7. VR-Osterlauf in Güstrow am 04.04.2015

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Es gibt erstaunlicherweise wirklich einen Lauf, bei dem ich von Anfang an dabei war und bei dem ich bisher noch keinen einzigen versäumt habe: der Osterlauf in Güstrow. Bisher war ich sechsmal dabei und beim 7. Osterlauf wollte ich natürlich auch starten. Er ist für mich irgendwie schon Tradition. Am Ostersamstag passt ein kleiner Lauf eigentlich immer gut ins Programm.

In diesem Jahr starteten Matze und Roland ebenfalls. Auf solch eine Tradition wie ich können die beiden beim Osterlauf jedoch absolut nicht verweisen 😉 .

Als persönliche Fantruppe waren Jana und Ole mitgekommen; Oma und Opa, beide in Güstrow beheimatet, ließen sich bei dem schönen Wetter die Gelegenheit ebenfalls nicht nehmen, als Schlachtenbummler an der Strecke zu sein. Gudrun war natürlich wieder als rasende Reporterin unterwegs. So war faktisch die ganze Familie beim Lauf dabei.

In den letzten Jahren hatte uns Petrus mit seinem Osterwetter schon so manches Ungemach beschert und Schneegestöber und Glatteis präsentiert. Der Anfang der Woche ließ bald Ähnliches befürchten: Am Dienstagvormittag gab es in Rostock dicken Schneefall und am Nachmittag folgte zur „Krönung“ der Orkan Niklas. Umso mehr wussten wir das sonnige Frühlingswetter am heutigen Samstag zu schätzen 🙂 , selbst bei Temperaturen im einstelligen Bereich.

Kurz nach 16 Uhr trafen Roland, Opa und ich am Parkplatz „An der Schanze“ in der Nähe des Güstrower Schlosses ein. Roland und ich holten unsere Startunterlagen im nahegelegenen „Heizhaus“ ab und der Opa hatte bald die ersten Gesprächspartner gesichtet und sie auch gleich in Gespräche verwickelt.

Matze stand kurz hinter uns an der Anmeldung. Nachdem Matze auch seine Startnummer hatte und ich noch einige Flyer für den Rostocker Citylauf und den 33. Ostseeküstenlauf ausgelegt hatte, machten wir uns wieder gemeinsam zurück zum Parkplatz, wo Jana und Ole am Auto auf uns warteten. Auf dem Weg dorthin trafen wir natürlich noch etliche Bekannte…

Bald stieß auch Gudrun mit Oma bei zu uns. Unser Team war damit komplett 🙂 .

Ich hatte die niedrigen Temperaturen anscheinend wohl doch etwas unter- und den Sonnenschein überschätzt. So hatte ich mir nur kurze Laufsachen eingepackt. In meiner Tasche fanden sich glücklicherweise dann aber doch noch ein Paar Ärmlinge, die ich mir überstülpte, bevor wir gemeinsam in Richtung Start gingen.

Peter, mit dem Roland und ich am vergangenen Donnerstag eine gemeinsame Laufrunde durch die Barnstorfer Anlagen gedreht hatten, war heute ebenfalls mit von der Partie. Roland sagte mir, dass er auch schon Maik von den „Socken-Wellen“ gesehen hätte. Nach dem Lauf würde ich Maik dann sicherlich auch noch auf einen kurzen Schnack treffen…

Jetzt ertönte aber erst einmal den Startschuss und ab ging‘s. Roland wollte heute einfach nur ein lockeres Trainingsläufchen absolvieren und die Sache gemächlich angehen. Trotzdem verlor ich ihn kurz nach dem Start im allgemeinen Start-Getümmel aus den Augen.

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Rundkurs durch Güstrow – mit einem Klick aufs Laufprotokoll

Der 2.500 Meter lange Kurs durch die Güstrower Innenstadt führt zunächst an Gartenanlagen und am Pfaffenteich vorbei. Von hier aus hat man einen schönen Blick auf den Güstrower Dom. In diesem hängt übrigens auch der berühmte „Schwebende“ von Ernst Barlach. Durch Barlach ist Güstrow international auch recht bekannt. Ein Besuch des Doms, der Getrudenkappelle in der Innenstadt und des Atelierhauses am Inselsee lohnt sich allemal.

Dann liefen wir die Hansenstraße entlang. Hier in der Straße gab es bis vor wenigen Jahren (bis 2011) eine der ältesten Gaststätten Güstrows, das „Hansabad“, welches seit 1874 hier beheimatet war. Im „Hansabad“ hatten meine Schwiegereltern damals noch ihre Goldene Hochzeit gefeiert. Für Familienfeiern war dieses Lokal wirklich ideal. Sehr schade, dass diese Traditionsgaststätte nicht mehr existiert. Betreten konnte man das „Hansabad“ damals entweder von der Hansenstraße aus oder auch über eine kleine Brücke bei den Wallanlagen auf der Rückseite.

