9. KSWM am 18.12.2011 in Kassel – Mein allererster KSWM

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Der KSWM ist etwas ganz Besonderes. Hier kann man sich nicht einfach anmelden wie beim Berlin-Marathon, man wird vom Veranstalter, sprich Jens, offiziell eingeladen. Heiko und Juliane hatten bereits im letzten Jahr das Glück, beim 8. KSWM, der wegen der Schneemassen auch als „Snowthon“ in die KSWM-Geschichte eingeht , starten zu können. In diesem Jahr durfte auch ich dabei sein. Solch eine exklusive Einladung ins „Mekka des Marathons“ nach Kassel kann man einfach nicht ausschlagen! Ich war schon sehr gespannt, wie ich als Neuling zwischen den „alten“ KSWM-Hasen aufgenommen werden würde. Einige der Starter und Supporter kannte ich ja aber schon von verschiedenen Laufveranstaltungen…

Da die Wetterlage so kurz vor Weihnachten nie voraussehbar ist, entschieden wir uns für die Anreise per Bahn und reisten schon am Freitag in Kassel an. Wir waren bereits mittags da und so nutzten wir den Nachmittag für einen Bummel durch die Kasseler Innenstadt. Danach ging es erst einmal ins Hotel. Kurz nach unserem Eintreffen klopften Juliane und Heiko an unserer Tür. Sie waren gerade mit ihren beiden Beagles Eddie und Cooper eingetroffen. Gemeinsam schlenderten wir dann am Abend gemeinsam über den Weihnachtsmarkt in der Kasseler Innenstadt.

Für den Samstag war zunächst ein Besuch bei Otti in Rotenburg a. d.Fulda geplant. Dorthin wollte auch Katrin, die wir bislang nur über Achims Website kannten und die beim KSWM auch als Supporterin dabei sein sollte, kommen. Auf dieses Treffen freuten wir uns schon sehr. Nach einem ausgiebigen Frühstück im Hotel ging es gemeinsam mit Juliane und Heiko per Auto nach Rotenburg. Die Laufsachen hatten wir eingepackt, denn wir wollten alle zusammen eine lockere Laufrunde entlang der Fulda zu drehen.

Auf der Autofahrt nach Rotenburg konnte sich das Wetter nicht so richtig entscheiden: links war Sonne, rechts dicke dunkle Regenwolken. In Rothenburg hatte der Regen dann dies Nase vorn…

Zeitgleich mit uns traf auch Katrin mit dem Auto bei Otti in Rotenburg ein. Das nenne ich perfektes Timing! Schnell wurden die mitgebrachten Dinge ins Haus gebracht und nach einem kurzen Pläuschchen in Heikes gemütlicher Küche beschlossen wir, die kurze Regenpause für das geplante Läufchen (ca. 7 km) zu nutzen. Allerdings blieb es auf der Strecke nicht lange trocken. Doch wir ließen uns davon nicht weiter beirren und liefen unsere Runde entlang der Fulda im gemütlichen Tempo. Auch Gudrun, die uns ja sonst meist mit dem Fahrrad und Kamera begleitet, lief dieses Mal mit. Alternativ hatte Heike auch eine schöne bergige Strecke zur Auswahl. In Anbetracht des bevorstehenden Marathons bevorzugten wir Männer doch lieber den flachen Kurs entlang der Fulda. Der Lauf verging wirklich wie im Fluge. Zurück bei Heike gab es nach dem Duschen  ein gemeinsames, wirklich sehr leckeres Mittagsessen. Am Nachmittag zeigte uns Heike ihre Heimatstadt, ein schönes Städtchen mit vielen alten Fachwerkbauten, das auch ohne Lauf einen Besuch wert ist. Bei einem kleinen Bummel über den historischen Weihnachtsmarkt kosteten wir natürlich Glühwein und kauften noch ein paar weihnachtliche handgemachte Accessoires.

Zurück bei Otti gab es dann Kaffee und leckeren Kuchen. Dann wurde es auch bald Zeit, nach Kassel aufzubrechen, denn am Abend sollte bei Jens die Pasta-Party steigen. Alles klappte wie am Schnürchen. Pünktlich um 18.30 Uhr trafen wir vor dem Wohnhaus von Jens ein. Bereits auf dem Weg zur Haustür stießen Ron, Matze, Esmail und Bahram zu uns. Jens erwartete uns bereits vor der Tür, gleich neben dem Johnny-Depp–Pappkameraden aus „Piraten der Karibik“ und begrüßte uns herzlich. Auch Jonas, Jens‘ Sohn, wünschte allen ein herzliches Willkommen. Auch dieses Mal wollte Jonas die Truppe wieder entlang der Strecke begleiten und Filmen. Er ist sozusagen der offizielle Kameramann des KSWM. Das ultimative Video vom 8. KSWM stammte von Jonas!

