Der Kap-Arkona-Aquamaris-Lauf ist für mich immer wieder schön, macht Spaß. Ursprünglich hatten wir vor, uns mal ein ganzes Wochenende, d.h. einen kleinen Kurzurlaub, auf der Insel zu gönnen; leider wurde aber aus verschiedenen Gründen und anderweitigen Verpflichtungen nichts daraus.
Auch wenn der Start der beiden Distanzen (10 km und Halbmarathon) erst um 11:00 Uhr erfolgen sollte, mussten wir doch recht früh losfahren. Um zehn Uhr würde der letzte Shuttle-Bus von Juliusruh zum Kap Arkona fahren und wir würden ungefähr zwei Stunden von Rostock bis nach Juliusruh benötigen. Zudem musste ich schließlich auch noch meine Startunterlagen abholen. Also wurde als Abfahrtszeit halb acht angesetzt. Kurz vor acht Uhr kamen wir dann wirklich los. Das Autothermometer zeigte mal gerade 3 °C, d.h. auch „Glatteisgefahr“, an. Glücklicherweise hatte ich diese Woche schon auf Winterreifen umgestellt.
Unterwegs hielt sich ein dichter Morgennebel die ganze Fahrt über, kaum ein Sonnenstrahl kam durch. Bei unserem Eintreffen kurz vor zehn Uhr standen schon die Busse vor dem Aquamaris-Hotel zur Abfahrt bereit. Roland setzten wir gleich am Hotel ab, damit er, weil die Zeit etwas knapp wurde, meine Startunterlagen abholen und ein Finishershirt kaufen sollte. Gudrun und ich fuhren weiter zum Parkplatz.
Als wir wieder beim Hotel ankamen hatte Roland schon die Startunterlagen abgeholt, die T-Shirts waren leider schon alle (zumindest in meiner Größe) vergriffen. Roland wollte ursprünglich auch laufen, aber leider zwickte seine Achillessehne noch etwas und stand er heute als zweiter Sprintefix-Foto-Reporter zur Verfügung. Mein Finisher-Foto war damit garantiert!
Ich stieg in einen der Shuttle-Busse, Roland blieb in Juliusruh (Start Halbmarathonis, Ziel für alle Läufer) und Gudrun machte sich derweil mit dem Fahrrad in Richtung Kap Arkona auf den Weg.
Nach kurzer Fahrt traf unser Bus dann auch so gegen halb zehn bei den beiden Leuchttürmen am Kap ein. Hier tummelten sich schon an die dreihundert Lauffreunde, die ihre letzten Vorbereitungen vor dem Start trafen. Während ich noch Hans-Werner Ausschau hielt, traf ich dann überraschenderweise auf René, der aus Berlin mit dem Motorrad gekommen war. René hatte es sich spontan überlegt hier zu starten. Fast ein halbes Jahr hatte er verletzungsbedingt nicht laufen können.
Nun waren es nur noch wenige Minuten bis zum Start und tatsächlich lief mir dann Hans-Werner über den Weg. Da wir beide noch mehr oder wenig etwas angeschlagen an den Start gingen, hatten wir in Hinsicht auf Zeiten und Platzierungen keine sonderlichen Ambitionen und wollten einfach nur den Lauf und die herrliche Strecke entlang der Steilküste genießen und nebenbei etwas plaudern.
Dementsprechend suchten wir uns eine Position im mittleren Starterfeld. Punkt elf Uhr ging dann auch die Post ab und schnell zog sich auf den ersten Metern das Feld auseinander. Mittlerweile begann sich auch der Nebel zu lichten und die Sonne kam strahlend heraus, es waren kaum Wolken am Himmel zu sehen. Die Sonnenbrille konnte ich heute wirklich gut gebrauchen! Und zum Glück hatte ich mich auch für kurze Laufsachen entschieden, denn es wurde doch für einen Oktobertag noch recht warm.
Nach knapp zwei Kilometern sahen wir Gudrun und grüßten in die Kamera und weiter ging’s.
