12. SpreewaldMarathon am 27.04.2014 in Burg

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Hier ein Video vom 12. SpreewaldMarathon 2014:

Laut Zeitschrift „Laufzeit“ ist es der mit einem Höhenunterschied von weniger als 1,8 m der flachste Marathon der Welt. Keine Berge, keine Anstiege, ganz ebene Strecke! Solche Strecken liebe ich!

Im letzten Jahr waren Micha und ich bereits einmal beim Halbmarathon im Spreewald gestartet und es hatte uns sehr gut gefallen. So stand für uns beide relativ schnell fest, dass wir auch dieses Jahr wieder dabei sind, wenn es heißt: „Auf die Gurke, fertig, los!“.

Beim Spreewaldmarathon gibt es an den drei Tagen von Freitag bis Sonntag neben dem Laufen eine Unmenge an Möglichkeiten zur Teilnahme, wie z.B. Skaten, Paddeln, Nachtwandern und Radfahren. So könnte man, wenn man wollte, sich das gesamte Wochenende auf unterschiedlichster Weise sportlich betätigen.

Am Samstag hätte man noch beim Halbmarathon durch das Biosphärenreservat laufen können. Wer beide Halbmarathons mitmacht, der kommt in die Sonderwertung „Läuferkönig“. Wir hatten uns jedoch „nur“ für den Halbmarathon am Sonntag in Burg entschieden. So blieb uns noch Zeit, um den Spreewald etwas zu erkunden und die Ruhe der Landschaft zu genießen.

Micha und Silvia hatten bereits am frühen Freitagnachmittag ihr Quartier bezogen. Auf unserer Fahrt durch Berlin hatten wir bereits mit ihnen telefoniert. Durch den nachmittäglichen Stau durch die Hauptstadt dauerte unsere Anreise doch etwas länger als geplant.

Unsere erste Station bei Ankunft war natürlich bei Gudruns Schwester und Schwager, die in Burg wohnen. Mit dem Start beim Spreewaldmarathon konnten wir auch gleich einen Besuch bei ihnen verbinden. So war es auch gleich ein kleines Familientreffen 🙂 .

Mein Handyempfang hier in Burg war gleich Null. So konnten wir uns bei Micha und Silvia nicht einmal melden, dass wir wohlbehalten angekommen waren. Als wir dann etwas später von Gudruns Schwester aus zum Hotel, in dem Silvia und Micha wohnten, fuhren, kamen uns die beiden schon auf der Straße entgegen. Gemeinsam fuhren wir ins Dorf zur Schule, um unsere Startunterlagen abzuholen. Hier trafen wir auch die ersten Bekannten: Gerlind und Familie. Alle drei wollten ebenso wie wir den Halbmarathon am Sonntag bestreiten.

Der Samstag stand ganz im Zeichen der Erholung und Entspannung. Es begann mit einer viereinhalbstündigen Kahnpartie, die am Waldschlösschen begann und uns durch den Hochwald führte. Zur Halbzeit der Kahnpartie machten wir Halt an der Pohlenz-Schänke, mit fast 300 Jahren Geschichte einer der ältesten Gastwirtschaften des Spreewaldes.

Hier konnten wir es uns draußen bei bestem Wetter bei Speis und Trank gut gehen lassen. Leider versäumten wir es, uns die Gastwirtschaft von innen anzusehen. Wie uns Gudruns Schwester später sagte, soll der Gastraum mit seinen Wandmalereien sehr schön sein. Interessant waren bei der Kahnpartie neben der einmaligen Landschaft des Hochwaldes auch die vielen Schleusen, meist Selbstbedienungsschleusen.

Mitunter hatte an diesen schon jemand „Quartier“ bezogen, der gegen einen kleinen, freiwilligen Obolus die Schleuse bediente und die Kahngäste mit einem Spruch bedachte. Und wie wir an den Ufern an den abgenagten Baumstämmen sehen konnten, hat auch der Biber den Spreewald für sich entdeckt.

Nach der Kahnpartie machten wir uns in Richtung Byhlegure/Straupitz auf. Jemand im Boot hatte uns von einer tausendjährigen Eiche bei Byhlegure berichtetet. Die tausendjährigen Eichen von Ivenack kennen wir ja schon. Erst waren wir schon vorbei und schon in Straupitz, sahen dort auf der linken Seite die beiden markanten hellen Türme der Schinkelkirche und rechts einen Wegweiser zu einer Holländer-Windmühle.

