Dieses Wochenende war vollgepackt mit Laufveranstaltungen: Landesmeisterschaften im 10-km-Bahnlaufen, Citylauf Rostock und der Rennsteiglauf. Man kann nicht auf jeder Hochzeit tanzen und so musste ich für mich meine Entscheidung treffen. Am Sonntag wollte ich wieder einmal beim Citylauf starten, über 10 km.
Theoretisch hätte ich ja nun nicht zur Landesmeisterschaft im Bahnlaufen hin gemusst. Da aber Jana hieran teilnehmen wollte, fuhr die ganze Familie als persönliche Fantruppe mit nach Güstrow. Natürlich war ich in Gedanken bei meinen Freunden, die gleichzeitig am Rennsteig über 72 bzw. 43 km starteten.
Während es in Thüringen sogar noch kurz vorher geschneit haben sollte, goss es hier bei uns im Norden die ganze Nacht zum Samstag über wie aus Eimern. Und es schien mit dem Regen auch kein Ende zu nehmen. Irgendwie war ich daher doch froh, heute nur als Schlachtenbummler in Güstrow zu sein…
Extra aus Greifswald waren, wie auch im Vorjahr, mein Bruder und meine Mutter angereist. Opa und Oma aus Güstrow, die in den letzten Jahren ebenfalls als Schlachtenbummler dabei waren, blieben angesichts der herbstlichen Temperaturen und des Dauerregens dann doch lieber zu Hause. Mit 90 Jahren muss man sich das wirklich nicht antun. Allerdings wollten wir nach dem Lauf noch gemeinsam irgendwo Mittag essen gehen.
Im letzten Jahr war ich bei der Bahnen-LM noch selbst an den Start gegangen. Das Wetter im letzten Jahr mit hochsommerlichen Temperaturen und strahlend blauem Himmel war das totale Gegenteil von heute. Damals freute ich mich über jeder zusätzliche Wasserdusche. Dies war heute keineswegs notwendig, denn es kam schließlich genügend Wasser von oben…
Gemeinsam mit Roland und meiner Mutter setzten wir uns wegen des heftigen Dauerregens lieber auf eine der überdachten Trainerbänke. Hier waren wir zumindest vor dem starken Dauerregen geschützt.
Janas Lauf, der um 12.30 Uhr erfolgen sollte, sollte der letzte Lauf des Tages sein und quasi den Abschluss des Wettkampfes bilden. Daher waren schon einige Läufe absolviert bzw. noch im vollen Gange. Wir feuerten von unserem geschützten Standort aus alle Sportfreunde gleichermaßen mit kräftigen Klatschen und Rufen an.
Dann kam Janas Lauf. Mit geringfügiger Verspätung ging es los. Jedes Mal, wenn Jana an uns vorbeilief, feuerten wir sie kräftig an. Ich weiß schließlich selbst wie es ist, 25 Runden auf der Bahn zu laufen. Man freut sich dann über jede Abwechslung und jeden Anfeuerungsruf.
Natürlich feuerten wir auch allen anderen Läufer Runde für Runde an. Jeder, der heute bei diesem Schietwedder gestartet war, hatte sich das wirklich verdient!
24 ½ Runden hatte Jana bald hinter sich und es ging nun auf die letzten 200 m. Roland, rief Jana ihre Zwischenzeit zu: „ 43:30!“. Das motivierte Jana noch einmal mächtig und sie zog das Tempo noch einmal mächtig an. Mit 44:25 min kam sie ins Ziel, das waren mal gerade sieben Sekunden langsamer als ihre „prophezeite“ Zeit.
Die Siegerehrungen wurden diesmal nicht im Freien abgehalten. Alle waren schon etwas durchnässt und durchgefroren und so fanden die Siegerehrungen stattdessen im Hörsaal statt. Jana belegte in ihrer AK den 3. Platz und konnte somit wieder etliche Laufcup-Punkte sammeln.