Die Strecke selbst hat einen sanft hügeligen Charakter. Für Hans-Werner als ausgesprochenen Berglaufspezialisten wäre das eigentlich überhaupt kein Problem, wäre da eben nicht eine noch nicht ganz auskurierte Verletzung. Im letzten Jahr hatte er sich gar nur um zwei Sekunden in seiner AK geschlagen geben müssen, nach einem von ihm unbemerkt gebliebenen Endspurt seines Verfolgers.
An einen Podestplatz war für ihn diesmal nicht zu denken und so schlugen wir gemeinsam ein gemütliches Plauschtempo an. Zunächst liefen wir an dem kleinen Fischerdörfchen Vitt vorbei und dann weiter entlang der Steilküste bei Goor.
Kurz vor km 5 kamen uns dann auch die ersten Halbmarathonis entgegen. Unter den ersten konnte ich auch Jan-Henrik von der HSG Uni Greifswald und etwas später unseren Vereinsvorsitzenden Lothar entdecken und grüßte jeweils kurz hinüber.
Am Riesenberg Nobbin bei km 5 gab es beidseitig einen Versorgungsstand.
Hans-Werner und ich gönnten uns hier jeder einen Becher Wasser. Dann ging es weiter den Betonplattenweg entlang der Steilküste in Richtung Zeltplatz am Zirkower Weg.
Lief ich auf den ersten Kilometern noch meist voraus, so war es nun Hans-Werner, der die Tempoarbeit übernahm. Bei km 8 bogen wir nun in Richtung Küste links ein. Der folgende Kilometer wurde noch etwas schwieriger, da es nun durch Strandsand und über die teils freiliegenden Wurzeln der Küstenkiefern durch den Küstenwald ging.
Bei mir war nun langsam die Luft raus und so trieb mich Hans-Werner auf dem letzten Kilometer daher etwas an. Die letzten, knapp 500, Meter ging es nur noch am Strand entlang. Hans-Werner schaute kurz auf seine Uhr und rief: „Los Fred! Wir schaffen das noch unter 52!“
Obwohl mir die Beine jetzt immer schwerer wurden riss ich mich noch einmal zusammen, denn das Ziel war nun in sichtbarer und greifbarer Nähe. Tatsächlich schaffte ich es Dank Hans-Werners moralischer Unterstützung mit ihm gemeinsam in 51:53 min ins Ziel zu kommen. Es war geschafft!!!
Roland hatte uns beim Strandzugang schon fotografisch erwischt und war uns anschließend voraus geeilt, um von uns ein Foto im Ziel zu machen. Hier bekamen wir gleich unsere Erinnerungsmedaillen umgehängt. In diesem Jahr waren es schneeweiße Medaillen aus Rügener Kreide, eine sehr originelle Idee! Die Medaillen hier waren bisher immer Unikate…
Nach dem Duschen ging es wieder an den Strand in das dort aufgebaute Zelt, denn dort gab es noch für alle Teilnehmer ein leckeres Pastagericht. Auch die anschließende Siegerehrung ließen wir uns nicht entgehen und plauschten noch mit etlichen Freunden aus nah und fern.
Ratzbatz war es auch schon auf 15 Uhr und es wurde auch Zeit, denn wir wollten noch den Baumwipfelpfad erkunden und uns kurz das alte KdF-Objekt in Prora, den 4,5 km langen Gebäudekomplex, ansehen.
Der Kap-Arkona-Aquamaris-Lauf war wieder ein tolles Erlebnis und die spätsommerlichen Temperaturen taten ihr Übriges. Vielen Dank an die Organisatoren des Laufteams Rügen, der Aquamaris-Strandresidenz sowie der Tourismusgesellschaft Kap Arkona!
Übrigens kann man sich noch ein Funktionsshirt bis spätestens 11.10 über die Webseite des Kap-Arkona-Aquamaris-Laufs bestellen. Das werde ich natürlich tun 🙂 .
micha
Oktober 13, 2015 um 5:22 pm
Das Wetter habe ich für Euch bestellt und die Zeiten waren ja auch noch ganz gut .Gratulation