32. Berliner Halbmarathon am 01.04.2012

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Stippvisite in Berlin

Wer hätte das gedacht? Noch am letzten Sonntag musste ich aufgrund einer recht schmerzhaften Rippenprellung meine Meldung beim 4. Dammer Eldelauf (HM) leider platzen lassen. Es ging einfach nicht 🙁 !

Heiko und Juliane, die uns „Sprintefixe“ in Damm überraschen wollten, hatten uns leider vergeblich in Damm gesucht, dafür aber einen tollen Naturlauf für sich entdeckt! Nächstes Jahr ist gedanklich schon gebucht!

Auch für den Berliner Halbmarathon sah ich schwarz! Zum Glück ließen dann aber die Schmerzen im Laufe der Woche merklich nach und ich wagte es, vorsichtig einige Trainingskilometer abzutraben. Für  Berlin war auch ein Teil der „KSWM-Gladiatoren“ gemeldet. Diesen Lauf konnte ich doch nicht verpassen! Notfalls sollte es eine ganz gemächliche Sightseeing-Tour werden.

Zuvor war in unserem Wohngebiet am Samstagvormittag noch großer Frühjahrsputz im anliegenden Wald und auf dem Spielplatz angesetzt! Ursprünglich waren drei Stunden dafür angesetzt. Aber dank zahlreicher Teilnahme der gesamten Nachbarschaft war unser „Subbotnik“ bereits nach der Hälfte der geplanten Zeit beendet. Der Abend wurde auch noch ziemlich spät, da Gudrun mit ihrer Schwester noch zum Konzert von „City“ in der Stadthalle war.

Ungerührt klingelte am Sonntag mein Wecker um 4.15 Uhr! Naja, ich wollte es ja auch nicht anders. Ab acht Uhr konnte ich Berlin meine Anmeldung erledigen. Da hieß es also: früh aufstehen und früh losfahren, damit wir mit dem Auto noch vor der Innenstadtsperrung einen Parkplatz in der Nähe des Starts ergattern konnten.

Kurz vor sechs Uhr kamen wir dann aus Rostock los. Allerdings musste zunächst noch die Frontscheibe freigekratzt werden, Minusgrade!!!  Unwillkürlich musste ich an das letzte Jahr denken: Da hatten die Läufer unter ziemlich großer Hitze zu leiden. Diese Gefahr bestand diesmal garantiert nicht!

Kurz nach acht Uhr trafen wir dann auch in Berlin-Mitte ein und fanden schnell einen Parkplatz in der Nähe des Start-Ziel-Bereiches. In der Karl-Marx-Allee waren die Organisatoren und Helfer mit den Vorbereitungsarbeiten beschäftigt. Das Zelt mit der Startnummernausgabe war schnell gefunden binnen weniger Minuten waren alle Formalitäten erledigt. Das klappte also schon mal prima!

Nach und nach füllte sich der Platz mit Läufern, Skatern und Supportern. Kurz nach neun Uhr entdeckten wir Juliane, Heiko, Katrin und Jens. Nach einer kurzen und herzlichen Begrüßung lief dann auch schon alles wieder auseinander zum Umziehen. Heiko konnte selbst leider nicht starten, da er noch mit einer Erkältung zu kämpfen hatte.

Auch Gudrun verabschiedete sich nun von mir und machte sich per pedes in Richtung Brandenburger Tor auf den Weg. Damit ich Gudrun auch schon von Weitem erkennen sollte, hatte sie sich extra ihren grüne „Grashüpfermütze“ vom „Marathon du Beaujolais“ aufgesetzt, ein echter Hingucker ;-). Verabredet war zudem die linke Laufseite.

Auf meinen Weg zum Startblock „C“ traf ich beim Einlaufen noch Thomas aus Gnoien (oder G9) und wir wünschten uns gegenseitig viel Erfolg für den Lauf. Erstaunlich, wen man so alles in der Menge zufällig trifft!

Im Startblock hielt ich dann Ausschau nach Jens, mit dem ich mich dort verabredet hatte. Allerdings füllte sich der Block binnen weniger Minuten und die Chance, Jens zu treffen, sank zunehmend. Direkt hinter mir gab eine Truppe von Italienern einige Gassenhauer zum Besten. Die gute Laune steckte einfach an. Endlich begann der Countdown. Bis ich dann wirklich über die Startlinie lief, waren schon fast fünf Minuten vergangen.

