31. Nikolauslauf des ESV Lok Rostock am 12.12.2010

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Die Läuferschar von Rostock und Umgebung zog es heute zum Damerower Weg. Dort befinden sich etliche Sportplätze Rostocks (Fußballfelder, alte Radrennbahn etc.) dicht an dicht und sind einige Sportvereine zu Hause, wie z.B. der der veranstaltende ESV Lokomotive. Um 10.00 Uhr sollte der nunmehr  31. Nikolauslauf starten. Ebenso wie im letzten Jahr wollten Jana und ich die Strecke gemeinsam angehen. Für uns sollte der Spaß an erster Stelle stehen, also absolut kein Leistungsdruck. Wir waren uns bis kurz vor der Anmeldung aber noch nicht ganz einig, welche Distanz wir nun eigentlich wählen würden und wollten uns je nach Wetterlage operativ entscheiden. Am Samstag herrschten Temperaturen um den Gefrierpunkt und die traditionelle Strecke war teilweise stark vereist und spiegelglatt. So hatten sich die Veranstalter aus Sicherheitsgründen für eine alternative Streckenführung entschieden, um nicht den Lauf noch in letzter Minute absagen zu müssen. Auch das war bereits eine Überlegung gewesen…

Nach einem gemütlichen Frühstück wollten wir uns gegen 9.15 Uhr von zuhause losmachen, damit noch genügend Zeit zum Anmelden, Begrüßen und Quatschen wäre. Allerdings schien heute mal wieder der Wurm drin zu sein, denn wir hatten dann doch etwas zu tun, um aus den Puschen zu kommen. Erst einmal war kaum Luft auf Gudruns Klapprad  und beim anderen (normalen) Fahrrad war der Hinterreifen platt. Dann fehlte auch noch die Arretierung für die Videokamera (das stellten wir aber erst vor Ort fest), aber es musste dann auch so gehen 😉

Gudrun hatte tags zuvor noch eine halbe Nachtschicht eingelegt, damit wir mit extra bedruckten Shirts laufen konnten. Die Sache mit dem Darwineum und der weiträumigen Absperrung durch einen Zaun war uns doch mächtig auf dem Magen geschlagen, so wie vielen anderen Läufern auch. Nun drückten wir mit dem Spruch „Zäune schaffen für die Affen??? – Barnstorfer Wald erhalten für ALLE!!!“  und einem schwarz eingerahmten Foto des eingezäunten Barnstorfer Waldes auf unseren Shirts unseren Protest aus.

Bei der Anmeldung im Klubraum des ESV Lok traf ich dann wie erwartet auch gleich einige Bekannte. So sah ich noch kurz Gerlind, als ich noch nach Jana und Matze Ausschau hielt. Gerlind hatte die beiden eine  Viertelstunde vorher gesichtet, sie waren also schon vor uns da. Ich konnte aber trotzdem zunächst weder Jana noch Matze entdecken. Die Zeit zur Anmeldung wurde ja auch langsam knapp… Doch im Nachbareingang sah ich sie dann. Jana hatte sich noch nicht angemeldet. Spontan entschieden wir uns dann für die lange Strecke, 22 km.  Auch im letzten Jahr gelaufen sind wir sie gelaufen.

Bei der Anmeldung standen dann auch die Sportler(innen) des 1. LAV Rostock. Mit Christin und Stephan unterhielt ich mich noch kurz über das Darwineum-Projekt und den durch den Zaun verursachten Einschränkungen auf unserer gemeinsamen Haus- und Hofstrecke. Alle sind schon gespannt darauf, was die Runde am 17.12. mit den Rostocker Sportvereinen und dem Zoo bringen wird??? So langsam wurde es  Zeit, denn es war bereits kurz vor 10.00 Uhr und wir mussten hinaus zur offiziellen Begrüßung, natürlich durch den Nikolaus höchstpersönlich ;-).

