18. Rostocker Citylauf 2010 – Operation Hinkelstein am 16.05.2010

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Als „Operation Hinkelstein“ konnte die Staffel unserer Kinder Jana und Roland sowie Rolands Kumpel Karl, Fritz und Fiete im wahrsten Sinne bezeichnet werden.

Im letzten Jahr wurde erstmalig ein Staffelrennen beim Citylauf durchgeführt. 32 Staffeln starteten damals.  Für unsere Kinder und deren Freunde war vor allem die Prämierung des lustigsten Staffelstabes der Anreiz, daran teilzunehmen. Der Staffelstab, eine Steinzeitkeule war zwar schnell gefunden, jedoch wirkt so eine Plastikkeule alleine gar nicht. Und so mussten Urmenschen-Kostüme gebastelt werden, d.h. da war die Kiesendahl’sche Kreativitätsschmiede gefragt. Und wie Roland damals zu seinen Freunden meinte: „Wenn Mutti das macht, dann gewinnen wir schon“. Er hatte Recht behalten. Den Fünfen hatte es riesigen Spaß gemacht und sie wollten in diesem Jahr wieder ihren Titel verteidigen. Die Frage war: Was wird es dieses Jahr? Urmenschen noch einmal: das ist langweilig. Also musste eine andere zündende Idee her…

Auf der Rückfahrt vom Schweriner Nachtlauf letztes Wochenende wurde dann im Auto Brainstorming betrieben. Ideen wurden ausgetauscht, diskutiert und wieder verworfen. Es musste etwas Wirkungsvolles sein, durfte aber auch nicht an der Machbarkeit scheitern (wir haben schließlich auch nur ein begrenztes Zeitbudget). Die Idee, als Gallier Asterix,  Obelix und Co. an den Start zu gehen, wurde in die Runde geworfen und nach einigen anderen Überlegungen dann einstimmig angenommen. Außerdem passte der Name unserer Homepage „sprintefix.de“ auch super zu diesem Konzept. Die nächste Frage war: Was nimmt man als Staffelstab? In Frage kamen: Trinkflasche mit Zaubertrank, das Hündchen Idefix (hatten wir bereits als Plüschtier) oder aber ein handlicher Hinkelstein in Luftballongröße.  Die meiste Zustimmung fand der Hinkelstein. Soweit war alles geklärt.

Jetzt musste sich  das Team nur noch beim Veranstalter anmelden. Die Kinder meinten bis dahin, die Anmeldung erst machen zu wollen, wenn das Konzept steht (wegen des Namens der Staffel). Am Montag wollte Jana die Staffel anmelden und stellte schon beim Blick auf die Website des Veranstalters voller Schrecken fest, dass die Staffeln (max. 50 waren vorgesehen) bereits ausgebucht waren :- (( Davon ließ sie sich aber nicht entmutigen und versuchte es mit einem Anruf beim Veranstalter.  Die Mitarbeiterin am Telefon versuchte sie zunächst mit einem Reservestartplatz (d.h. wenn eine Staffel ausfallen sollte) zu vertrösten. Jana blieb hartnäckig und nachdem sie der Mitarbeiterin klar gemacht hatte, dass sie sozusagen Titelverteidiger der Kategorie „Lustigster Staffelstab“ seien, wurde sie zum Cheforganisator Roman Klawun durchgestellt.  Und siehe da: Der Name Kiesendahl bewirkte Wunder und so war der Weg frei für eine erfolgreiche „Titelverteidigung“. Da eigentlich die Staffelanmeldungen ausgebucht waren, bekamen sie kurzerhand und unbürokratisch eine  dreistellige Staffelnummer (die übrigen Staffeln hatten die Nummern 1 bis 50).

Der nächste Teil des Projektes:  Festlegen, welche Charaktere genommen werden und immer im Hinterkopf die Machbarkeit und optische Wirkung im Auge behalten. Aber auch das war schnell geklärt. Dann nachschauen, was so im Kellerarchiv an Materialien vorhanden und nutzbar ist und den Rest besorgen. Für die Umsetzung der Idee war wie im Vorjahr Gudrun verantwortlich.

Nach überstandenem Herrentag 😉 machte ich mich an meinen Part: die Grundform des Hinkelsteins fertig stellen. Allerdings war mir noch nicht so richtig klar, wie dieser aussehen und welche Größe dieser haben sollte. Für mich war nach einer morgendlichen Internet-Recherche stand sehr schnell fest: auch als Staffelstab (oder besser Staffelstein)  musste ein Hinkelstein groooß sein, wenn er wirken sollte!