Die Sonne schien und die morgendliche frostige Luft erwärmte sich dann immerhin auf angenehme zehn Grad, also eigentlich ideale Laufbedingungen, wenn man von dem für uns „von der Küste“ leichten Gegenwind auf den ersten Kilometern absieht. Nach den ersten knapp 500 Metern auf der Alexanderstraße bogen wir scharf links auf die Karl-Liebknecht-Straße und dann ging es mehr oder weniger immer geradeaus auf die „Sightseeing-Tour“ durch Berlin.

So zog unsere Läufer-Karawane am Fernsehturm, der Marienkirche, am Dom und dem Schlossplatz vorbei. Langsam versuchte ich mich etwas freizulaufen. In der Unmenge von Läufern erwies sich das aber als nicht ganz einfach. Hatten es erstaunlicherweise doch einige Walker und recht langsame Sportfreunde bis in die Blöcke A und B geschafft???

Ich schaute kaum auf meine Uhr, hatte aber zur Kenntnis genommen, dass ich ungefähr einen Schnitt um die 5 min/km lief. Meine avisierten 1:52:00 h sollten damit machbar sein. Überraschend schnell waren wir „Unter den Linden“. Hier gab es einige Straßeneinengungen durch Baustellenbereiche. Es wurde mitunter sehr eng und man musste höllisch aufpassen und die Geschwindigkeit drosseln, um nicht auf den Vordermann/-frau aufzulaufen. Innerhalb der Läuferschar herrschte eine gute Stimmung und es gab auch recht wenige „Lückenspringer“. Da Gudrun dieses Mal hinter dem Brandenburger Tor stehen wollte, hieß es für mich: „Aufpassen, immer schön links halten und beim Fotoshooting das Lächeln nicht vergessen“.

Es ist immer wieder ein tolles Gefühl über den Pariser Platz und durch das Brandenburger Tor zu laufen. Ich hatte schon fast gedacht, dass ich Gudrun trotz Froschkappe übersehen hätte, da sah ich sie kurz nach dem Sowjetischen Ehrenmal auf dem Mittelstreifen. Also Lächeln und Winken fürs Foto!

Jetzt ging es weiter geradeaus in Richtung Siegessäule, vorbei am Startbereich des Berlinmarathons. Exakt auf dem Großen Stern war „Kilometer 5“ erreicht und ich fühlte mich einfach erstaunlich fit.  Ich lief aber absichtlich nicht am „Limit“, damit ich nicht meine gerade abklingenden Rippenschmerzen nicht wieder allzu sehr hochkommen lassen wollte. Irgendwo bei km 6 klopfte mir jemand auf die Schulter und rief : „Na, Fred!“. Es war Christin aus Rostock. Wir unterhielten uns kurz über unsere Anreisen und meinen Ambitionen von 1:52:00 h. Auch sie meinte, dass es beim derzeitigem Pace wohl kein Problem sein würde.  Christin war anscheinend sehr gut in Form. So ließ ich sie lieber ziehen und lief meinen Trott weiter.

Die Kilometer flogen jetzt so dahin. Im letzten Jahr hatte ich das Schloss Charlottenburg gar nicht wahrgenommen, war an der Stelle damals schon fix und alle. Jetzt genoss ich den Blick auf die reizvolle Schlossanlage, bevor es wieder scharf links in die Schlossstraße ging. Kurz hinter der Kreuzung Bismarckstraße  ging es bei km 10 nach knapp 50 Minuten das erste Mal über die offiziellen Zeitnahmematten.

Mit der Gewissheit, nun  schon über dem „Berg“ zu sein, nahm ich an der nächsten Verpflegungsstelle bei km 11 das mitgebrachte „Gel für den kleinen Energieschub unterwegs“ ein und spülte mit einem Becher Wasser und etwas Tee hinterher. „Frisch aufgetankt“ ging es nun auf die Gegengerade, auf den Ku‘damm! Auch hier waren wie überall  links und rechts der Strecke viele jubelnde Zuschauer mit Plakaten und Kindern, die einfach nur „abklatschen“ wollten.

Einige Läufer mit optimierter Renntaktik zogen auf den letzten Kilometern ihr Tempo an, andere fielen zurück.  Ich hielt mein Tempo weiterhin nahezu konstant, ohne das Gefühl zu haben, in ein Loch zu fallen. So vergingen auch die Kilometer 12-14 entlang des Ku‘dammes wie im Fluge.  Am U-Bahnhof Wittenbergplatz war wieder großer Jubel und Anfeuerungsrufe für die Läufer. So etwas motiviert ungemein!