Zu den Wallanlagen führte die Strecke dann auch am Ende der Hansenstraße. Rechts über eine Brücke kamen wir in die Neue Wallstraße und liefen längs der Wallanlagen zunächst immer geradeaus, bis wir rechts in den Pferdemarkt einbogen, der eher eine lange Straße denn ein Marktplatz ist. Kurz vor dem repräsentativen Postgebäude, welches 1896 als kaiserliches Postamt errichtet wurde, und dem Borwinbrunnen, der 1889 zu Ehren des Stadtgründers Heinrich Borwin II erbaut worden war, ertönte Musik und der DJ begrüßte die Läufer lautstark übers Mikrofon.
Am Markt ließen wir die Pfarrkirche links liegen und liefen die Domstraße hinunter, vorbei am „Café Küpper“, den Güstrowern vielleicht besser als „Scheidungscafé“ bekannt.

Dann war auch schon der Franz-Parr-Platz erreicht. Franz Parr war übrigens der Baumeister des Schlosses, das an den Platz angrenzt und das eines der bedeutendsten Renaissanceschlösser Nordeuropas ist. Ebenfalls am Franz-Parr-Platz liegt das Ernst-Barlach-Theater. Hier begann übrigens Hans Albers eine Karriere…

Und ab dem Schloss ging es, im positiven Sinnen, dann nur noch bergab, nämlich den Schlossberg hinunter. Das liegt mir besonders gut 😉 . Einmal dann noch links abbiegen und schon war ich wieder bei Start und Ziel. Damit hatte ich die erste von vier Runden geschafft. Hier im Zielbereich gab es auch erwartungsgemäß die meisten Anfeuerungsrufe.

Am Ende der ersten Runde sah ich Roland noch einmal kurz, er war geschätzte 300 Meter vor mir und für mich eigentlich nicht mehr einholbar. Und so langsam verabschiedete ich mich von meinem bisherigen 5-er Schnitt.

Auf der zweiten Runde sah ich am Markt Jana mit Ole im Kinderwagen, die mich kräftig anfeuerte. Gudrun entdeckte ich kurze Zeit später am Schlossberg wieder. Meine Fantruppe war also auf der Streck aktiv unterwegs 🙂 .

Nach der zweiten Runde war das Feld schon mächtig ausgedünnt. Offensichtlich hatten sich viele für die 5-km-Distanz entschieden. Mein Pace schwankte mittlerweile zwischen 5:20 und 5:30 min/km, was also eher Halbmarathontempo entsprach. Der Halbmarathon am Haff vom letzten Wochenende hinterließ offenbar doch ein paar Spuren.

In Höhe „Am Pfaffenbruch“ wurde ich jetzt von den führenden Läufern überrundet: Matze, kurz dahinter Carsten Tautorat. Diese beiden lieferten sich, gefolgt von Steffan Trettin, ein packendes Rennen.

Mein Güstrower Kollege Ulf zog eine halbe Runde später lockeren Schrittes an mir vorbei. Wie er mir vor dem Start erzählte, hatte es mit seiner Staffel auf Grund von Erkältungen nicht geklappt und so war er kurzentschlossen über die 10 km auf die Strecke gegangen.
Als ich dann wieder in Richtung Ziel den Schlossberg hinunterlief, hörte ich schon die Ansagen von den Zieleinläufen der ersten 10-km-Läufer, konnte allerdings nicht genau ausmachen, wer nun gewonnen hatte.

Die Ersten waren im Ziel und ich brauchte auch nur noch ein „Ründchen“ zu absolvieren. Am Schlossberg rief mir Gudrun zu, dass Matze gewonnen hätte.

Das Ziel erreichte ich dann immerhin noch in einer Zeit von 52:53 min. Ich war damit eigentlich zufrieden. Roland hatte sein „Trainingsläufchen“ locker nach 49:19 min beendet und hatte gedacht, dass ich schon längst vor ihm das Ziel erreicht hätte, da er mich nach dem Start nicht mehr gesehen hatte. Peter war eine tolle Zeit von 46:23 min gelaufen.

Nach einer kleinen Erfrischung und ein paar Stückchen Banane gingen wir zum Duschen und gleich danach zu den Siegerehrungen vor dem Heizhaus. Hier hatten wir noch Gelegenheit, mit Maik und Christine ein wenig zu plauschen. Maik steckt schon voll in den Trainingsvorbereitungen für den Hamburg-Marathon und hatte, wie bereits mehrfach, den Osterlauf in Güstrow einfach mit in sein Trainingsprogramm eingebaut.

Als Matze zur Siegerehrung aufgerufen wurde, nahm er gleich Ole auf dem Arm mit hoch aufs Treppchen.
Beim anschließenden Nudelessen im „Heizhaus“ unterhielten wir uns noch mit Maik, Christine und Peter. Der Erlös des Nudelessens wurde wie in jedem Jahr einem wohltätigen Zweck gespendet.

Dann wurde es aber auch langsam Zeit für den Aufbruch nach Hause.
Insgesamt waren dieses Jahr ungefähr 300 Aktive über 5 km, 10 km und Staffeln (4×2,5 km) am Start gewesen. Ein Dankeschön an den LSV Güstrow und den zahlreichen Unterstützern für dieses tolle Laufevent! Ich werde versuchen, meine Tradition bei diesem Lauf fortzusetzen und im nächsten Jahr wieder dabei zu sein 🙂 .

Ergebnisse: hier klicken!

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