Beaujolais-Beaujolais-Beaujolais ! Die Marathon-Messe am 18.11.2011

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Ein erlebnisreiches und sehr schönes Wochenende liegt hinter uns, wenn auch anfangs mit Hindernissen.

Letzten Donnerstag sollte es mit dem Flieger um 12.45 Uhr ab Flughafen Rostock-Laage in Richtung Stuttgart gehen, dann am nächsten Tag mit dem Auto gemeinsam weiter in Richtung Frankreich. Grund für diese weite Reise war der Marathon du Beaujolais. Micha hatte bereits mehrfach daran teilgenommen und mich vor einigen Monaten überzeugt, mit ihm gemeinsam durch die Weinkeller zu laufen. Das klang sehr verlockend und nach jeder Menge Spaß!

Nun ging es zum Flughafen und pünktlich um 12.45 sollten wir abheben. So war es gedacht, aber leider hatten wir die Rechnung ohne den Wirt, d.h. in diesem Fall dem Nebel über Laage, gemacht. Wir hatten bereits das Gepäck eingecheckt und warteten auf den Flieger. Doch was kam gerade durch die Lautsprecher? Maschine kann wegen Bodennebel nicht landen??? Unser Flug ist gecancelt??? Was nun??? Die Reise fing ja „gut“ an…

Den Passagieren wurde die Wahl  zwischen der Bahn (Fahrzeit > 8h), einem Busshuttle nach Berlin mit Weiterflug ab Schönefeld  um 14 oder 17:25 Uhr (begrenztes Kontingent) oder einer Umbuchung auf den nächsten Tag um 15.45 Uhr (damit wäre der Marathon“ gestorben“) angeboten. Dazu erst einmal am Schalter anstellen; das gab eine schöne lange Schlange, und wir fast an deren Ende. Und es musste kommen, wie es kam: Kurz bevor wir am Schalter bedient wurden, waren alle Flüge in Berlin ausgebucht und die letzte günstige Bahnverbindung mit Ankunft gegen 22.00 Uhr in Stuttgart auch schon passè. Die Nerven lagen blank. Etliche Passagiere waren zwischenzeitlich mit dem Shuttle-Bus nach Berlin oder rechtzeitig auf die Bahn ausgewichen. Für uns gab es somit nur die Möglichkeit, uns die Nacht auf der Bahn herumzuschlagen oder zu hoffen, dass ein weiterer Landeanflugversuch erfolgreich sein würde, denn ein ganz klein wenig, wenn auch nicht viel, hatte sich der Nebel gelichtet. Und zu guter Letzt hatten wir Glück! Und so landeten wir mit mehrstündiger Verspätung um 17 Uhr in Stuttgart. Micha, ebenfalls mächtig erleichtert, erwartete uns natürlich schon am Flughafen.

Am Abend schauten wir uns gemeinsam ein Video vom Beaujolais-Marathon 2005 an. Gut eingestimmt und ausgeruht machten wir uns gemeinsam mit dem Auto in das knapp 600 km entfernte Beaujolais auf. Die Spannung und die Vorfreude stieg mit jedem Kilometer.

Silvias Bruder Wilfried wohnt mit seiner Frau Laurence unweit von Villefranche. Dies war unser erstes Ziel. Bei unserer Ankunft am späten Nachmittag empfing uns Laurence ganz herzlich mit Kaffee und frisch gebackenem Apfelkuchen. Anschließend fuhren wir zusammen zur Marathonmesse nach Villefranche.

Eingangs der Marathonmesse wurden die erforderlichen medizinischen Zertifikate geprüft. Dies hatten Micha und ich bereits vorab online erledigt und so konnten wir gleich gleich zur Startnummern- und Chipausgabe gehen. Entsprechend des bestellten Paketes befanden sich noch Gutscheine für die Pasta-Party und die Wanderung („balade“) am Sonntag in der „Starter-Tüte“. Das in den Startgebühren enthaltene Finishershirt konnten wir ein paar Stände weiter abholen. Im Gegensatz zu Berlin waren diese Shirts keineswegs zu groß, fielen eher klein aus. Die Größe „L“ saß mir wie regelrecht wie angegossen: wie eine Leberwurstpelle ;-). Der Umtausch war aber kein Problem. Dazu gab es dann noch eine Tüte mit Infomaterialien, Probepackungen von Energy-Drinks sowie einem Cap von „Tiger-Balm“.

Weiter ging es auf der Messe zum gemütlichen Teil. Verschiedene Weingüter aus dem Beaujolais boten hier ihre Weine zur Verkostung an. Auch der Medoc-Marathon lockte mit einer Weinprobe. Wir probierten lieber nicht alle Stände…

Gudrun, Laurence und Silvia statteten sich an einem Stand mit Utensilien aus, damit sie als Supporter-Team gut zu erkennen wären. Gudrun suchte sich einen grünen, auffälligen Grashüpfer-Hut aus, Laurence nahm einen Haarreifen mit Blümchen und Silvia wählte eine gelbe Federboa. Derart ausstaffiert konnten Micha und ich die drei bestimmt nicht übersehen. Die Atmosphäre auf der Messe war sehr locker und das lag nicht nur am Wein. Viele liefen schon in Kostümen herum oder machten mit den Messebesuchern ihre Späße.

Micha hatte für uns alle noch die abendliche Pasta-Party gebucht. So konnten wir gleich nach der Messe in den speziell für die Feier eingerichteten Saal einrücken. Zur Pasta-Party stieß etwas später auch Wilfried, Silvias Bruder, zu uns. Nach einem Nudelsalat und einem Gläschen Beaujolais lockerte sich die Stimmung im Saal zunehmend. Die Sängerin auf der Bühne verstand es, die Leute im Saal innerhalb weniger Minuten mit Chansons, die sogar wir noch aus der Jugendzeit kennen, zu begeistern. Laurence die auch fast perfekt deutsch spricht, sorgte dafür, dass erst gar keine Verständigungsschwierigkeiten auftraten. Die Französischen Tischnachbarn waren sehr interessiert, wo wir herkommen und wer welche Strecke laufen würde. Mit den knapp 1.400 km Anreise aus Rostock dürften wir mit die am weitesten angereisten Gäste gewesen sein.

Unser Tisch wurde aufgefordert, sich zur Bühne zu begeben. Warum denn das? Das klärte sich dann aber schnell auf. Der Hauptgang, Spagetti bolognaise, wurde verteilt. Der „Beaujolais Nouveau“ wurde weiterhin fleißig ausgeschenkt und die Stimmung stieg mit der Musik und jedem Schlückchen. Allerdings hatte ich ja noch mein Ziel im Hinterkopf behalten, was ich für den nächsten Tag vorhatte,  nämlich den Marathon zu laufen! Und dafür konnte ich keinen schweren Kopf gebrauchen.

Micha hatte die klare Zielstellung für mich vorgegeben: 3:59:50 h, also mein Dauerziel unter 4 Stunden. Ich dagegen war mir dessen allerdings gar nicht sicher…

Zum Abschuss des gab es dann noch für jeden ein Schälchen mit einer Milchreisspeise. Mittlerweile tanzten die Sängerin und einige Gäste bereits auf den Tischen und eine Polonaise wie beim Fasching fegte durch den Saal. Michas Ohren begannen bereits zu glühen. Und wie heißt es immer: „Wenn`s am Schönsten ist, so soll man gehen“. Das taten wir dann auch, denn am nächsten Tag wollten wir schließlich ausgeruht an den Start gehen.

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