Gastbericht von Klaus – 30x auf dem langen Kanten !

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Mein Lauffreund Andy hatte Tee mit. „Wanderlust“ hieß er und war vom Rennsteig. Davon trank ich am Abend vor dem Lauf zwei große Tassen. Vermutlich war das die Ursache für meine lange Laufzeit von 09 Stunden und 10 Minuten.

Mit dem Wetter hatten wir eigentlich noch Glück, denn es war besser als erwartet bzw. angesagt. An manchen Streckenabschnitten war Sonne, die uns sogar wärmte aber ansonsten war es sehr kalt. Losgelaufen sind wir bei 4°C. Ich lief natürlich in langer Laufbekleidung und hatte nach dem Zwiebelschalenprinzip vier Trikots an. – Auch etwas ungewohnt. Bis Kilometer 40 lief ich wie in Trance. Es lief irgendwie nicht und ich hatte auch keine Kraft in den Beinen. Die Berge erschienen mir steiler als in den Jahren davor und ich glaubte, es sind auch mehr geworden.

Etwa 1500 Trainingskilometer hatte ich seit Jahresbeginn absolviert. – Viel hilft eben nicht viel. Ab 40 km besserte sich der Zustand.

Auf dem Großen Beerberg waren noch Schneereste zu erkennen.

Im VIP-Zelt waren diesmal die Bedingungen nicht so gut. – (M-)ein Minister war auch nicht da. Es gab ein Programm mit einer Trommlergruppe, die so einen fürchterlichen Lärm machte, daß ich mich nach dem Einschreiben ins Ehrenbuch des Rennsteiglaufes für die 30xige Teilnahme sofort wieder verzog. Vom reichhaltigen kulinarischen Angebot machte ich keinen Gebrauch. Ich suchte dann im Zelt des GutsMuths-Rennsteiglaufvereins Schutz und Ruhe. Dort traf ich Ulli Röder (Sportorganisator aus Gera) mit Frau, die mich gut mit Kaffee und Kuchen versorgten.

Andy brauchte 11 Stunden und 23 Minuten  – etwa eine Stunde mehr als im Vorjahr, war aber nach Ankunft im Regen noch guter Dinge.

Am Sonntag schneite es im Ort unserer Hotelunterkunft (Neustadt).Die Zugrückfahrt ab Suhl klappte reibungslos. Allerdings wurden im Laufe des Tages die Züge immer voller, so daß wir die letzten drei Stunden keinen Sitzplatz hatten.

Nicht nur der Lauf hat gezehrt, auch die gesamte Fahrerei.

Ich bin ernsthaft am Überlegen, ob nicht 30 Mal Rennsteig-Supermarathon reichen. Auf die „kleineren“ Strecken will ich nicht ausweichen, wenn ich die Große nicht mehr vernünftig schaffe.

Am Tag vor dem Start sind wir (Anne+Freund Daniel, Andy und ich zur „Hohen Sonne“ gefahren und haben am Stein mit der Tafel für den Rennsteiglauf eine Gedenkminute eingelegt. Ich übergab symbolisch zwei vorbereitete Staffelstäbe an die junge Generation, daß sie meine Tradition fortsetzen und mich nun endlich einmalmal überholen mögen.

An vielen Stellen ist der Rennsteig „entschärft“ worden. Die Wege wurden mit Schotter aufgeschüttet und geglättet. Der Sperrhügel z.B. ist nicht mehr wiederzuerkennen und hat dadurch seine frühere von weitem bereits sichtbare „Bedrohlichkeit“ verloren.

Der Lauf selbst ist noch so geblieben wie früher, die liebevolle Versorgung und Betreuung durch die einzelnen Sportvereine an der Strecke, nur das Drumherum trägt immer mehr  kommerziellen Charakter. – Laufen muss man aber immer noch selbst.

Ob ich das dort noch weiterhin tun möchte – ich überlege, denn bis zum nächsten Rennsteiglauf, in seiner 42. Auflage am 17. Mai 2014 ist es ja noch eine Weile hin.

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1 Kommentar zu “Gastbericht von Klaus – 30x auf dem langen Kanten !

  1. Ein Grund, diese zunehmende Kommenzialisierung, warum sich immer mehr Läufer (!!!) abkehren. Aber das interessiert nicht wirklich, solange die Teilnehmerzahlen stimmen. Schade. Die wirklichen Lauferlebnisse passieren so eben abseits dieser Events. Schade für die Lauffamilie … Alles ist im Wandel … Die Lauffreude bleibt trotzdem, wenn auch sicher nicht mehr bei DEN (ehemaligen) Läufen.

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