Somit stand ich fast vor der Quadratur des Kreises, denn, da Staffelstab, sollte der Hinkelstein möglichst leicht und gut zu transportieren sein…

Im Schuppen hatte ich vom Zaunbau einige Rollen Draht in verschiedenen Stärken und ich begann damit zu experimentieren. Mich störte auch keiner (Gudrun  war auf Arbeit, denn ein Admin muss für die User immer greifbar sein; Roland schlief aus und Jana war bei Matze). Aus dem Draht formte ich zunächst mehrere Ringe die ich dann wiederum miteinander verband. Allein dieses „Gerippe“ anzufertigen, hatte bestimmt zwei bis drei Stunden in Anspruch genommen. Die fertige Drahtkonstruktion wurde nun mit einer alten Gardine umspannt und der Hinkelstein bekam langsam Konturen. Zum besseren Transport des Hinkelsteines auf dem Rücken integrierte ich dann noch einen kleinen Rucksack in die Konstruktion.

Am Nachmittag war die Familie dann wieder vollständig und ich präsentierte die „Rohkonstruktion“ .  Nun ja, etwas entsetzt guckten zwar alle ob dieser enormen Größe. Gudrun dachte bestimmt mit Schrecken an den weiteren notwendigen Aufwand bis zur endgültigen Fertigstellung, zumal noch nicht mal alle Kostüme fertig waren und die Kinder an das Laufen mit diesem riesigen (und vielleicht auch schweren?) Teil…

Das Bekleistern mit Pappmaché machte sich nicht so gut, denn dann hätten wir wegen der Trocknungszeit einige Wochen früher damit anfangen müssen.  Gudrun hatte nun die geniale Idee mit dem Bauschaum. So musste am Samstag, bevor ich Jana und Matze beim Greifswalder Citylauf supportete, noch dem Baumarkt ein Besuch abgestattet werden.

Gudrun verzichtete diesmal auf das Supporten unserer Läuferschar, denn wie hieß es mal früher in irgendeiner Werbung: „Wir haben viel zu tun, packen wir es an“. So ließen wir uns also überraschen, was Gudrun bis zum Abend aus dem Grundgerüst des Hinkelsteins macht und wie die restlichen Kostüme aussehen würden.

Nach Gudruns Anruf am Samstagabend (wir waren noch in Greifswald) „Fahrt mal auf der Rücktour noch mal beim Baumarkt vorbei und bringt zwei Dosen Klarlack für den Hinkelstein mit.“ und unserer Ankunft (mit dem geforderten Lack) in Rostock staunten wir nicht schlecht. Der Hinkelstein sah dank Bauschaum und Steinspray ziemlich echt aus.

Bis auf Miraculix waren schon alle Kostüme fertig und wir brauchten nur noch den Hinkelstein mit dem Klarlack versiegeln.

Karl und sein Bruder Fritz kamen bereits  am Abend vorbei. Roland, Karl und Fritz machten mit den Kostümen gleich eine „Generalprobe“. Das Gelächter war hierbei schon ziemlich groß. Zur Einstimmung auf den kommenden Tag zogen wir uns am Fernseher das alte Video „Operation Hinkelstein“ rein.

Der Sonntagmorgen sah dann allerdings wettertechnisch überhaupt nicht berauschend aus. Es war recht windig, ca. 10 Grad kühl und nieselte vor sich her – toll!!!

Aber davon ließen wir uns nicht beeindrucken. Wir waren entschlossen, die „Operation Hinkelstein“ durchziehen. Nachdem auch Fiete eingetroffen war, konnte es losgehen in Richtung City.

Am Neuen Markte, dem Start- und Zielbereich,  angekommen, zogen nun alle ihre Kostüme an. Karl als Obelix schnallte sich den riesigen Hinkelstein um. Schließlich war er auch der Startläufer.  Wir zogen auf dem Weg zum Startbereich bereits sehr viel Aufmerksamkeit  von Passanten, Ordnungshütern und vorbeifahrenden Autofahrern auf uns.

Alle waren sich sicher, beim Staffelrennen wiederum eine gute „Figur“ (wenn auch keine gute Zeit)machen zu können. Aber es kam uns ja auch mehr auf den Spaßfaktor an! Auf dem Markt sorgten die beiden Moderatoren für eine Superstimmung.  Jana und Matze vervollständigten jetzt unsere illustre Truppe. In wenigen Minuten sollte es auch schon losgehen. Gudrun kam zwischenzeitlich mit dem Fahrrad hinterher (im Auto war ja schließlich kein Platz mehr gewesen) und wie üblich war sie für die Bilder verantwortlich. Ich war für die Videoaufzeichnungen zuständig.