Aber viel Zeit hatten wir nicht mehr, denn wir wollten die tausendjährige Eiche sehen und anschließend die Marathonskater in Burg anfeuern. Also machten wir wieder kehrt in Richtung Burg. Bald sahen wir auf der rechten Seite die knorrige Eiche. So richtig lebendig wirkte sie nicht mehr. Nur der Stamm und ein paar große Äste waren von der einst mächtigen Eiche noch vorhanden. Die Eiche hat übrigens auch einen Namen, Florentine, und hat einen Stammumfang von 8,15 m. Neben ihr steht seit dem 1. Mai 2000 das „Florentinchen“.

Jetzt ging es mit dem Auto weiter in Richtung Burg, kamen aber nicht mehr ins Dorf, da die Straße bereits gesperrt war. Wir waren das erste Auto, das nicht mehr durchkam…

Die Polizisten, die die Absperrung für die Skater regelten, wurden von einigen Autofahrern nicht gerade höflich angemacht. Hier musste ich gleich an meinen stressigen Einsatz als Helfer beim Rostocker Triathlon denken, als ich auf der Bäderstraße bei Börgerende-Rethwisch mich ebenfalls mit genervten Autofahrern herumärgern musste.

Also musste ich den Polizisten und Helfern nicht auch noch weiteren Stress machen, wendete das Auto und parkte dann das Auto am Bismarckturm. Von dort aus gingen wir zu Fuß weiter ins Dorf rein, waren nach einer Viertelstunde dort. Die Skater kamen bald vorbei, die ersten Trupps recht rasant, die letzten sehr gemächlich. Als sie vorbei waren, gönnten wir uns im Café „Urban“ noch jeder einen leckeren Eisbecher. Maik und Christine, unsere Freunde aus Magdeburg, sahen wir hier mit ihrem Sohn Malte. Malte hatte heute bereits am Kinderlauf in Lübbenau teilgenommen und dort den dritten Platz belegt. Gratulation an dieser Stelle hierzu!

Am Sonntagfrüh dann die Präparation für den Halbmarathon, wir hatten bis zum Start um 10:30 Uhr fast alle Zeit der Welt für ein gemütliches Frühstück und die kurze Anreise bis zur Bahnhofsstraße in Burg. Auf dem Hinweg sammelte ich am Hotel noch Micha ein. Silvia machte sich anschließend mit dem Leihfahrrad auf dem Weg nach Burg. Als Treffpunkt war der Gurkenstand in Nähe von Start/Ziel vereinbart. Für den Berli fanden wir beim Edeka-Markt ein Plätzchen, unweit von Start und Ziel, also ganz praktisch für das Umkleiden nach dem Lauf.

Das Wetter war nahezu optimal. Während Samstag noch „eitel Sonnenschein“ vorherrschte, war es nun etwas bedeckt. Zum Laufen ist dies eigentlich auch besser als drückende Hitze.

Micha und ich hatten nun noch eine gute halbe Stunde bis zum Start und so schauten wir uns noch etwas das ganze Getümmel in der Bahnhofstraße an. Irgendwann sah ich dann auch den Trupp der Bördeläufer, größtenteils Socken-Wellen, in ihrem grünen Outfit auf der anderen Straßenseite anrücken. Unter Ihnen waren natürlich auch einige Bekannte wie z.B. Klaus-J. und Maik. Eckhard, den ich bisher nur über Facebook kannte, habe ich nun persönlich kurz kennenlernen können.

Nun wurde es langsam für Micha und mich, wie auch für alle übrigen Starter, Zeit, sich zum Start zu begeben. Die meisten Mitstreiter hatten sich längst postiert. Irgendwie konnten wir uns aber noch seitlich in den Tross hineinschieben. Micha hatte im letzten Jahr mächtig zu tun, bis er sich vom hinteren Teil des Starterfeldes nach vorne gekämpft hatte.

Jetzt waren es nur noch wenige Sekunden bis zum Start. Gemeinsam sollten um 10:30 Uhr die 10-km-, die Halbmarathon- und die Marathonläufer auf die Strecke geschickt werden. Maik, der den ganzen Marathon laufen wollte, konnte ich leider nicht mehr vor dem Start in der Menschenmenge entdecken.

Pünktlichst wurde die Strecke freigegeben und wie im letzten Jahr zählte ADI, vielen noch bekannt vom „Mach mit, mach’s nach, mach‘s besser“, die letzten Sekunden herunter. In diesem Jahr gab es auch eine Neuerung in der Zeitnahme. In der Startnummer ist nunmehr ein RFID-Chip integriert, so dass keine Chipausleihe mehr notwendig war. Zudem ist nun sowohl Brutto- als auch Nettozeit in der Ergebnisliste und auf der Urkunde ausgewiesen.

Langsam setzte sich die bunte Menge in Bewegung. Nach einigen hundert Metern entlang der Bahnhofsstraße konnte ich Gudrun mit ihrer Froschkappe und daneben Silvia mit der Videokamera entdecken. Heute wollte ich nicht auf meine Uhr schielen und lieber nur nach „Gefühl“ laufen.

Trotzdem ließ ich mich wieder von der laufbegeisterten Menge mitziehen. Nach gut einem Kilometer an der Ecke von der Byhlegurer Straße zur Ringchaussee rief mir jemand zu „Sprinteeeefix“ – ich schaute kurz und winkte in die Richtung. Ich nehme an, dass es jemand von den Magdeburger Supportern der Socken-Wellen war, konnte aber keinen richtig ausmachen. Also weiter!

Bei dem frühlingshaften Wetter machte das Laufen richtig Spaß und ich ließ meine Blicke nach links und rechts entlang der Strecke schweifen. Ähnlich wie im letzten Jahr überholte mich Gerlinds Sohn Hauke wieder nach ca. vier gelaufenen Kilometern. Ein Stückchen weiter erwarteten uns schon Gudruns Schwester und Schwager an der Strecke. Mein Schwager machte ebenfalls noch einige Fotos von Micha und mir.

Ich rief den beiden zu „Ein Viertel ist geschafft! „. Ich fühlte mich gut und konnte meinen Pace um die 5 min/km noch gut halten. Kurz darauf gab es den ersten Versorgungspunkt. Ich griff mir einen Becher Wasser und klemmte mir einen feuchten Schwamm unter meine Schirmmütze. Das war bei den ansteigenden Temperaturen sehr angenehm.

Kurz nach km 6 bog das Feld nach rechts in den Eichenweg ein, der bei km 7 wieder verlassen wurde. Danach ging es weiter auf dem Polenzweg. Langsam pegelte sich mein Pace auf einen 5:15-er Schnitt ein und ich bemerkte, dass mich der eine und der andere Läufer überholte.

Der nächste Verpflegungspunkt kam kurz vor km 9, als es vom Polenzweg aus über eine Wiese in Richtung Waldschlößchenstraße ging. Unser Tross bewegte sich hier im Gänsemarsch über den schmalen Feldweg.

Schnell war auch der nächste Versorgungspunkt bei km 12 erreicht. Kurz überlegte ich, ob ich hier nicht zu einem Stück Salzgurke greifen sollte, ließ es dann aber doch lieber bleiben.

An der Burger Hofbrennerei bei km 14 erwarteten uns, wie im letzten Jahr auch, unsere persönlichen Schlachtenbummler Gudrun und Silvia und feuerten mich an. Nur wenige Meter weiter munterte mich dann der DJ mit seiner Vollquasselei etwas auf. Die Sonne hatte sich mittlerweile durch die anfängliche Wolkendecke gekämpft und schien jetzt recht kräftig auf uns Läufer. Mein Pace steuerte nunmehr auf einen 5:30-er Schnitt hin. Was war ich innerlich froh, heute nur eine Runde zu laufen! Die Marathonis, die noch eine weitere Runde ums Dorf machen mussten, taten mir jetzt schon leid…

Ich lenkte mich jetzt etwas mit dem schönen Blick auf die Spreewälder Landschaft ab. Die Straße, auf der wir jetzt liefen, heißt wirklich Kurfürstendamm, genauso wie der berühmte Gegenpart in Berlin! An der Ecke Kurfüstendamm/ Naundorfer Straße sah ich schon von weitem Blaulicht. Beim Näherkommen sah ich, dass das Polizeiauto an dieser Stelle den gelegentlichen Durchgangsverkehr regelte bzw. mittels Blaulicht so die Autofahrer vorwarnte. Ein Läufer saß mit Wadenkrämpfen an der Seite und versuchte, sich die Krämpfe irgendwie wegzumassieren.

Von der Naundorfer Straße ging es nach wenigen hundert Metern wieder rechts ab und wir liefen nun parallel zum Südumfluter in Richtung Burg-Zentrum. Jetzt waren es nur noch drei Kilometer bis ins Ziel. Wie im letzten Jahr begrüßen uns hier zwei Sportfreunde mit Musik und aufmunternden Worten.

