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Nachdem wir bereits letzte Woche in Schwerin schon vor dem Lauf ins Schwitzen gekommen waren, konnten uns die heutigen Temperaturen deutlich jenseits der 30 ° C eigentlich nichts mehr anhaben, so dachten wir. Gudrun und ich sammelten in der Frühe Jana und Matze ein und fuhren nach Güstrow zur vierten Auflage des Schlossquell-Laufs. Im letzten Jahr siegte Matze mit Streckenrekord. Es galt somit den Titel zu verteidigen, was aber angesichts der Hitze schwer werden würde.
Gegenwärtig finden an jedem Wochenende Laufveranstaltungen statt. Die Auswahl allein an einem Wochenende ist riesig. So hat man die Qual der Wahl, wo man startet. Ich habe gerade festgestellt, dass ich jetzt bereits die sechste Woche hintereinander zu Wettkämpfen fahre ;-).
Die Werbung für den Schlossquell-Lauf war recht sparsam gestaltet, also mehrt ein „Insider-Tipp“. Irgendwie sprach sich die Veranstaltung jedoch in Läuferkreisen herum und Matze sollte noch ordentlich Konkurrenz bekommen….
Wie bereits im Vorjahr war ADI als Moderator nach Güstrow gekommen. Wer im Osten aufgewachsen ist, kennt ADI aus dem DDR-Kinderfernsehen. Jeden Sonntag gab es dort die Sendung „Mach mit – Mach’s nach – Mach‘s besser!“, bei der mehrere Mannschaften im sportlichen Wettstreit den Sieg ausfochten.
Als wir in Güstrow kurz nach 9.00 Uhr aus dem Auto stiegen, wurden die letzten Zweifel, ob die Veranstaltung nun eigentlich stattfindet, sofort zerstreut. Vom Firmengelände der „Güstrower Schlossquell“ war laute Musik und die markante Stimme von ADI von Weitem zu vernehmen :-).
Von der organisatorischen Seite stimmt hier wirklich alles. Für die Sportler wurden so die Toiletten- und Duschräume des Werkes bereitgestellt. Der Showtruck von „Antenne-MV“ sorgte für Musik, ADI für Unterhaltung und Spaß. Außerdem stand für die Stärkung nach dem Lauf ein Imbissstand mit Bratwurst, Milchreis und Erbseneintopf bereit. Auch der „SV Einheit Güstrow“ hatte von der technischen Seite alles voll im Griff. Auch Petrus schien es mit uns gut zu meinen: einige kleine Wölkchen waren am Himmel zu sehen und ein laues Lüftchen ließ auf ein etwas angenehmeres Laufen hoffen.
Und um Mangel an Getränken mussten wir uns nun wirklich keine Gedanken machen: Wir saßen ja praktisch an der Quelle, dem Schlossquell ;-).
Nach unserer Vor-Ort-Anmeldung hatten wir genügend Zeit, um einige Sportsfreunde zu begrüßen, wie z.B. Christiane Pilz und Andre Schröter. Der „SC Laage“ war sicherlich wieder der Verein mit den meisten Sportlern in Güstrow.
Gudrun holte in der Zwischenzeit Opa ab, der sich neuerdings keine Güstrower Laufveranstaltung als Schlachtenbummler entgehen lassen möchte. Ich staunte kurz vor dem Start nicht schlecht, als Opa auf Gudruns Klapprad angerast kam. Gudrun folgte kurz danach per pedes.
Als Erste starteten die Kleinsten zum „Bambini-Lauf“ über 1,1 km durch das Firmengelände. Die Kinder waren wirklich mit sehr viel Freude und Begeisterung trotz der drückenden Hitze dabei und wurden beim Zieleinlauf von den großen Läufern kräftig angefeuert.
