2. Kap Arkona Aquamaris Lauf am 06.10.2012

Veröffentlicht am von 2 Kommentare

img_9162
Link zur Bildergalerie

Gudrun hatte mich schon vor einiger Zeit auf dieses Laufevent am nördlichsten Zipfel unseres Bundeslandes aufmerksam gemacht. Kap-Arkona-Lauf, das hörte sich doch gut an! Es war zudem schon einige Jahre her, dass wir an nördlichsten Stelle von Deutschlands größter Insel waren. Es wäre somit eine gute Gelegenheit, die Sehenswürdigkeiten und die schöne Natur auf Rügen zu betrachten.


Allerdings wollte ich erst einmal sehen, wie ich mich nach dem Berlin-Marathon fühlen würde. Dieser lag ja knapp eine Woche davor. Berlin lief gut, ich hatte meine Bestzeit um gut fünf Minuten verbessert und am Mittwoch einen lockeren Lauf von 10 km absolviert. Ich fühlte mich gut…

Obwohl der Wetterbericht nicht viel Gutes fürs Wochenende versprach (Orkanböen, Dauerregen, kühle Temperaturen…), konnte ich Roland dennoch für diesen Lauf überzeugen, genauer gesagt, habe ich ihn „breitgeschlagen“ ;-). Aber wir wollten nur locker laufen, denn Roland hat am Donnerstag immer ein knallhartes Trainingsprogramm und ich wollte es nach dem Marathon des letzten Wochenendes nicht übertreiben.
Allerdings konnte weder Roland noch ich dem Pacepropheten entgehen und wir gaben unsere „Prophezeiungen“ an. Während ich noch vollmundig 48:59 min verkündete, war Roland mit 49:30 min etwas defensiver. Das ist schon irgendwie paradox, denn Roland ist normalerweise schneller als ich…

Ich war natürlich, wie immer vor einem Wettkampf, wieder früh wach und hatte bereits um sieben Uhr schon das Frühstück für uns (Gudrun, Roland und mich) fertig. Gut, ich bin ja wie immer der „Stressmaker“ vor derart Events und machte natürlich mit meiner morgendlichen Hektik wieder alle nervös. Gegen halb acht kamen wir dann auch endlich los, lagen so ungefähr in meiner Zeitplanung. Gut zwei Stunden weiter hatten wir dann auch den Parkplatz unweit der Aquamaris-Strandresidenz erreicht. Ich hatte, wie immer, ein paar „Sicherheits-Minütchen“ eingeplant und somit hatten wir jetzt genügend Zeit zum Abholen der Startunterlagen.

Während ich mit Roland unsere Kleiderbeutel abholten und noch mal schnell aus Örtchen gingen, waren Gudrun und ihr Klapprad mit dem Shuttle-Bus schon nach Kap Arkona unterwegs. 10.15 Uhr ging es dann auch für uns mit dem letzten Bus in Richtung Kap Arkona. Am Kap wehte eine mächtig steife Brise, dunkle dicke Wolken bedeckten den Himmel und die ersten Regenschauer kamen herunter. Das fing ja gut an! In einem alten Gebäude, direkt neben den beiden Leuchttürmen, konnten sich die Läufer bis zum Start unterstellen. Hier trafen wir meine Kollegin Juliane und wenig später auch meine Vereinskameradin Anne-Kathrin vom SV Post Schwerin.

Drei Minuten vor elf wurde es Zeit, um sich zum Richtung Start eingangs des Leuchtturm zu begeben. Mit Roland stellte ich mich etwas weiter hinten in die Läuferschar, denn wir wollten es ja schließlich gemütlich angehen lassen. Insgesamt gingen 170 Läufer und Läuferinnen über 10 km an den Start. Zeitgleich mit unserem Start, jedoch in Juliusruh, erfolgte auch der für die 152 Halbmarathonis. Die Marathonis, deren Wendemarke das Kap Arkona war, liefen uns also entgegen und somit sollten wir ihnen dann auch unterwegs begegnen.