Alle Staffeln hatten sich Gedanken gemacht und lustige Namen und auch verschiedenste Staffelstäbe gebastelt. Davon könnt Ihr Euch selbst auf den Fotos überzeugen. Der Hinkelstein schlug allerdings auch bei den Moderatoren wie eine Bombe ein: Durch die überdimensionale Größe war er auch omipräsent ;-).

Pünktlich um 10.00 Uhr fiel der Startschuss für die Halbmarathonis und, natürlich!, die Staffeln. Karl ging als Obelix als erster ins Rennen. Matze nutzte die Zeit für einen lockeren Trainingslauf und begleitete alle unsere Staffelläufer während des gesamten Rennens. Für die 3 km-Runde war unter diesen erschwerten Bedingungen (aerodynamisch geformter Hinkelstein bei gefühlter Windstärke 11) mit einer Zeit von ca. 15 min pro Runde auszugehen.

Den Hinkelstein konnten wir von Weitem erkennen. Er überragte ja die ganze Läuferschar um ca. einen halben Meter 😉

Bei jedem Wechsel mit dem Hinkelstein gab es natürlich im Start- und Zielbereich ein riesiges Gejohle und viel Beifall für unser Team. Roland als Asterix war als letzter Läufer unterwegs und das ganze Staffelteam begleitete ihn auf den letzten Meter ins Ziel. Nach 1:14 h kam „sprintefix.de“ unter Jubel- und Beifallsstürmen als 30. von 49 Staffeln im Ziel an. Alle, d.h. die Staffelteams, die Moderatoren und die Zuschauer,  hatten dabei  riesigen Spaß!

Die lokale Presse stand natürlich im Ziel auch gleich „Gewehr bei Fuß“.  Also erst einmal Interviews geben und für Fotos für die Ostsee-Zeitung posen! Auch einige Zuschauer ließen sich übrigens mit unseren Staffelteilnehmern in Szene setzen. Obelix und Co. genossen diese Aufmerksamkeit…

Nun warteten wir alle gespannt auf die Siegerehrung mit der Sonderwertung „lustigster Staffelstab“.

Bis dahin mussten sich unsere Gallier jedoch noch eine Weile gedulden und suchten sich eine geschützte Ecke, da der Wind frisch und die Temperaturen doch recht kühl waren.

Dann ging es endlich los. Drei Teams wurden von den Moderatoren nominiert, wobei der Jubel der Zuschauer letztendlich entscheiden sollte.

Gleich als erstes wurde das Team „Sprintefix.de“ auf die Bühne gerufen. Der Moderator war selbst gespannt, wie schwer der Hinkelstein nun wirklich ist. Anmerkung: Wie Roland heute noch extra auswog, bringt der Hinkelstein ungefähr 3 kg  auf die Waage!

Als zweites Team wurden die „Schweißperlen“ auf die Bühne gerufen, die als Staffelstab einen Schweißbrenner benutzten und auch ansonsten zünftig gekleidet waren. Als drittes Team kamen die Girls mit der aufblasbaren „Jim Beam“-Gitarre auf die Bühne.

Nun sollten die Zuschauer entscheiden —zitter…

Da es hieß „Ladies first“ wurde zuerst der Applaus für die Gitarren-Girls „vermessen“. Nun kamen die Schweißer an die Reihe – und ja, der Jubel war recht ordentlich.

Die Spannung bei uns stieg, als das Team „Sprintefix.de“ aufgerufen wurde und die Zuschauer ihren Beifall spenden sollten. Der Jubel der „Schweißperlen“ wurde hörbar getoppt! Hurra , es hatte wieder geklappt und der Titel wurde verteidigt.

Als Siegprämie für die Staffel gab es dieses Jahr Freikarten für ein beliebiges Hansaspiel in der kommenden Saison 😉

1 Kommentar zu “18. Rostocker Citylauf 2010 – Operation Hinkelstein am 16.05.2010

  1. Echt ein super Bericht, hat wirklich Spaß gemacht das Staffelrennen! Auch superviele und vor allem tolle Bilder. Nächstes Jahr holen wir den 3er-Pack 🙂

    Gruß Fiete

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