Um 10.00 Uhr zählte ADI dann den Countdown für die 5-und 9-km-Strecken herunter. Neben Matthias Flade, der beim Güstrower Inselseelauf vor Matze gesiegt hatte, war auch der Schweriner Christoph Hintz als Aspirant auf den Sieg mit am Start. Es versprach somit ein interessantes Rennen zu werden…
Trotz der relativ kurzen Strecke schlug ich angesichts der hohen Temperaturen von vornherein ein verhaltenes Tempo an. Dagegen ging es an der Spitze etwas rasanter zu. Matthias Flade legte gleich ein hohes Tempo vor, Christoph Hintz folgte ihm dicht auf den Fersen. Matze dagegen ging es lieber etwas sachter an.
Die ersten zwei Kilometer ging es durch Dettmannsdorf an zahlreichen Einfamilienhäusern vorbei. Die brütende Hitze war schon recht unangenehm, doch das schattige Wäldchen kam langsam immer näher…
Im Wald kamen mir dann auch schon die ersten Läufer entgegen. Die ersten 5-km-Läufer befanden sich bereits auf dem Rückweg. Für unsere 9 km waren zwei Runden durch das Wäldchen vonnöten. Hier ging es auch an der Sportschule vorbei. Eingangs des Rundkurses wurden uns Wasserbecher gereicht :-). Das tat gut! Hier gab es wohl keinen Läufer, der diese Gelegenheit einer kleinen Erfrischung nicht nutzte. Fast alle gingen hier ein paar Schritte, um das wertvolle Nass in Ruhe zu genießen.
Trotz Schatten durch die Bäume bot der Wald jedoch auch keine wirkliche Abkühlung und so hieß es, einfach nur durchhalten und sich nicht übernehmen!
Kurz bevor ich die erste Runde durch den Wald absolviert hatte, fuhr bereits das Führungsfahrrad an mir vorbei. Christoph Hintz folgte diesem als erster Läufer. Matze konnte ich nicht sehen, da es nun in die zweite Runde ging. An allen „verlaufswürdigen“ Punkten waren im Wäldchen Ordner postiert. So konnte hier wirklich nichts schiefgehen.
Nochmal schnell zwei Becher Wasser gegriffen und schon ging es wieder zurück durch Dettmannsdorf in Richtung „Güstrower Schlossquell“. Der Planet drückte jetzt mächtig, doch, wie ein Ordner sagte, hatten wir es gleich geschafft!
Einmal noch über die von der Polizei gesperrte Straße überqueren und schon waren die Lautsprecher im Start und Zielbereich zu hören, d.h. das Ziel war wirklich nah :- ))
Die letzten Meter führten glücklicherweise leicht abschüssig bis in den Zielbogen hinein. Nach 44:40 min hatte ich die (knapp) 9 km absolviert. Im Ziel wurde mir, so wie jedem Finisher, sofort eine Erinnerungsmedaille umgehängt und plötzlich stand ADI vor mir, der sich nach meinem Befinden erkundigte.
Wie ich jetzt erfuhr, kamen sowohl Jana als auch Matze auf den dritten Platz. Den Sieg bei den Herren sicherte sich Christoph Hintz vor Matthias Flade und Matze. Matzes Streckenrekord vom letzten Jahr wurde aber nicht geknackt. Christiane Pilz hatte keine wirkliche Konkurrenz zu befürchten und siegte souverän vor Katja Emmerling und Jana.
Die Zeit nach dem Duschen bis zur Siegerehrung habe ich mit dem Testen verschiedener Erfrischungsgetränke aus der Schlossquelle und dem „Fachsimpeln“ verbracht. Opa war natürlich wieder in seinem Element und konnte wieder von seinen Läufen aus vergangenen Tagen, von denen nicht einmal Oma eine Ahnung hat, berichten.
Jana und Matze bekamen als Preis für den dritten Platz jeweils ein richtig großes „Güstrower Schlossquell“-Badehandtuch. Die blauen Handtücher mit den riesengroßen, querstehenden Lettern „MEINS“ wurden auf der Rücktour nach einem erfrischenden Bad im Hohensprenzer See getestet und für gut befunden.
Bei einem Blick auf die Ergebnisse des Vorjahres habe ich zu meinem Erstaunen festgestellt, dass ich trotz Hitze noch 5 Sekunden schneller war, also Bestzeit für diese Strecke!!! Was will man also mehr?