Ein Sportfreund, der schon im letzten Jahr bei diesem Lauf dabei war, warnte uns vor einem größeren Anstieg nach zwei bis drei Kilometern. Ansonsten sollte die Strecke in Richtung Juliusruh eher abschüssig sein. Wir waren jedenfalls schon neugierig auf das, was uns erwartete.
Schnell zog sich das Feld in die Länge und wir liefen, vorbei am alten Peilturm in Richtung Steilküste, auf einen Wanderweg. Hier hatte man wirklich einen herrlichen Blick auf die Ostsee! Allerdings sollte man sich auf diesem Abschnitt eher auf die Laufstrecke konzentrieren, die durch den Regen doch etwas rutschig geworden war.

Ein- oder zweimal auf den ersten Kilometern musste mich Roland daran erinnern, dass wir doch einen 5er Schnitt laufen wollen. Ich war mal wieder dabei, etwas zu schnell angehen zu wollen, eben mein typisches Problem… Da ist doch manchmal ganz gut, wenn man wieder etwas zu Raison gerufen wird ;-).

Von wegen immer bergab! Zu den langgezogenen Anstiegen zwischen Kilometer 3 und 4 kam jetzt noch ein recht kräftiger und böiger Gegenwind hinzu! Roland bemerkte an meinem abfallenden Pace schnell, dass ich heute mit ihm nicht ganz mithalten kann, an „Bergen“ sowieso nicht… Bei Kilometer 4, kurz hinter Goor, setzte sich Roland daher etwas von mir ab. Er wollte schließlich so dicht wie möglich an seine Prophezeiung von 49:30 min kommen und daher möglichst gleichmäßig laufen.
Es dauerte nicht lange, da kam uns das Führungsrad (und in dessem Windschatten der erste Halbmarathoni) entgegen! Die nächsten „Halbies“ folgten dann mit einigem Abstand.

Am Kilometer 5 gab es beidseitig einen Versorgungspunkt. Ich griff mir schnell einen Becher Wasser. Auch bei kühlem und regnerischem Wetter kann dies ja nicht schaden.

Der Abstand zu Roland wurde nun auch nicht mehr wesentlich größer. Ich hatte mich nach den „Bergen“ wieder auf einen 5er Schnitt eingepegelt. Hin und wieder konnte ich einen schönen Blick auf die See erhaschen. Was mich allerdings wunderte: Wo war Gudrun geblieben? Weder am Start noch auf der Strecke war sie zu sehen. Vielleicht war sie dann ja doch in Juliusruh direkt am Ziel geblieben???
Schnell vergingen die Kilometer bis nach Juliusruh. Bis auf wenige Läufer, die ich noch überholen konnte, lief ich nunmehr so ziemlich für mich alleine.

Bei Kilometer 8 ging es wieder in Richtung Küste. Zunächst liefen durch ein Wäldchen, die Wege mit teils mit sehr sandigem Untergrund. Juliusruh war nun auch erreicht. Und wer jetzt dachte, es würde einfacher werden, wurde eines Besseren belehrt! Die letzten (ungefähr 400) Meter führten direkt am Strand entlang! Ich lief möglichst direkt am Wasser, da dort der Sand noch am festesten war. Dies hatte allerdings den Nachteil, dass aber meine Schuhe durch eine Welle komplett überspült wurden. Naja, viel machte das aber auch nicht mehr aus, denn durch den starken Regen waren sie im Prinzip schon vorher nass gewesen.

Das Ziel war bereits von Weitem zu erkennen. Das große Zieltor und das Festzelt waren direkt am Strand vor der Aquamaris-Strandresidenz aufgebaut und die Musik sowie die Ankündigung der einzelnen Läufer schallte hinüber.

