30. Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn am 15.09.2012

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In Kühlungsborn und Umgebung macht das Laufen einfach Spaß! Schade, dass es den Sommerlaufcup – bestehend aus Promenadenlauf, Stadtwaldlauf und Bäderlauf – nicht mehr gibt. 2009 hatte ich noch an allen drei Sommerlaufcup-Läufen teilgenommen. Alexander, der diese Veranstaltungen in den Vorjahren organisiert hatte, machte mir etwas Hoffnung für 2013 hinsichtlich des Stadtwaldlaufes, der in diesem und im letzten Jahr leider ausgefallen war. Es wäre wirklich schön, wenn diese Tradition wieder auflebt!

Zumindest gibt es noch den Ostseeküstenlauf, eine auch landschaftlich schöne und anspruchsvolle Streck. Zudem ist dieser Termin auch ideal als Vorbereitung für den Berlin-Marathon, der in zwei Wochen ansteht. Ein langer Lauf von 24 km passt da gut rein.
Ausnahmsweise hatte ich auch mal wieder an den „Pacepropheten“ gedacht und dort einen Eintrag getätigt. Hierbei orientierte ich mich an meine vor zwei Jahren gelaufene Zeit von 2:04:25 h, obwohl mir dies damals recht schnell vorkam.

Neben der langen Strecke gab es noch 10 km (für Läufer und Walker) sowie 1,5 km. Für jeden war also etwas dabei.
Der Start für 10 und 24 km sollte um 11:30 Uhr erfolgen. Wir hatten morgens also jede Menge Zeit zum Ausschlafen und für ein gemütliches Frühstück, bevor es dann nach Kühlungsborn ging. Da wir diesmal alleine unterwegs waren, passte sogar Gudruns großes Fahrrad in den Berli.

Bei unserer Ankunft in Höhe des Konzertgartens West, dem Start und Ziel, waren die Helfer noch mit den letzten Vorbereitungen beschäftigt. Die Sonne schien zwar noch, aber die Temperaturen waren bereits sehr herbstlich und eine steife Brise von Windstärke 6 wehte uns um die Ohren. Die Vorzeichen standen also auf einen stürmischen Lauf!

Nach der Anmeldung hatte ich genügend Zeit mit einigen Freunden und Bekannten zu plaudern. Im Konzertgarten war es windstill und die Sonne wärmte hier richtig gut durch. So ließ es sich aushalten! In Sachen Kleidungsfrage entschied ich mich hinsichtlich des typischen Herbstwetters nach langem Hin-und-her lieber noch für ein zweites Shirt.

Kurz vor dem Start traf ich auf Anne-Kathrin und Frank von unserem Verein „SV Post“, kurze Begrüßung und dann ging es pünktlich um 11:30 Uhr an den Start auf der Promenade. Zu dieser Zeit waren wir Läufer allerdings nicht alleine unterwegs. Zahlreiche Urlauber nutzten den Samstag für einen Bummel an der Ostsee.

Ich hielt mich ziemlich mittig innerhalb des Läuferfeldes. Gelaufen wurde zunächst über die Promenade in Richtung Yachthafen. Weiter ging es dann auf dem Rad- und Wanderweg entlang der Küste nach Heiligendamm. Dank des schmalen Küstenwaldes links und rechts des Weges war es hier recht windstill. Nachdem sich das Starterfeld langsam auseinandergezogen hatte, schaute ich mal auf meine Garmin: mein Pace hatte sich so um die 5:15 min/km eingepegelt und ich fühlte mich gut dabei!

Bereits nach knapp vier Kilometern kamen mir die ersten Läufer entgegen. Bis zur Wende und dem ersten kleinen Versorgungspunkt bei km 5 war es jetzt nicht mehr weit. Einige Bekannte, wie z.B.. André aus Stralsund, grüßten noch bei der kurzen Begegnung. Ich winkte natürlich immer zurück! An der Wende nahm ich schnell einen kleinen Schluck Wasser und nun ging es zunächst den Weg, den ich gekommen war, wieder zurück, jedenfalls bis zur Stelle, an der sich die Strecken für 10 und 24 km teilten.

