27. Hamburg Marathon aus Supportersicht am 29.04.2012

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Nach dem Stoltera-Küstenwaldlauf am Samstag hieß es für Gudrun und mich auch am Sonntag früh aus den Federn, denn wir wollten Matze beim Hamburg-Marathon nach unseren Möglichkeiten anfeuern und das Geschehen in Bild und Ton festhalten.

Gegen acht Uhr trafen wir unweit des Startbereiches in Sankt Pauli ein. Unser Auto parkten wir am Holstenwall, gegenüber von „Planten un Blomen“. Die Ecke kannten wir noch vom HH-Marathon 2010. Damals supporteten wir Jana (ihr erster Marathon), Matze sowie etliche AA-Supertalente. Das ist auch als „1. AA-Challenge“ in die Laufgeschichte eingegangen. Und weil es so schön war und die Leute nett, haben wir uns seitdem schon öfter mal zu einem Läufchen getroffen. Das nächste gemeinsame Event steht beim Rennsteiglauf bevor 🙂 .

Am Millerntordamm sammelten sich die Marathonis vor dem Start. Mir fiel gleich eine Truppe mit hellen „Krombacher-Alkoholfrei“-Jacken auf. Da Matze einen Freistart nebst kompletter Laufausstattung von Krombacher erhalten hatte und auch in diesem Outfit starten würde, schauten wir doch noch mal genauer hin. Und richtig: Pino saß nur wenige Meter von uns entfernt und natürlich mit Jana und Matze im Schlepptau.

Jana und Matze unterhielten sich gerade und waren etwas verblüfft und erfreut als sie uns sahen.
Gemeinsam begleiteten wir Matze bis zu seinem Startblock „B“ und wünschten ihm viel Erfolg für den Wettkampf. Das Wetter meinte es zumindest mit den Marathonis gut. Es herrschten angenehme Temperaturen um 16 Grad und auch der Wind blies (noch) nicht allzu stark. Nebenbei schaute ich mich nach weiteren Bekannten um. Schließlich wusste ich von Christin und von Maik, dass sie auch in Hamburg starten. Für Christin war es übrigens Marathon-Premiere!

Jana hielt sich zum Start etwas abseits, da es hier für Pino noch ein zu großes Gedränge gab und er kein Fan von lauten Startschüssen ist (Hunde sind da etwas empfindlich). Gudrun und ich stellten uns am Straßenrand mit Kamera (Bild bzw. Video) auf, um den Start aufzunehmen. Als erstes machten sich die Handbiker unter großem Jubel auf die Strecke.

Punkt neun Uhr läutete die Glocke den Marathon ein, denn Schusswaffen sind auf Sankt Pauli strengstens verboten! Matze konnte ich beim Start nicht entdecken, warum auch immer. Vielleicht lief er auch auf der linken (also „falschen“) Straßenseite oder ist uns zwischen den Massen einfach so entwischt. Dafür lief Maik in der zweiten Welle direkt an meiner Kamera vorbei, ich rief noch hinterher: „Maaaaiiikkk!!!“. Aber sicherlich hat er es bei dem ganzen Trubel gar nicht mitbekommen und selbst wenn, so hätte er sich wohl kaum umdrehen können, ohne einen Massenauflauf zu veranstalten.

Nachdem das Läuferfeld durch war trafen wir uns mit Jana am vereinbarten Treffpunkt und trabten zu den Landungsbrücken! Dorthin sollten wir es sogar per pedes vor den Marathonis schaffen, denn wir hatten bis dahin nur ca. 700 m zurückzulegen, die Marathonis dagegen fast 11 km. Allerdings war es dort bei unserer Ankunft knüppeldicke voll. Den Kilometer 11 fanden anscheinend sehr, sehr viele Zuschauer ebenfalls optimal… So blieben wir auf der Fußgängerbrücke und filmten die ankommenden Läufer aus dieser Perspektive. Dies war allerdings aufgrund des eingeschränkten Sichtfeldes nicht ganz optimal gewählt.

