Gastbericht von Klaus: Mittsommernachtslauf Krakow am See am 22.06.2013

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Kurzfristig entschied ich mich, den Mittsommernachtslauf in diesem Jahr mitzulaufen. Im Jahre 2011 lief ich ihn schon einmal und er hat mir gut gefallen, trotz meines zweiten Platzes in der AK 55.Nun bin ich bereits ein Jahr in der AK 60 und rechnete mir in dieser Altersklasse Siegeschancen aus. Ich weiß aber, daß es auch hier noch alte „Haudegen“ gibt, die schnell laufen können.
Ein Versuch, mir vor dem Lauf im Internet die Starterliste anzuschauen, um mögliche Konkurrenten zu ihrer Laufleistung zu überprüfen, schlug fehl, da es keine dementsprechende Veröffentlichung gab.

Bei der Nachmeldung am Lauftag hatte ich Glück, die Starterliste lag aus. Da mich die Namen der Läufer nun nicht mehr interessierten, schrieb ich mir lediglich die Startnummern heraus – auf meine Handfläche, damit ich während des Laufs dann „nachlesen“ konnte.

Das Wetter spielte gut mit, es waren ca. 25°C, eigentlich ganz nach meinem Geschmack. Punkt 18.00 Uhr knalle der Startschuss und es ging auf die 30 km-Runde um den Krakower See, hinein in die herrliche Endmoränenlandschaft. Bis Kilometer 10 ging bzw. lief bei mir gar nichts. Ich schnaufte wie ein Walross und war oft im anaeroben Bereich. Anhand meiner Notizen auf der Handfläche konnte ich sehen, wer von meiner Altersklasse an mir vorbei zog. Ein Läufer lief bei Kilometer 8 neben mir, den ich in meiner „Liste“ nicht erfasst hatte, ihn aber „verdächtigte“ entweder der AK 65 oder 60 anzugehören. Sicherheitshalber fragte ich ihn danach. Er war AK 55, also keine Gefahr für mich.

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Nach Kilometer 10 besserte sich mein Zustand und ich begann, das Feld langsam von hinten „aufzurollen“. Dem Rostocker Sparkassenchef zollte ich dabei Beifall für seine bisherige Laufleistung und schlug ihm einen neuen Slogan für die Ostsee Sparkasse vor „Mit Ausdauer zum Erfolg“ und dazu sein Läuferbild. Das würde bei den Kunden besser ankommen als sein Bild mit Schlips und Anzug und dem Image der OSPA bestimmt gut tun. Ob er es macht – kann ja sein.

Inzwischen bei Kilometer 20 angekommen hatte ich eine einigermaßen gute Übersicht, dank meiner „Handflächenliste“ über meine Konkurrenten und meine Position. Ein Läufer rief mir zu: „Du wirst die Altersklasse 60 bestimmt gewinnen!“ „Woher weißt Du, daß ich in der AK60 bin?“, fragte ich ihn. Er antwortete darauf nicht, sagte nur, daß er froh wäre, in dem Alter noch so schnell laufen zu können.

Da ich unrasiert an den Start ging, sah ich sicher altersgerecht aus und somit hatte er richtig geraten. Ob das mit dem Sieg in der AK klappen würde, das wusste ich aber nicht. Bis auf eine ,die Startnummer 144, hatte ich alle Konkurrenten hinter mir gelassen. Sie musste also noch vor mir sein und auch bei Kilometer 25 hatte ich die 144 nicht eingeholt. Mist, dachte ich. Wieder nur Zweiter. Schade. Zwei Kilometer vor dem Ziel blickte ich zufällig nach unten zu meiner Startnummer. Die 144 war ja ich!

Das motivierte und gab mir einen Kräfteschub bis ins Ziel.

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Ich wurde Sieger der AK 60. Wenn auch 14 Minuten langsamer als beim vorigen Mal aber möglicherweise ist der Leistungsabfall in meinem Alter pro Jahr drastischer als bei einem Dreißigjährigen.

Schön war es auch, bei diesem Lauf so viele bekannte Läufer zu treffen. – Wir sind eben eine große Familie.

Klaus Kinski

6 Kommentare zu “Gastbericht von Klaus: Mittsommernachtslauf Krakow am See am 22.06.2013

  1. […] Klaus Kinski bei Gastbericht von Klaus: Mittsommernachtslauf Krakow am See am 22.06.2013 […]

  2. Lieber Jörg,
    ich mußte in meiner Eigenschaft als Strandvogt von Graal-Müritz heute arbeiten. Aus dem Grunde war ich schon recht früh unterwegs.
    Du hast recht, mit Dir werden auch andere in die nächsthöhere AK wechseln aber oftmals ist es leichter als Jüngster in der AK, mal aufs Treppchen zu gelangen.

  3. das ist ja ein Grund im nächsten Jahr wieder an den Start zu gehen…….
    Nur um mal zu schauen, wie es ausgeht…….

  4. Hallo Klaus,

    vielen Dank für das schnelle Vorbeibringen deines Buches. Das war eine schöne morgendliche Überraschung. Warst Du noch in der Nacht im Ort unterwegs???

    Dein Buch hatte ich schon länger auf meiner „Bestellliste“ und nun kommt der Autor höchstpersönlich vorbei und bringt es mir, Wahnsinn!!!

    Herzlichen Glückwunsch zum Sieg in der AK 60. Der Bericht dazu ist sehr humorvoll geschrieben. Da soll noch einer sagen, älter werden lohnt sich nicht.

    Ich hatte gestern einen guten Lauf. Am Ende war ich AK 6. in der AK 45. Na ja, ich kenne das nicht anders und fiebere schon dem nächsten Jahr entgegen, wenn ich in die AK 50 wechsel. Aber wahrscheinlich wechseln alle Schnellen 45er mit mir und ich laufe wieder hinterher. Aber egal, „Erfolg kann man nicht buchen“ 😉 und es wird mich nicht vom Laufen abhalten.

    Viele Grüße

    Jörg

  5. Lieber Werner,
    ich würde mich freuen, mit Dir gemeinsam auf dem Treppchen zu stehen – auch als Zweiter. 🙂

  6. hallo Klaus, tolle Leistung, Glückwunsch. Du bist für Mitsommernachtslauf auch genau der Richtige. Schon wegen der Hitzeverträglichkeit. Nächstes Jahr wird es aber noch schwerer mit dem Sieg in der AK60- da komme ich (wahrscheinlich) auch mit hin 🙂

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