Bei km 7 trennten sich die Wege der Läufer. Während die 10-km-Läufer geradeaus wieder in Richtung Promenade liefen, bogen wir anderen links in den Bäderweg in Richtung Wittenbeck ab und plötzlich schienen nur noch wenige LäuferInnen auf der Strecke zu sein. Es waren laut Ergebnisliste 64 Starter auf der langen Distanz, 99 Läufer und sechs Walker über 10 km sowie 15 (meist sehr junge) LäuferInnen über 1500 Meter.

Nach ca. 8,5 km gab es an der „Nassen Ecke“, einem alten Gasthof und Pension, den ersten richtigen Versorgungspunkt mit Wasser, Tee und Obst. Ich nahm hier zwei Becher mit Wasser. Ein kurzes Stückchen liefen wir auf dem Radweg entlang der L12, bevor es links auf den Doberaner Landweg ging. Hier sperrten zwei Polizisten kurzzeitig immer mal die Straße ab, damit wir Läufer diese gefahrlos überqueren konnten.

Der Landweg ist sehr gut ausgebaut und so konnten wir den gepflasterten Fußgängerweg nutzen. Jetzt ging es allmählich, aber stetig, bergauf. So etwas „liebe“ ich bekanntlich sehr. Der scharfe Gegenwind machte die Anstiege auch keineswegs angenehmer. Einige Abschnitte boten jedoch so einen herrlichen Blick auf Kühlungsborn und die Ostsee, der dann alle Anstrengungen vergessen ließ.

Ehe ich mich versah, war auch schon die 10-km-Marke passiert. Links und rechts gab es nur Felder und vereinzelte Gehöfte, also Natur und Ostseewind pur!

Die ganze Zeit über orientierte ich mich an zwei Läuferinnen, die ca. 100 Meter vor mir liefen. Bei km 11 wechselten wir dann über die, ebenfalls von zwei Polizisten geregelte, L11 auf den Bastorfer Landweg. Jetzt war es an der Zeit, eins von den mitgenommenen Gels einzunehmen. Kurz danach überholte mich Gudrun und sagte, dass sie beim nächsten Verpflegungspunkt warten wird.

In Richtung Bastorf wurde es merklich hügeliger und die Anstiege wurden steiler. Dies merkte ich natürlich auch an meinem Pace, der zeitweise die Marke von 6 min/km erreichte! Trotzdem konnte ich dann noch eine der beiden Läuferinnen, die bis dahin vor mir liefen, überholen. Die zweite Läuferin hatte sich jedoch weiter von mir absetzen können.

Nach einem längeren Anstieg ging es bei km 15 in Bastorf endlich einmal etwas bergab. Gerade hatte ich wieder etwas Fahrt aufgenommen, da tauchte der nächste Verpflegungspunkt auf. Den hatte ich nach meinen Erfahrungen der letzten Jahre erst ein klein wenig später erwartet. Ein kurzes Abbremsen und Zögern, doch die Standbetreuerin rief mir zu „Weiter! Weiter!“ und wies in Richtung Straße runter. Ich rief: „Ist da auch ein Stand?“.

Doch es kam keine Reaktion… Egal, nun war ich also am Verpflegungsstand vorbei (ohne etwas zu trinken), aber dort, wo sonst die Verpflegung an der Ecke „Kägsdorfer Straße“ stand, war weit und breit nichts zu sehen… Anschiss lauert bekanntlich überall!

Der Bastorfer Leuchtturm, der übrigens das höchste Leuchtfeuer eines deutschen Leuchtturms hat, war jetzt zu sehen. Zum scharfen Wind von vorne kam jetzt auch noch ein kräftiger Nieselregen dazu und ich bekam auf diese Weise dann doch noch eine Erfrischung von „oben“. Ich entschädigte mich nun mit dem zweiten Gel, welches ich eigentlich am Versorgungspunkt nehmen wollte.

Gudrun hatte sich Ihr oranges Regencape übergezogen und war somit weithin sichtbar. Hier, neben einer Kuhkoppel in Sichtweite des Leuchtturms, machte sie noch ein paar Fotos von uns Läufern. Die Berge lagen nun, bei km 16, endgültig hinter uns. Jetzt ging einfach nur noch bergab, ich brauchte mich nun also nur noch rollen lassen ;-)!

Hinter Kägsdorf bei km 18 hatte man einen herrlichen Blick auf die Ostsee und den dahinterliegenden Riedensee. Nun war auch Kühlungsborn wieder in Sichtweite gerückt. Jemand lief von hinten an mich heran und fragte beim Überholen, ob das da vorne der Versorgungspunkt sei. Dies konnte ich jedoch ohne Zweifel verneinen. Es waren leider nur Urlauber, die gerade Picknick machten…
Bei km 20 erreichten wir wieder Kühlungsborn. Einige Passanten wunderten sich anscheinend über uns Läufer und einer sprach mich an, wie viel wir denn laufen würden und wieweit es noch bis ins Ziel wäre. Ich sagte: „24 km, und drei sind es noch“. Er wünschte mir daraufhin viel Glück.

Einen letzten Versorgungspunkt gab es noch vor dem Ziel: kurz hinter dem Campingplatz bei km 21. Hier genehmigte ich mir einen Wasserbecher und weiter ging es auf die letzte Etappe quer über einen Parkplatz in Richtung Promenade. Mit einem Mal lief noch jemand an mir vorbei! Es war die kleine Läuferin, die ich bei km 8 überholt hatte und die jetzt, gut 3 km vor dem Ziel, zum Endspurt angesetzt hatte. Dies weckte dann nochmal meinen Ehrgeiz. Ich versuchte, so gut wie es ging, dranzubleiben.

Die Promenade war zur frühen Nachmittagszeit ziemlich bevölkert, d.h. man musste schon ein bisschen Slalomlaufen. Es gab einige Passanten, die klatschten und feuerten uns lautstark an, andere dagegen schauten verständnislos auf uns „Lauf-Verrückte“.
Das große Zieltor war nun weithin zu sehen und trotzdem zog sich das letze Ende dann noch ganz schön hin. Durch die vor mir Laufende angestachelt lief ich die letzten Kilometer noch im guten Fünfer-Schnitt!

Ins Ziel kam ich dann nach 2:06:21 Stunden, also nur knapp zwei Minuten langsamer als vor zwei Jahren! Allerdings fühlte ich mich gut und das war die Hauptsache! Den letzten langen Lauf in Vorbereitung auf den Berlin-Marathon habe ich jetzt hinter mir. Nun kann es also langsam in die „Tapering“-Phase gehen 😉 .

Nach dem Lauf stärkten wir uns noch bei einem Erbseneintopf, bevor es auf den Heimweg ging. Irgendwie knurrte mir schon der Magen. Danach fuhren wir zum Frischmachen und Umkleiden kurz nach Hause, bevor es dann zu einer Familienfeier (90. Geburtstag) ging.

Strecke: http://ostseekuestenlauf.de/?q=node/5

Ergebnisse: Liste

3 Kommentare zu “30. Ostseeküstenlauf in Kühlungsborn am 15.09.2012

  1. Guten Abend !
    Da gab es ein Missverständnis an der Verpflegungsstation in Bastorf ! Dass tut mir sehr leid !
    Ich wurde an diesem Tag schon etliche Male nach dem weiteren Weg gefragt, so dass ich mit dem Arm die Richtung wies und auch “ Weiter , Weiter “ sagte.
    Dieses geschah aber nicht in böser Absicht !!
    Dass Sie nun durstig weiter laufen mussten ,tut mir leid.
    So hoffe ich doch , dass Sie auch im kommenden Jahr am Küstenlauf teilnehmen!
    Ich wünsche Ihnen alles Gute und viel Gesundheit !!
    Herzlichen Gruß aus Bastorf

    • Hallo Jana!
      Es war ja meine eigene Dummheit! Wozu sollte wohl sonst die Wasserbecher und das Obst da sein? War nur zu sehr auf den alten Standort fixiert und etwas irritiert!
      Klar bin ich nächstes Jahr wieder dabei! Dann passe ich aber besser auf 😉 !
      Viele Grüße
      Fred

  2. Es ist wirklich ein schöner Lauf. Fairerweise sollte man vielleicht auch ein oder zwei negative Aspekte nennen. Streckenlänge und Zeitmessung stimmten jeweils nicht. Viele Grüße und Danke für den Fotodienst!

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