Die letzten Meter mussten dann doch durch den tiefen Strandsand absolviert werden und dann war es geschafft. Mit 50:22 min wurde ich eingestoppt. Damit kann ich eine Woche nach Berlin ganz zufrieden sein. Roland, der kurz vor mir ins Ziel kam, reichte mir gleich einen Becher Wasser. Er lag mit 49:27 min übrigens nur drei Sekunden neben seiner Prophezeiung.

Wir schauten uns dann erst mal nach Gudrun um. Doch auch hier war sie nicht zu entdecken. Nachdem wir dann wenig später unsere Taschen in Empfang nehmen konnten, machten wir uns zu den Duschen auf. Das Tolle war, dass wir nicht nur duschen konnten, sondern auch gleich die Schwimmhalle benutzen durften. Es war also gut, dass wir vorsorglich die Badesachen eingepackt hatten! Während Roland das Schwimmbad noch etwas länger nutzte und dort seine Runden drehte, machte ich mich derweil auf die Suche nach Gudrun. Letztlich fand ich sie vor dem Zielbereich, war natürlich mit Fotografieren beschäftigt 😉 .

Im Festzelt stärkten wir uns bei der dort angebotenen Pasta und blieben noch bis zur Siegerehrung. Natürlich gratulierten wir Anne-Kathrin zu ihrem Sieg über 10 km. Als sie davon erfuhr, dass wir in zwei Wochen den Halbmarathon in Magdeburg laufen (Roland habe ich mit Maiks Argumenten, dass Magdeburg eine schnelle Strecke ist, auch überzeugt) war sie ganz begeistert und ist nun selbst stark am Überlegen, ob sie nicht auch nach Magdeburg fährt. Sie startete früher schließlich auch für die Magdeburger Socken-Wellen, wäre sozusagen ein Heimspiel für sie.

Am Nachmittag fuhren wir nochmals zum Kap Arkona. Wir bestiegen beide Leuchttürme, besahen uns die Ausstellung über Leuchtürme und –feuer, ließen uns die steife Brise um die Nase wehen und genossen den Ausblick auf den nördlichsten Punkt der Insel. Jeden Tag kommen wir hier ja auch nicht vorbei!

Der nächste Kap-Arkona-Aquamaris-Lauf findet übrigens am 5.10.2013 statt (der Termin steht auf der Rückseite der Urkunden). Ich werde mir den Termin schon mal notieren… Die Medaillen sind übrigens auch sehr originell (noch ein Grund mehr für diesen Lauf)…

Ergebnisse: http://results.davengo.com/?event=4ef07f5ff1f4e12ab467ca8e

Kategorie: Laufberichte | Tags: ,

2 Kommentare zu “2. Kap Arkona Aquamaris Lauf am 06.10.2012

  1. @Eckhard: Dann geb‘ mal Bescheid, wenn Du wieder in unseren Breitengraden läufst. Dann kann man sich auch mal persönlich treffen. Auf den Fotos hatten wir euch drei ja jedenfalls drauf 😉

  2. Hallo Fred, ich bin es schon wieder. Vor dem HM in Magdeburg waren auch wir beim Kap Arkona HM. Wir haben eine Woche zuvor Anne-Katrin überzeugt, von Schwerin aus nach Juliusruh zu kommen. Nachdem Anne dort gewonnen hat, war sie froh, dass wir auch dort waren und Anne „geholfen“ haben, den Siegerpreis von 5 Liter Erdinger alkoholfrei zu leeren. Haben den Nachmittag mit Anne und ihren Freund schön gefeiert.
    Euer Laufbericht war sehr interessant. Wir konnten einige Textpassagen nachvollziehen. Letztes Jahr bei besten Wetter (Siegerehrung in Badehose und Abkühlung in der Ostsee), dieses Jahr bei nicht ganz so schönem Wetter. Es hat uns trotzdem gefallen. Auch wir sind nächstes Jahr wieder dabei und freuen uns schon drauf.
    Übrigens, in Schwerin zum 5-Seen-Lauf waren wir auch schon mehrfach und haben uns dort auf der 15er und 30er Strecke versucht.
    Alles Gute. Eckhard

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert