Es ist doch schön, wenn man Laufen und Feiern miteinander verbinden kann: vormittags der Schweriner Post-Telekom-Lauf und von Mittag bis Mitternacht ein Dreifachgeburtstag. Roland, Jana und ihre Oma aus Güstrow hatten in den letzten drei Tagen alle Geburtstag (zusammengerechnet sind die drei jetzt 130 Jahre). Und da Jana und ich „frischgebackene“ SV- Post-Telekom-Mitglieder sind, konnten wir den ersten Telekom-Lauf der Saison uns nicht entgehen lassen und so wurde die ansonsten in Rostock übliche Geburtstagsfeier in die Nähe Schwerins (dort wohnt eine der zahlreichen von Gudruns Schwestern) verlegt.
Dadurch hatten wir natürlich auch ein paar mehr Schlachtenbummler als sonst im Gefolge: meine Mutter und mein Bruder aus Greifswald und Matzes Eltern waren diesmal auch vor Ort.
Um 10.00 Uhr sollte für Jana, Roland, Matze, mich und die restlichen Läufer der 15 km lange Lauf entlang des Faulen Sees und des Schweriner Sees losgehen. Beim Einlaufen war es noch recht frisch, die Temperaturen lagen im einstelligen Bereich. Ich hatte mich schon geärgert, dass ich in der morgendlichen Abfahrtshektik meine Laufjacke zu Hause vergessen hatte. Zum Glück besann sich „Klärchen“ und schickte pünktlich zum Start noch einige wärmende Sonnenstrahlen.
Insgesamt gingen 136 Läufer über die 15 km an den Start. Über 8 km staksten 22 Walker los.
Die Strecke selbst wurde durch den Veranstalter GPS-genau vermessen. Mein Forerunner , soviel sei jetzt schon gesagt, bestätigte mir im Zieleinlauf die exakt gelaufenen 15 km. Damit konnten mir meine lieben Kinder, wenn ich heute eine Bestzeit laufen sollte, meinen Erfolg nicht wieder kleinreden, wie sie es sonst immer gerne tun: „Aber Papa, die Strecke war doch 400 m kürzer und da musst Du doch wieder … Minuten dazu rechnen …“. Es waren also ideale Bedingungen(Wetter, persönliche Fangruppe, ebene Strecke) vorhanden, um neue persönliche Bestzeit zu erlaufen.
Mein Garmin war aufgeladen und auch der Speicher war geleert. Doch bis vor ein paar Sekunden vor dem Start suchte er vergeblich das GPS-Signal, er suchte, und suchte, und suchte… Erst in fast allerletzter Sekunde erlöste er mich von dieser Ungewissheit. Ich könnte fast schon auf den Gedanken kommen, dass er mich bei jedem Lauf mit einem neuen Joke überraschen möchte.
Jana und Matze positionierten sich gleich am Start im vorderen Läuferfeld, Roland und ich dagegen bevorzugten das Mittelfeld. Roland hatte schon eine Laufstrategie entwickelt, um nicht gleich vom Start weg zu überpacen. Und eigentlich wollte ich mich der auch anschließen.
Nach dem Startschuss und der erneuten Aufregung mit meinem Forerunner waren bei mir die guten Vorsätze wie üblich sofort vergessen und ich rannte mit den meisten Läufern los, natürlich wie immer viel zu schnell für meine Leistungsverhältnisse…
Los ging es entlang des Faulen Sees ca. 3km auf gut asphaltierten Wegen, dann durch ein kleines Waldstück etwas bergauf, bis bei km 4 langsam der Zippendorfer Strand am Ufer des Schweriner Sees zum Vorschein kam. Ein flüchtiger Blick auf meine Uhr verriet mir, dass ich noch komfortabel unterhalb des 5-er Schnitts lief. Ich fühlte mich dabei auch noch recht locker, was sicherlich auch am guten Wetter und der schönen Strecke lag.
Roland hatte ich längst hinter mir gelassen und Jana, die ja recht gut in ihrem Marathontraining für Hamburg steckt, musste weit vor mir sein. Bei km 5 kamen mir schon die ersten Läufer, die die erste Wendestelle schon absolviert hatten, entgegen. Erkennen konnte ich Christoph Hintz und Philipp Baar vom Schweriner SC, die beide an der Spitze liefen. Matze konnte ich hier leider noch nicht ausmachen.
Nach dem ersten Wendebogen im Wald bei km 6 ging es dann bei schönstem Sonnenschein zurück entlang des Schweriner Sees und vorbei ein einigen Villen auf ziemlich ebenen Terrain. Ungefähr bei km 8 klopfte mir jemand kurz auf die Schulter: Es war Roland, der jetzt langsam richtig an Fahrt gewann.
Offensichtlich hatte Roland seine Kräfte optimaler als ich eingeteilt. Bis kurz nach der zweiten Wendestelle bei km 10 konnte ich den Abstand von ca. 200 m auf Roland halten – dann entfernte Roland sich immer mehr. Allerdings wurde nicht ich langsamer, sondern Roland immer schneller…
Bei km 11 wechselte die Laufstrecke wieder vom Wäldchen an das Ufer des Faulen Sees, wo es dann die letzten Kilometer bis zum Ziel die bereits bekannte Strecke bis zum Ziel wieder retour ging.
Da ich mich auch jetzt noch recht gut fühlte, konnte ich auf die letzten Kilometer noch einige Läufer überholen. Der letzte Kilometer vor dem Ziel hatte es nochmal in sich, da es noch einen langen Anstieg zu bezwingen galt. Dann war es geschafft : Nach 1h 15min 14sec war ich im Ziel.
Roland hatte gut zwei Minuten vor mir (1:13:02) die Ziellinie überquert. Jana kam, total verausgabt (sie musste sich nach dem Zieleinlauf erst einmal hinlegen), weitere zwei Minuten vor Roland in 1:11:15 ins Ziel. Für jeden von uns bedeutete seine Zeit PERSÖNLICHE BESTZEIT!!!
Matze kam zwar als Erster von uns Vieren in einer Zeit von 54:36 min an, erreichte damit leider nur den undankbaren vierten Platz der Gesamtwertung und den zweiten Platz in der AK 30. Die Plätze 1-3 in der Gesamtwertung belegten Christoph Hintz (49:29 min) Philipp Baar (49:46 min) und Danny Thewes (52:10 min).
Bei den Damen kam Carmen Siewert (57:01) vor Sandra Eltschkner (1:00:30) und Jana Exner (1:05:59) als Erste ins Ziel.
Roland war super drauf und hatte noch jede Menge Spaß dabei, während des Laufs für die Kameras „rumzuposen“.
Nach dem Duschen, Umziehen und den Siegerehrung ging es für uns dann zum gemütlichen Teil des Tages über. Die große Geburtstagsparty unserer drei Geburtstagskinder konnte starten!!!
Garmin-Link: http://connect.garmin.com/activity/29622375
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