Fast alle brachten etwas zur Party mit. Esmail brachte leckeren Salat als Vorspeise, Heike und Katrin sorgten für die Nachspeise und andere für die Getränke. Bis auf ein Fläschchen direkt importierten Beaujolais als Gastgeschenk für Jens hatten wir hier leider nicht viel beizusteuern. Aber, wie wir feststellen mussten, war für das leibliche Wohl mehr als gut gesorgt! Nach und nach trudelten alle zehn KSWM-Matadoren und Supporter bei Jens ein. Volker brachte sogar einen Kasten mit speziellem „9. KSWM-Bier“ mit.

Einen Teil der Truppe hatte ich ja auch schon bei anderen Wettkämpfen in Berlin oder Neuruppin kurz kennengelernt. Lediglich Volker und Sibet waren mir bislang nur von den KSWM-Videos bekannt. Es herrschte ein reger Betrieb zwischen Küche und Esszimmer. Jens hat im Esszimmer einen großen Tisch, eine Couch und, wie er sagt, einen „Katzentisch“ mit 4 Stühlen stehen. Jetzt war mir auch klar, warum Jens bei zehn Startern zuzüglich Supportern sagt: „Sorry, mehr geht nicht!“

Zunächst wurde mal die Kleiderordnung durchgesetzt, d.h. es wurden die persönlichen Zipfelmützen aufgesetzt und die kultverdächtigen Eventshirts zum 9.KSWM angezogen. Hier hat Jens ganze Arbeit geleistet! Schnell kam ich mit dem einen oder anderen ins Gespräch. Ich berichtete noch von meinem letzten Marathon in Frankreich und erklärte einiges anhand des mitgebrachten Fotobuches vom Beaujolais-Marathon.

Nach den Salaten gab es dann die von Jens zubereitete Pasta und anschließend die von Heike und Katrin zubereiteten Speisen, alles sehr lecker! Zwischenzeitlich gab es einen gemeinsamen Fototermin auf den Hausflur. Dazu setzten sich alle zehn Starter des 9.KSWM : Jens, Sibet, Bahram, Esmail, Andreas, Volker, Matze, , Ron, Heiko und Fred auf die Treppe im Hausflur. Anschließend rückten wir alle gemeinsam ins Wohnzimmer und sahen uns zur Einstimmung auf das bevorstehende Ereignis frühere KSWM-Videos an. In einem Video hatte Jens akribisch den Streckenverlauf an Karte und Video nachverfolgt. Dies war für mich sehr interessant, denn die Strecke kannte ich ja nun beim besten Willen noch nicht.

Entsprechend motiviert ging es nach der Pasta-Party wieder ins Hotel.

Nachdem ich in der Nacht schon im Schlaf den Marathon „wie gewohnt“ durchgegangen bin und ein- bis zweimal auf die Uhr sah um nicht zu verschlafen, hätte ich am Ende doch noch fast das rechtzeitige Aufstehen verpasst! Zusammen mit Juliane und Heiko ging es mit dem Auto wieder zu Jens, dort war ein gemeinsames Frühstück angesagt. Jens hatte schon frische Brötchen herbeigeschafft. In gemütlicher Runde wurde dann gemeinsam gefrühstückt. Zeit dazu hatten wir genug. Die Startzeit des KSWM richtet sich nach der Öffnungszeit des Fitnessstudios von Jens. Um 9.00 Uhr wird geöffnet und nach dem Schlüsselempfang für die Schließfächer und dem Umziehen ist 9.30 Uhr eine angemessene Zeit für den Start.

Nach einem weiteren Gruppenfoto auf den Treppen des Fitnessstudios ging es jetzt endgültig an die Startlinie. Laut Jens beim 9.KSWM ein Novum: der Start erfolgte pünktlich! Das gab es noch nie! Unter dem lauten Jubel unserer Supporter Heike, Katrin, Juliane, Gudrun und Jonas liefen wir in einer breiten Reihe los.