Plötzlich sah ich einige hundert Meter vor mir Gerlind laufen und wunderte mich, dass ich anscheinend immer dichter auf sie auflief. Bei km 19 hatte ich sie dann eingeholt, ich grüßte ihr zu und merkte gleich, wie sie mit mir mitzog. Ein kleines Stückchen später kam der Abzweig für die zweite Runde der Marathonis. Es war jetzt recht warm geworden und ich war, ehrlich gesagt, heilfroh, dass ich nur noch einen guten Kilometer vor mir zu hatte.

Gerlind hatte sich anscheinend wieder etwas erholt und zog mich wiederum nun auf den letzten Metern mit. Ich rief Gerlind zu „Lauf doch vor!“, aber sie sagte zu mir „Quatsch, wir laufen jetzt gemeinsam ins Ziel!“. Gesagt, getan. Mittlerweile standen die Zuschauer links und rechts der Strecke und jubelten uns zu. Gerlind dachte beim ersten Bogentor an der Bahnhofsstraße, dass das Ziel erreicht wäre und riss die Arme hoch. Ich sagte ihr, dass noch drei Bögen folgen bevor das Ziel wirklich überschritten ist. Also noch einmal die letzten Kräfte mobilisieren und gemeinsam bis ins Ziel sprinten!

Mit einer Brutto-Zeit von 1:53:56 h kamen wir gemeinsam Hand in Hand ins Ziel. Gerlind, die mal gerade vor vier Wochen ihr Lauftraining nach einer längeren Verletzungspause wieder aufgenommen hatte, war nun sichtlich geschafft und legte sich nun kurz hinter dem Ziel auf dem Boden, um etwas zu verschnaufen. Anscheinend machte sich nun auch schon ADI, der wiederum moderierte, schon Sorgen um Gerlind. Diese Aufregung und Aufmerksamkeit wollte sie auf keinen Fall haben und so stand sie dann schnell wieder auf dem Beinen.

Ich holte mir derweil meine zweite grüne „Gurke“, diese ganz spezielle und unverwechselbare Medaille des Spreewaldmarathons, ab und gönnte mir verdientermaßen einen Schluck vom alkoholfreien Krombacher.

Micha , der bereits einige Zeit vor mir im Ziel war und bereits seine Urkunde in den Händen hielt, entdeckte mich nun im Ziel. Micha hat mit einer Zeit von 1:38:18 (Brutto) souverän den ersten Platz seiner AK geschafft. Eine tolle Leistung von Micha! Wie wir beide dann etwas später feststellten, waren wir beide gegenüber dem Vorjahr jeweils ungefähr 30 Sekunden langsamer unterwegs gewesen. Dafür machten wir die doch recht kräftige Sonneneinstrahlung auf der zweiten Hälfte des Laufes verantwortlich. Eine Ausrede braucht der Läufer eben 😉

Unsere Magdeburger Freunde von den „Bördeläufern“ (hierunter befanden sich auch die Socken-Wellen) konnten wir ebenfalls nun so nach und nach im Ziel wiedertreffen. Maik lief seinen Marathon in 3:16:20 (Brutto) bzw. 3:15:26 (Netto) und verbesserte somit seine PB um einige Sekunden. Auch hierzu meinen Glückwunsch!

Nachdem wir uns bei einer Bratwurst etwas gestärkt hatten nutzten wir den Nachmittag für eine gemütliche Radtour durch Burg. An der Destille, an der Micha und ich bei km 14 vorbeigelaufen waren, machten wir jetzt bei Kaffee und Kuchen eine kurze Rast. Und ein kleines Likörchen aus der Hofbrennerei gönnten wir uns dann auch 😉

Den Montag nutzten wir für einen kleinen Spaziergang durch den Hochwald von Leipe in Richtung Lehde. Das war dann ein schöner Abschluss eines schönen Wochenendes.

Übrigens: Gudruns Kollege Lars war am Samstag beim Halbmarathon in Lübbenau gestartet, der durch das Biosphärenreservat ging. Für ihn war es der bislang schönste Landschaftslauf. Wie bereits zu Anfang geschrieben: beim Spreewaldmarathon gibt es viele Möglichkeiten!

Ergebnisse: hier klicken!

1 Kommentar zu “12. SpreewaldMarathon am 27.04.2014 in Burg

  1. Das ist die beste Werbung für den Spreewald-Marathon ,nach diesen Bildern muss man wohl nächstes Jahr wieder hin .

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