Mein Kollege Rüdiger hatte uns mittlerweile auch entdeckt und wir begrüßten uns kurz, bevor es an den Start ging. Rüdiger hatte sich die 13 km vorgenommen und reihte sich etwas vor uns ein. Insgesamt waren wieder über 400 Sportfreunde gekommen, um über die verschiedenen Distanzen zu starten. Auch der SC Laage war wieder mit zahlreichen Läufern vertreten. Von Gudrun habe ich dann im Nachhinein erfahren, dass auch die Raelert-Brüder, Andreas und Michael, mit am Start waren.  Als Europameister (alle beide) sowie zweimaliger Weltmeister (Michael) und diesjähriger Zweiter beim Ironman auf Hawaii (Andreas) laufen die beiden natürlich in einer ganz anderen Liga als ich.  In meiner hinteren Startreihe konnte ich sie nicht entdecken und im Ziel waren sie natürlich auch etwas eher als ich ;-). René vom unserem Lauftreff hatte sich ebenso wie Jana und ich die 22 km vorgenommen und wollte den Lauf ähnlich locker angehen. Matze, ebenfalls über 22 km  am Start, wünschten wir viel Erfolg, bevor er uns in Richtung erste Starterreihe verließ.

Der Startschuss erfolgte und gemeinsam mit Jana und René setze ich mich im lockeren Tempo (ca. 5,45 min/km) in Bewegung. Die Strecke war in der Tat recht rutschig und es schneite schon den ganzen Morgen leicht. Bei unserem gemächlichen Tempo konnten wir uns ganz gut unterhalten. Die neue Streckenführung ging nach einer Umrundung des Neuen Friedhofes entlang der L10 in Richtung Kritzmow/Stäbelow. Rene freute sich schon mächtig auf das Mittagessen bei seinen Eltern. Es sollte Kaninchen mit Rotkohl geben J! Am liebsten wäre er wohl schon auf der Hinstrecke in Kritzmow bei seinen Eltern abgebogen… aber er blieb tapfer und bei uns bis zum Ziel!

Da es immer weiter schneite waren die Pfeile, die die Strecke markieren sollten, teilweise nicht mehr zu sehen. In Kritzmow bogen dann die Läufer über die 13 km links ab. Und siehe da: anscheinend waren wir Drei jetzt nahezu allein. Nur ein einziger Läufer ca. 300 m vor uns war noch zu sehen.

Ausgangs Stäbelow ging es dann auch für uns auf die andere Straßenseite. Zwei nette Ordnungshüter sperrten sogar die Straße für unsJ. Kurz hinter dem Wäldchen in Richtung Fahrenholz kam uns bereits Matze entgegen. Wir scherzten noch in Anlehnung an „Fanta 4“ und sangen gemeinsam: „Es ist der Matze und er sieht gut aus“… Weit und breit waren keine Verfolger auszumachen. Erst nach ca. einem Kilometer sahen wir von weiten einen Verfolgertrupp. Also, falls nichts Außergewöhnliches passieren würde, sollte Matze keine Probleme haben, den Sieg nach Hause zu fahren.

So langsam wurden uns dreien die Zungen etwas trocken, doch weit und breit war kein Versorgungspunkt zu sehen. Jetzt kam uns auch schon der eine und andere Läufer entgegen und wir näherten uns Fahrenholz. Bis zum ersehnten Getränk mussten wir uns bis zur Wendestelle am Ortsausgang Fahrenholz gedulden. Neben warmen Tee gab es noch „Prinzenrolle“ und Schokolade. René schlug hier gleich bei beiden „Energiespendern“ zu. Jana und ich verzichteten hingegen. Schokolade habe ich noch vom Neujahrslauf 2009 in schlechter Erinnerung, da ich damals die Schokolade einfach nicht herunterbekommen habe.