Ich hätte Matze, der in einer kleinen Verfolgergruppe lief, fast gar nicht bemerkt, wenn nicht Gudrun und Jana lauthals gerufen hätten. Die Kamera lief jedenfalls 😉 , im Gegensatz zu vor zwei Jahren an gleicher Stelle.

Nachdem Matze durch war, zogen wir gemeinsam mit Pino zur U-Bahn-Station, um zum km 22 zu eilen. Dazu fuhren wir mit der U Bahn bis zum Bahnhof Saarlandstraße unweit des Stadtparkes. Hier hielten wir uns kurz hinter der U-Bahn-Brücke an einem sehr überschaubaren Abschnitt auf, wesentlich weniger Menschenmassen als an den Landungsbrücken, jedenfalls bis jetzt. Dadurch, dass Matze recht schnell lief, hatten wir den ungeheuren Vorteil, dass die Massen erst kamen, wenn wir gerade wieder abrückten ;-)!

Nachdem das Spitzenfeld der Äthiopier und Kenianer durch war, wurde es für uns jetzt richtig interessant – wann kommt Matze??? Ich sah gerade Falk Cierpinski vorbeilaufen und war neben dem Filmen noch mit meiner Ratsche beschäftigt, als zwei Motorräder mit Kameraleuten recht dicht an mir vorbeidonnerten. Mittendrin ein Radfahrer, der während der Fahrt ein Interview gab. Es war tatsächlich Waldemar Cierpinski, der zweifache Marathon-Olympiasieger, den (nicht nur) in der DDR wohl jeder kannte! An diese Erfolge konnte bislang noch kein weiterer deutscher Marathonläufer anknüpfen.

Und nun kam auch wieder Matze in Sichtweite. Die Durchgangszeit war immer noch sehr stark. Vielleicht sollte es heute mit einer neuen PB klappen?! Naja, die müsste dann schon knapp unter 2:30 liegen, also ein schwieriges Unterfangen. Jana und Pino liefen eine kurze Strecke mit Matze mit. Gegenüber Jana ließ Matze wohl durchblicken, dass es wohl schon ganz schön schwer wird. Wir bangten und hofften natürlich mit ihm.

Nun wurde es für uns Zeit, uns per Bahn zu km 31 aufzumachen. Gut ist, dass in Hamburg die Bahnen alle paar Minuten fahren! Am U-Bahnhof Ohlsdorf stiegen wir aus und die ersten Läufer sahen wir schon auf der Straße! Es dauerte dann auch nicht lange, da kam Matze um die Ecke. Allerdings lief er jetzt nicht mehr in einer Gruppe, sondern solo. Etwas hatte er wohl an Zeit verloren, aber er sah immer noch gut aus, so unserer Eindruck.

Unsere nächste, und letzte gemeinsame Station, war dann bei km 37 (U-Bahn-Station Eppendorfer Baum) . Hier, direkt am „Eppendorfer Baum“ hatten wir wieder eine gute Position, die vorbeilaufenden Marathonis zu filmen. Jana rief Matzes Schwester an, denn die beiden hatten sich hier verabredet. Kurze Zeit später war dann unsere Fangruppe auf fünf Mann (incl. Pino) angewachsen. Auf Matze mussten wir auch hier nicht allzu lange warten. Er lief weiterhin allein, wie etliche andere Läufer vor und nach ihm auch. Seine Schwester, Jana und Pino begleiteten Matze wieder ein kurzes Stück. Dabei wurde der ganze Trupp noch von einem Reporter fotografiert und anschließend interviewt. Mal sehen, ob davon doch noch was in die Zeitung kommt.

Mit Jana hatten wir vorher bereits abgemacht, dass Gudrun und ich die letzten Kilometer an der Strecke bis ins Ziel wandern, vielleicht würden wir ja noch Christin und Maik entdecken. Matzes Schwester und Jana machten sich dagegen auf dem schnellsten Weg zur Bahn auf, damit sie Matzes Zieleinlauf sehen könnten.
Während wir dann nach einiger Zeit tatsächlich Maik in seinem auffälligen gelben Outfit sahen, konnten wir leider Christin entdecken.

Dagegen sah ich unvermutet Karsten aus Berlin von unserer Feuerraeder-Staffelmarathontruppe. Gudrun hatte zufällig an anderer Stelle (beim Start) ein Foto von Karsten gemacht.

Zu Fuß gingen wir so langsam die Rothenbaumchaussee hinunter, vorbei am NDR , bis zum legendären Dammtor bei km 40. Bis hierher hatte es also unsere Jana vor zwei Jahren bei ihrem Marathondebüt geschafft, bevor sie in das unweit entfernte Sanizelt eingeliefert wurde. Das war damals eine ganz schöne Aufregung gewesen!
Nun zogen wir weiter bis zu den Esplanaden entlang der Laufstrecke. Dass wir Christin noch sehen würden, war bei einer Durchgangszeit von ungefähr die viereinhalb Stunden nahezu ausgeschlossen. Fast alle Läufer mussten jetzt schon Gehpausen einlegen.

Ich rief Jana an und wir verabredeten uns mit ihnen (Jana, Matze und seiner Schwester) im Steak-House, um den Marathon bei einem schönen Essen ausklingen zu lassen und unsere verbrannten Kalorien wieder auszugleichen.

Von Jana erfuhren wir nun auch Matzes Zielzeit: 2:37:55 h! Einfach eine Wahnsinnszeit! Matze hätte zwar gerne seine PB verbessert, war aber auch mit diesem Ergebnis zufrieden. Die Strecke ist doch nicht so eben wie in Berlin und der Wind bläst hier an der Küste auch stärker (und natürlich meist als Gegenwind).

Dank moderner Kommunikation konnten wir die Ergebnisse von Maik und von Christin per Handy abrufen. Maik lief eine 3:33er Zeit und Christin blieb bei ihrem ersten Marathon unter der Vier-Stunden-Schallmauer. Mit Maik gratulierte ich telefonisch zum erfolgreichen Finish!

Ein sehr erlebnisreicher und auch anstrengender Sonntag in Hamburg lag nun hinter uns…

3 Kommentare zu “27. Hamburg Marathon aus Supportersicht am 29.04.2012

  1. Hallo Gudrun, Hallo Fred, na das ist ja ´ne tolle Überraschung, daß Ihr mich gesehen habt. Das Bild 46 zeigt mich ja noch über den Boden schwebend, vor Kraft nur so strotzend!! Dieser Zustand hielt zwar nicht bis zum Ziel an. Irgendwann ließen die Kräfte dann nach. Aber trotzdem war es DER Marathon meines Lebens. Eine neue famose unglaubliche Bestzeit. Ich bin super glücklich und stolz. Dank Eurer Bilder wird mir wieder bewußt wie schön dieser Lauf war. Das Publikum war einsame klasse, besonders an den Landungsbrücken. Unbeschreibliches Gänsehaut Gefühl für jeden Läufer….
    Na dann laßt es Euch weiter gut gehen, wir sehen uns bei nächster Gelegenheit wieder. Liebe Grüße Karsten

  2. Hallo Gudrun, Deine Fotos vom Hamburg-Marathon sind Dir toll gelungen. Besonders beeindruckt haben mich die Fotos der bizarren Läufertypen und die vom Randgeschehen. Sie vermitteln einen sehr lebhaften Eindruck vom Geschehen. Vielen Dank!

  3. Ihr habt euch wirklich eine Medaille als Supporter verdient! Schade das wir uns nicht gesehen haben.
    Jana und Pino sind übrigens in einem kurzen Beitrag zu sehen.
    http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/sportclub/sportclub3497.html
    bei ca. 02:24. Gruß Christin

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