Der Wittenburger Mühlenlauf bildet traditionell den Laufauftakt in die neue Saison und ist gleichzeitig der erste Wertungslauf im Laufcup M-V. Zudem ist es auch der einzige Lauf, bei dem ich unter Garantie einen Pokal bekomme. Es gibt also gute Gründe, diesen Lauf nicht zu verpassen.
Spaß beiseite, jedenfalls ist die Vorfreude immer wieder groß, bei diesem ersten Wertungslauf der Saison dabei zu sein. Allerdings hatte die Wettervorhersage Regen angesagt und sie schien, als wir morgens aus Rostock losfuhren, wirklich recht zu haben, denn während der gesamten Autobahnfahrt begleitete uns Dauerregen. Besserung in Sicht? Danach sah es lange nicht aus, bis Wittenburg…
Glücklicherweise hatte es kurz vor Wittenburg aufgehört zu regnen. Bei unserem Eintreffen fielen die Schilder für die Straßensperrung in der Hagenower Chaussee auf. Offensichtlich sollte in diesem Jahr die Laufstrecke komplett für den Fahrzeugverkehr gesperrt werden. Super!
Ohne noch lange am Friedensring nach einer Parkmöglichkeit zu suchen bogen wir gleich in eine kleine Nebenstraße der Goethestraße ab und staunten nicht schlecht, dass Jana, Matze mit Ole direkt hinter uns waren. Nach der Begrüßung gingen wir zusammen in Richtung Friedensring zur Sporthalle, um unsere Startnummern abzuholen. Unterwegs und dann auch in der Halle trafen wir, wie nicht anders zu erwarten war, zahlreiche Bekannte und Freunde.
Jana hatte alle Hände voll mit Ole und Pino zu tun. Ole war ganz begeistert von den Feuerwehrfahrzeugen, die in Kolonne in der Goethestraße standen.
Konni vom gastgebenden TSG Wittenburg erzählte mir von der rekordverdächtigen Anzahl an Voranmeldungen und seinen Befürchtungen, dass die Pokale vielleicht nicht für alle Teilnehmer reichen könnten.
Nach einem kurzen Aufenthalt in der Halle begannen wir mit letzten Startvorbereitungen. In Anbetracht der sehr kühlen, einstelligen Temperaturen streifte ich mir die Ärmlinge über, sicher ist sicher, und lief mich, ebenso wie Matze, noch etwas ein.
Wenige Minuten vor dem Start versammelten sich alle Starter für die 4,8 und 10 km unmittelbar hinter der quer über die Goethestraße gezogenen Startlinie. Die Teilnehmer über 1500 m waren eine halbe Stunde vorher gestartet und waren schon alle im Ziel. Cheforganisator Kurt gab per Megaphon die letzten Instruktionen an die Teilnehmer. Es sollte sich schließlich keiner verlaufen.
Punkt 10:30 Uhr wurde der Countdown heruntergezählt und die Strecke freigegeben. Nach einem Bogen um den Friedensring liefen wir wieder zurück in die Goethestraße. Einen Kilometer später hatte sich das Feld schon gut sortiert und etwas auseinandergezogen. Ich fühlte mich, nach zwei Tagen Laufpause, für meine Verhältnisse recht gut unterwegs. Die letzten Wochen hatte ich gemeinsam mit Roland ganz gut trainiert. An der Steintorkreuzung ging es jetzt rechts ab in die Lehsener Chaussee und nach ca. 500 Metern links ab auf den Südring durch ein Gewerbegebiet, dann weiter links ab in die Hagenower Chaussee.
Den leichten Wind empfand ich während des Laufs als recht angenehm und konnte recht gleichmäßig durchlaufen. Zurück an der Steintorkreuzung ging es nun wiederum links ab in die zweite von drei Runden. Hier hörte ich Jana, die gerade mit Ole sprach „Guck mal, da ist Opa! “ und mich dann anfeuerte. Ich winkte beiden zu und versuchte weiterhin gleichmäßig durchzulaufen.
Kurz hinter dem Versorgungspunkt am Südring lief Frida vom 1. LAV Rostock an mich heran und gab mir ein Zeichen, dass ich mit ihr mitlaufen solle. Leider konnte ich ein Weilchen später doch nicht mehr ganz das Tempo halten und fiel in der Hagenower Chaussee wieder etwas hinter ihr zurück. Für das von ihr angeschlagene Tempo reichte mein Trainingszustand halt noch nicht ganz. Vielleicht beim nächsten Mal…
Schnell war dann auch die dritte Runde absolviert und es ging auf die lange Zielgerade in die Goethestraße. Kurz vor dem Ziel hörte ich Lothar von unserer Laufgruppe Schwerin: „Los Fred, schnell! Du schaffst das noch unter 50 Minuten!“ Ich glaubte kaum meinen Ohren zu trauen. Während des Laufs hatte ich kein einziges Mal auf meine Laufuhr geschaut. Sollte ich es tatsächlich noch unter 50 Minuten schaffen?
Naja, letztendlich hatte es nicht ganz geklappt: 50:24 Minuten. Ich war aber über diese Zeit trotzdem recht froh. Gegenüber dem letzten Jahr war ich jetzt an gleicher Stelle fast zweieinhalb Minuten schneller unterwegs gewesen. Das ist doch schon mal ein guter Start in die Laufsaison!
Im Ziel konnte ich mir meinen Pokal abholen und ein Los für die später in der Sporthalle stattfindenden Tombola.
Wie ich jetzt von Matze erfuhr wurde er mit genau 34 Minuten Gesamtdritter hinter Christoph Deppe vom HSV Leichtatletik (33:13 min) und Alexander Au von der HSG Uni Greifswald (33:35 min). Erste Frau wurde Carmen Siewert von der SG Greifswald (38:22 min) vor Anna Brust vom HSV Neubrandenburg (39:20 min) und Christin Suerbier von den Schaaleseerunners (42:04 min).
Insgesamt starteten über alle drei Strecken insgesamt 633 kleine und große Sportfreunde. Die Sechshunderte-Marke wurde erstmalig geknackt und das bedeutete natürlich Teilnehmerrekord!
Im Ziel gönnte ich mir nun zwei Becher von dem warmen Tee, den die Kameraden der Bundeswehr an die Teilnehmer verteilten. Bei der in der Sporthalle stattfindenden Siegerehrung gab es genügend Gelegenheit, den hinter uns liegenden 28. Wittenburger Mühlenlauf auszuwerten, die nahezu perfekte Organisation durch den TSG Wittenburg und den zahlreichen Helfern aus der Region zu würdigen und natürlich auch ein paar Gespräche mit anderen Läufern zu führen.
Bevor es auf die Autobahn nach Hause ging machten wir einen kurzen Stopp an der Mühle. Schließlich ist diese Mühle auch der Namensgeber des Laufs. Dort gibt es übrigens auch eine kleine Gaststätte…
Steffen
März 9, 2016 um 8:12 pm
Schöner Bericht zu diesem tollen Event. Herzlichen Glückwunsch zum tollen Finish. Übrigens waren wir nach dem Lauf sogar in der Mühle essen; sehr zu empfehlen!!!
Gudrun
März 9, 2016 um 9:47 pm
Wir haben uns für das nächste Jahr ebenfalls einen Besuch in der Mühlengaststätte vorgenommen 🙂 .