Bei Temperaturen von wenigen Plusgraden und leichtem Nieselregen ging es zunächst einen Anstieg hinauf und über eine Bahnbrücke. Der Kurs führte dann weiter in Richtung Wilhelmshöhe über den etwas durchgeweichten Waldboden. Nach ca. fünf Kilometern erreichten wir am Fuße der Kasseler Berge das Schlosshotel. Hier warteten bereits unsere Supporter das erste Mal zum Fotoshooting, Filmen und natürlich zum Anfeuern.

Wir nutzten die Gelegenheit für ein weiteres Gemeinschaftsfoto, denn noch sahen wir gut aus. Nach knapp weiteren 3 km Asphaltwegen ging es bei km 8 in den Wald. Hier waren die Wege ebenfalls sehr rutschig und das Tempo musste entsprechend reduziert werden. Unsere Supporter waren auch nicht mehr weit. Bei km 9 wurden wir mit Iso-Getränken (mit einem Schuss heißem Wasser) und mit Gels versorgt. Bislang hatte ich nach dieser Distanz zwar noch nie Gels benötigt, aber: was man hat, das hat man. Kann jedenfalls nicht schaden…

Nachdem sich unsere Truppe unter dem lauten Jubel unserer Supporter aufgemacht hatte, bemerkte ich erst nach ca. 1,5 km, dass ich meine Garmin noch nicht wieder gestartet hatte. Naja, was soll’s…

Heiko, der mittlerweile von den Beagles Eddie und Cooper fast hinterher geschliffen wurde, war cleverer. Er ließ seine Uhr einfach weiterlaufen, denn bei anderen Marathons wird auch nicht am Versorgungspunkt die Zeit gestoppt! Klingt irgendwie logisch und so hielt ich es dann auch im weiteren Verlauf. Von Zeit zu Zeit erklärte mir Jens einige Besonderheiten entlang der Strecke. So kamen wir z.B. an der von Jens bereits angekündigten Künstler-Nekropole am Blauen See vorbei. Interessant, was sich die Künstler so bei der Gestaltung ihrer Grabstätten einfallen ließen. Nur wenige Kilometer weiter erreichten wir kurz vor den Kaskaden bei km 16 mit ungefähr 430 Metern den höchsten Punkt des Marathons. Jetzt war auch wieder Jonas zur Stelle, um das traditionelle Mannschaftsfoto vor dem Herkules zu machen. Hier oben war schon richtig Winter. Jedenfalls lag hier eine geschlossene Schneedecke! Die nachfolgenden Kilometer Abstieg waren dann entsprechend glatt. Wir nutzten diese schwierigen Abschnitte, um die ganze Truppe wieder zusammenzuführen. Jens sorgte dafür, dass hier nicht allzu große Lücken entstanden.

Bei km 19 erwarteten uns dann schon Otti, Katrin und Gudrun mit Gels und Getränken. Wir machten einige Scherze und glichen unsere Energiedefizite wieder aus. Wenige Meter weiter feuerte Jonas uns zehn Zipfelmützen an.

Mir fiel bei den nächsten Kilometern durch die Stadt auf, das Kassel auch im Stadtgebiet sehr viele Parks und insgesamt sehr viel Grün zu bieten hat. Für Läufer ein richtiges Paradies! Jens hat die Streckenführung mit der Truppe über die Jahre mehrfach verändert und optimiert. So ist wirklich eine sehr reizvolle Strecke durch Kassel und dessen „Grüne Lunge“ entstanden. Weiter ging es vorbei an der JVA, dem Botanischen Garten im Park Schönfeld und weiter um den Aueteich durch die riesige Karlsaue. Am Küchengraben, die Strecke führt schnurgeradeaus in Richtung Orangerie, trainiert Jens oft seine Intervalle.

Jens, der bereits seit Berlin mit Achillessehnen und muskulären Problemen zu kämpfen hatte und auch noch hat, wollte nun an der Orangerie bei km 29 aussteigen. An der Orangerie erwarteten uns dann auch unsere tollen Supporter. Eine besondere Überraschung war die heiße Brühe! Sie tat so richtig gut, wärmte und füllte die Salzvorräte wieder auf. Alle Überredungsversuche halfen aber nichts: Jens hatte sich entschieden und stieg aus. Eigentlich schade, denn er sah eigentlich noch recht fit aus. Allerdings wollte er es auch nicht gleich übertreiben, was ich verstehen konnte.