Jetzt „nur“ noch die Strecke wieder zurück, denn gut 12 km lagen nun schon hinter uns. Meine neuen Trailschuhe machten sich langsam bemerkbar. Da ich mir vor knapp einer Woche bereits eine „schöne“ Blase auf dem rechten Fuß erlaufen hatte, hätte ich es eigentlich ahnen können…. Ich hatte das Gefühl, dass die gerade halbwegs verheilte Stelle wieder aufgebrochen war und ich meinen Fuß hinterher lieber gar nicht sehen wollte.

Allerdings lenkten mich die Gespräche mit Jana und René ganz gut ab. Ganz nebenbei überholten wir kurz  vor Stäbelow  den seit geraumer Zeit vor uns Laufenden.

In Stäbelow wurde es dann aber wieder richtig glatt, so dass wir doch lieber noch etwas vorsichtiger liefen. Dort, wo freies Feld war, war der Wind auch recht frisch und wir waren froh, wieder im Ort durch die Häuser etwas Schutz gefunden zu haben. René scherzte nochmals herum, dass er doch jetzt am liebsten gleich Richtung Hasenbraten marschieren würde. Allerdings durfte er sich wohl zu Hause nicht ohne Teilnahmeurkunde blicken lassen ;-).

Das letzte Stück war mir dann auch wieder bestens bekannt, d.h. ich kenne hier jeden Meter,  da ich jetzt wieder auf meiner Stammrunde lief. Allerdings sehnte auch ich jetzt langsam das Ziel herbei J!

Die letzten Meter bis ins Ziel liefen wir alle drei Hand in Hand. Jana, der es mit der zusätzlichen Nikolausmütze langsam etwas zu warm geworden war, setzte die Mütze extra für die Kameras nochmals  auf. Nach 2:13:30 h waren wir im Ziel. Nach Garmin waren es dann doch knapp 23 km. Gudrun, Matze und der Nikolaus erwarteten uns bereits im Ziel. Erwartungsgemäß hatte Matze die lange Distanz für sich entschieden und dafür einen schönen Glaspokal bekommen. Auf der 13 km Strecke kam mein Kollege Rüdiger auf den vierten Platz!

Zitat Rüdiger: „Es ging schon ein wenig drunter und drüber beim Lauf. Bei einem der Posten wurde ich plötzlich zum Wenden gezwungen, obwohl ich weit vor mir zwei Läufer eine andere Strecke habe laufen sehen und plötzlich war ich ganz vorne. Brauchte ca. zwei Kilometer, um das zu verinnerlichen und lief dann wie automatisch bis ins Ziel, wo dann Platz 4 heraus kam. Nicht schlecht für einen untrainierten Tiefstapler  😉 .“

Höchstwahrscheinlich hatte Rüdiger wohl die beiden Raelert-Brüder gesehen, die tatsächlich versehentlich eine „Ehrenrunde“ liefen.

Zum Schluss holten wir uns unsere Teilnahmeurkunden und einen riesigen Schoko-Nikolaus ab. Den hatten wir uns ja jetzt redlich verdient ;-).

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2 Kommentare zu “31. Nikolauslauf des ESV Lok Rostock am 12.12.2010

  1. Wer auch seinen Unmut über das Darwineum kundtun möchte und helfen will, dass das Darwineum nicht in den Barnstorfer Wald gebaut wird, der sollte seine Unterschrift für das Bürgerbegehren zu Rettung des Barnstorfer Waldes setzen. Unterschriftenlisten und Infos (diese werden ständig erweitert) gibt es hier:
    http://www.rettet-den-barnstorfer-wald.de

  2. Hallo Fred,
    ich hoffe die Blase nervt nicht mehr und der Schoko-Nikolaus (hat ge)schmeckt!
    Die Raelert-Brüder wurden tatsächlich in die falsche Richtung gelenkt. Wir haben den richtigen Abzweig erwischt und wurden wenig später von den beiden locker eingeholt. Gruß Christin

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