Weiter ging es vorbei am Lützow- und Schönebergufer, dann kamen schon links die markanten Gebäude des Potsdamer Platzes in Sichtweite. Irgendwo zwischen Philharmonie und Sony-Center kam mir auf dem Mittesteifen ein Radfahrer entgegen und ich dachte so: „Den kennst du doch?“. Klar, es war Achim und ich rief ihm noch „Achim!“ zu. Er reagierte sofort und antwortete ungefähr mit: „Mach weiter so!“.  Dann war er auch schon entschwunden.

Ein paar hundert Meter riss mich Gudrun mit Zurufen aus meinem Trott und die Kamera klickerte! Fotopoint Nr. 2 war also auch erfolgreich passiert. Nun konnte ja nichts mehr schief gehen! Hinter dem Potsdamer Platz ging es nun mal links, mal rechts herum und plötzlich war ich am ehemaligen  „Checkpoint Charlie“, heute ein Touristenmagnet mit Museum! Danach ging es links in die Leipziger Straße, also quasi schon auf die lange Zielgerade. Noch zwei Kilometer waren zu absolvieren und es lief erstaunlicherweise immer noch recht gut bei mir. Entlang der Gertraudenstraße führte die Strecke am Nikolaiviertel vorbei. Der letzte Kilometer! Ich zog das Tempo etwas an, denn das Ziel war nah, und wagte auf den letzten Metern nach der Rechtskurve in die Karl-Marx-Alle einen kleinen Endspurt. Geschafft!!!

Ein erster Blick auf meine Uhr hinter der Ziellinie zeigte mir eine 1:47-er Zeit an. Damit konnte ich wirklich zufrieden sein! Mit solch einer Zeit hätte ich echt nicht gerechnet!

Hinter der Ziellinie war alles perfekt organisiert! In der Reihenfolge Medaillen, Wärmefolien, Wasser, Tee, Bananenstücke und Erdinger wurde für eine erste Erfrischung und Energiezufuhr nach dem Lauf gesorgt! Mit meinem Becher Erdinger und in der Plastefolie gegen den Wind geschützt, stellte ich mich an die Umzäunung, um noch vielleicht bekannte Gesichter zu entdecken. Tatsächlich tauchte nach kurzer Zeit Jens neben mir auf :-)! Nachdem ich Jens noch bis zu den mit den Kleiderbeuteln beladenen LKW´s begleitet hatte, machte ich mich auch auf den Weg um, endlich wieder warme Sachen auf den Leib zu bekommen. Später wollten wir uns noch alle, d.h. die KSWM-Matadore, im „Andy´s Diner“ treffen.

Auch Gudrun trudelte kurz nach mir an unserem Parkplatz ein. Gemeinsam spazierten wir dann über den Alexanderplatz und vorbei am Fernsehturm zu „Andy´s Diner“ in der Karl-Liebknecht-Straße. Bei unserem Eintreffen saßen dort bereits Jens, Matze und Bahram. Kurz nach uns traf dann auch Katrin ein, die uns von Krämpfen während des Laufs berichtete. Ein wenig später stießen dann auch Juliane und Heiko zu uns. Alle waren nun mehr oder weniger vom Lauf geschafft und es wurden aber schon die nächsten Pläne geschmiedet, z.B. für Schmiedefeld.  Dort ist das Ziel des 40. Rennsteiglaufs und einige werden wir dort wiedersehen!

Nachdem wir einige Zeit im angeregten Gespräch verbrachten, wurde es irgendwann für alle Zeit zum Aufbruch. Ein schöner und anstrengender Tag in Berlin lag nun hinter uns und dann, nachdem wir  Roland und seinen Kumpel Fiete in Wedding „eingesammelt“ hatten, ging es für uns im vollbesetzten Auto wieder zurück in Richtung Küste!

Kategorie: Laufberichte | Tags: ,

2 Kommentare zu “32. Berliner Halbmarathon am 01.04.2012

  1. Fotos über Fotos!
    Ihr solltet über eine Suche über die Startnummer nachdenken 😉
    Um 04:15 Uhr aufstehen ist gemein, aber Berlin lohnt sich immer wieder. Dickes Lob für eure Leistungen auf der Laufstrecke und am Fotoapparat!
    Viele Grüße und ein sonniges Osterfest wünscht Christin

    • Ja, Gudrun hat wieder seeeehr viele Bilder gemacht 😉 ! Dies ist nur eine kleine Auswahl von den über 4.000 Bildern!!! Leider haben wir dich, trotz ausgiebiger Suche nicht entdecken können 🙁 ! (Am Fotopoint 1 waren wir schon vorbei als wir uns begegnet sind…
      Vielleicht klappt es beim nächsten Mal 🙂 ! (Eine vorherige Abstimmung wirkt da Wunder 😉 ! )
      LG Fred

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