Nun ging es zu neunt weiter über die Drahtbrücke und dann rechts ab durch den Park am Buga-See. Leider riss unser Feld nun immer wieder weit auseinander. Esmail lief immer wieder nach hinten, um die Nachzügler hier und da zu motivieren und das Feld zusammenzuhalten. Vorne waren immer mehr Gehpausen erforderlich. Bei km 33, kurz hinter der Damaschkebrücke, erwarteten uns Jonas und Jens. Wir stoppten kurz, sammelten uns und zusammen liefen wir zu neunt weiter. Irgendwann stieg aber leider auch Volker aus. Jetzt waren wir nur noch acht… Nun ging es zurück durch den Park Schönefeld bei km 36 an der JVA vorbei. Auch hier waren Jonas und Jens zur Stelle und feuerten uns an. Eine echte Überraschung gab es dann allerdings auf Höhe „Rotes Kreuz Krankenhaus“ bei km 38: Jens stieg wieder ein und hatte sich erstaunlich gut erholt! Allerdings war er nicht sonderlich begeistert, dass unsere Truppe nun doch schon merklich auseinandergezogen war. Zitat: „Das ist doch Sch…“ade!

Zu fünft ging es jetzt in Richtung Bebelplatz, wo der Jubel unserer Supporter schon von Weitem zu hören war. Dort wurden wir herzlich empfangen. Man hätte denken können, dass wir schon auf der Ziellinie wären. Wir machten aber noch einmal kehrt, um unseren Mitstreitern entgegenzulaufen und mit ihnen unter Supporterjubel gemeinsam den Bebelplatz zu erreichen. Jetzt konnten wir gemeinsam zur traditionellen Runde bei Glühwein und Bockwurst ins Café zu gehen. Nachdem sich alle gestärkt hatten, machten wir uns für die letzten zwei Kilometer bis ins Fitnessstudio auf. Wie ich befürchtet hatte, fiel das Laufen nach der wohligen Ruhe im Café anfangs etwas schwer. Den anderen erging es wohl ähnlich…

Die letzten Meter vor dem Ziel liefen wir dann alle Hand in Hand, ein wirklich ein tolles Gefühl! Die Krönung war allerdings das Feuerwerk, was zeitgleich ablief! Wir waren alle ziemlich baff und gerührt! Da hatten sich unsere Supporter wirklich eine tolle Überraschung einfallen lassen! Hier nochmals ein riesiges DANKESCHÖÖÖÖN an ALLE !!!

Nachdem wir uns dann alle in den Armen lagen und auch unsere Supporter wieder zahlreiche „Küsschen“ erhielten, ging es dann ab in das Fitness-Studio, denn draußen wurde es langsam frisch. Noch in der Umkleide ließ Jens anlässlich des 9.KSWM noch den Schampus fließen und hatte zuvor auch unsere Supporter bedacht!

Abends ging es zum Ausklang des 9.KSWM in das persische Restaurant „Kaspien“. Esmail hatte hier verschiedene Gerichte bestellt, so dass für jeden Gaumen was dabei war. Natürlich wurden hier schon Pläne für das Jubiläums-KSWM sowie für gemeinsame Starts in 2012 geschmiedet. Zum Abschluss Mokka und persisches Eis, wirklich sehr lecker!

Für mich war dieser Lauf und das Gemeinschaftsgefühl, in einer Truppe von zehn berfreundeten Läufern einen Marathon zu laufen, etwas ganz Neues und ganz Tolles! Danke an Jens, der mit so viel Enthusiasmus den KSWM zur Tradition werden ließ! Danke an unser Supporterteam, einfach Wahnsinn, was ihr so auf die Beine gestellt habt! Ich freue mich schon auf das Jubiläum 2012! Der Countdown läuft auch schon bei Sprintefix.de 😉

Kategorie: Laufberichte, Marathon | Tags: , ,

2 Kommentare zu “9. KSWM am 18.12.2011 in Kassel – Mein allererster KSWM

  1. Vielen Dank Euch, Gudrun und Fred, für die schönen Bilder und den Bericht zum Lauf. Freue mich schon auf den Lauf im kommenden Jahr!

  2. Schöner ausführlicher Bericht, aber da hat sich doch wieder der falsche „Matze“ eingeschlichen… 😉

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