab’s schon den ersten Getränkepunkt, den wir aber nicht in Anspruch nahmen. Jana’s Bauch gluckerte noch von dem vielen zuvor getrunkenem Wasser 🙂 !

Es dauerte nicht lange und es  ging die ersten Hügel hoch, und dann auch wieder runter. Laut Garmin ging es auf der gesamten Strecke 355 m bergauf und 317 m bergab. Eindeutig gefällt mir dabei das Bergablaufen besser 😉 .

Während Jana und Heiko sich bei den nächsten Anstiegen nebenbei unterhielten, fiel mir gerade bei den Anstiegen das Schritthalten mit den beiden zunehmend schwerer. Aber sobald die Strecke etwas ebener wurde bzw. bergab ging konnte ich wieder aufschließen ;-). Ein paar Kilo weniger würden hier bestimmt noch Wunder wirken!

Allerdings wunderten wir uns nach knapp der halben Distanz, dass unsere Fahrradsupporter immer noch nicht bis zu uns aufgeschlossen hatten… An einem Hügel bei km 9 kam dann plötzlich Juliane in Sicht, dicht gefolgt von Gudrun auf dem Klapprad und berichteten uns von „Pleiten, Pech und Pannen“. Ich konnte dann noch mit den verwechselten Chips auftrumpfen 😉 !

Ich stellte mir vor, was wohl Matze gesagt hätte wenn ich seinen Chip verwechselt hätte…

Die Streckenversorgung war wirklich vorbildlich. Es gab an vielen Ständen Wasser, Cola, Bananen und Melonen. Darüber hinaus hatten Anwohner eigene Stände mit Wasser zum Trinken und Becken für eine Mütze voll Wasser aufgestellt 🙂 !

Gut die Hälfte der Strecke lag jetzt hinter uns und während Gudrun immer wieder vorfuhr, um Bilder und Videos von uns zu schießen, hielt sich Juliane jetzt in unserer Nähe auf und munterte vor allem mich immer wieder auf. Wie eine alte Dampflok kam ich mir jetzt an den immer häufigeren Anstiegen vor. Auch die Wege wurden bei fast mittelalterlich anmutendem Kopfsteinpflaster, welches wohl schon die alten Rittersleut‘ per Ross beritten hatten, teilweise für Fahrradfahrer sehr schwierig.

Ich hatte mir vorsorglich noch zwei Gels eingepackt. Jetzt, bei km 14, sah ich kurz vor einem Erfrischungspunkt die Zeit gekommen, mir ein Gel einzuflößen. Von Heiko habe ich nebenbei dazugelernt, dass es besser ist in Ruhe im Gehen das Getränk aufzunehmen, statt die Hälfte beim Laufen zu verschütten und sich noch eventuell zu verschlucken 😉 !

Auf den letzten Kilometern wurde die Strecke dann auch für mich angenehmer, da ebener! Bei km 20 war dann in Holldorf der letzte Versorgungspunkt erreicht. Jetzt waren nur noch knapp 4 km zu berappen!

Im Wald, ca. 3 km vor der Burg, kam uns Matze dann schon entgegen. Er berichtete, dass er hinter André Schrödter auf den vierten Platz gekommen ist. Da ich wohl schon ganz schön fertig aussah, erkundigten sich Juliane und Heiko nach meinem Befinden. Ehrlich gesagt, sehnte ich jetzt langsam das Ziel heran, denn die lange gerade Straße durch den Wald wollte einfach nicht enden …

Dann kam ein Posten in Sicht, der uns rechts einen steilen Weg scharf hinauf schickte. Es war der letzte Kilometer, der es aber noch einmal so richtig in sich hatte! Heiko kletterte hier locker den Berg hoch. Ich jedoch verfiel langsam in ein Schneckentempo um den Berg hinaufzukommen… Jana musste ja zwangsweise auf mich warten, um mit mir die letzen Meter durch das Burgtor im Gleichschritt zu finishen! Bernd konnte gerade noch ein schönes Foto von unserem Finish machen. Nach 2:12:26 war ich geschafft, aber happy im Ziel angekommenJ!

Den Gesamtsieg holte Shenja German (SV Turbine Neubrandenburg) in 1:27:38 vor Björn Bromberger (1:27:55) vom OSSV Kamenz und André Schrödter (1:28:13) vom SV Warnemünde. Bei den Damen siegte Angelika Schlender-Kamp (1:47:41) vom HSV Neubrandenburg  vor Katja Dressler (1:52:27) von SV Turbine Neubrandenburg und Manuela Edler (1:53:56) von Run Hill Berlin.

Der HSV Neubrandenburg als Veranstalter hatte sich wirklich alle Mühe gegeben, um die Aktiven so richtig zu verwöhnen! Neben den tollen Medaillen und Urkunden gab es eine zünftige Siegerehrung mit offiziellem Ritterschlag für AK-Sieger und -Platzierte! Der Ritterschlag wurde vom Burgherren im Festgewand (inklusive Krone) mit einem echtem Schwert durchgeführt. Die Frauen dagegen wurden vom Burgherren persönlich in den Stand von Ehrendamen erhoben. Petrus hatte zwar für einen regenfreien Lauf gesorgt, öffnete jedoch pünktlich zur Siegerehrung  die Schleusen. Wir retteten uns unter Schirmen und den riesigen Eichenbäumen vor der Nässe. Die Sieger mussten jetzt jedoch auf das Podest 😉 .

Im Anschluss wurden dann noch eine Tombola mit den Startnummern durchgeführt, bei der kaum einer der anwesenden Läufer leer ausging (von uns vier Läufern hatte lediglich Matze nichts gewonnen) 🙁 ).

Anlässlich unseres Treffens und ihres Hochzeitstages hatten Juliane und Heiko dann noch zu einem Gläschen Sekt und leckerem selbstgebackenem Streuselkuchen mit Kirschen eingeladen 🙂 . Gudrun musste jetzt nochmals vorführen, wie Radfahren, Filmen und Fotografieren gleichzeitig funktioniert, denn Juliane konnte anfangs wegen des leeren Akkus nicht fotografieren. Wir amüsierten uns alle köstlich bei dieser Show-Vorführung!

Das Treffen mit Juliane und Heiko und der gemeinsame Lauf auf dieser anspruchsvollen Strecke hat sehr viel Spaß bereitet! Jana und Heiko danke ich besonders für den Teamgeist! Wir freuen uns schon auf ein Wiedersehen in Berlin am 26.September. Dann wird es für mich ernst und ich laufe meinen ersten Marathon. Heiko hat mir jedenfalls Mut gemacht, dass ich es packen kann!

und hier das Video von der Siegerehrung mit Ritterschlag:

Alle Ergebnisse: hier!

3 Kommentare zu “10. Burgenlauf von Penzlin nach Burg Stargard am 08.08.2010

  1. Wirklich ein toller und umfassender Bericht vom 10. Burgenlauf, Klasse!

    Grüße aus Greifswald

  2. Hehe ja die sind wirklich nicht schlecht geworden 🙂

    Habt ihr eigentlich ein GPS? Könntet ihr vielleicht trotzdem der freien Weltkarte ein wenig helfen und Sachen die ihr gesehen habt bitte mit http://www.openstreetbugs.org ergänzen?

  3. Na sind ja schon ein paar schöne Bilder online!
    Nochmal: war ein toller Tag mit Euch! Wird wiederholt – garantiert!

    LG von den Neuruppinern

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