Bahn-Landesmeisterschaften über 5 km und 10km in Güstrow am 29.05.2010

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Am gestrigen Samstagvormittag fand im Güstrower  Niklotstadion die Bahn-Landesmeisterschaft M-V über die 5.000 und 10.000 m statt. Gelaufen wurde auf der 400-m-Tartanbahn, d.h. für 10 km mussten 25 Runden gedreht werden! Für mich war es überhaupt der erste Wettkampf in einem Stadion. Mal sehen, was daraus wird…

So machten  Jana, Matze und ich uns mit Gudrun als Fotoreporterin auf den Weg nach Güstrow. Da nicht alle Starter gleichzeitig auf die Bahn gehen konnten, wurden für die 10.000 m insgesamt vier Läufe durchgeführt. Dabei wurden die Läufe so gesetzt, dass möglichst die Sportler der gleichen Leistungsklasse in einem Lauf gegeneinander antreten sollten.

Matze war natürlich für den Hauptlauf, in dem die schnellsten Läufer starteten, eingeteilt. Zu diesem Lauf hatte sich auch das Lokalfernsehen angemeldet. Dieser Lauf  sollte um 11:20 Uhr losgehen. Zu der Zeit mussten wir also da sein. Jana und ich waren für den drittschnellsten, also nicht den langsamsten, Lauf gesetzt, der etwas später um 12:30 Uhr starten sollte.  So hatten wir genug Zeit,  die Sportsfreunde unseres Vereins Post Telekom  sowie viele andere Sportsfreunde, wie z.B. die Läufer  des SC Laage (s. auch „Laufen für Laage“), zu begrüßen.

Gudruns Eltern als alte Güstrower ließen es sich nicht nehmen, unseren Wettkampf bei bestem Wetter von der Tribüne aus zu verfolgen. Opa hat jetzt Geschmack daran gefunden, den Läufern noch Tipps aus seiner „aktiven“ Zeit mit auf den Weg zu geben. Angeblich ist er bei der Kriegsmarine immer 10.000 m gelaufen. Die „Erinnerung“ daran kam bei ihm erst, nachdem ich die ersten Wettkämpfe absolviert hatte. Seine Frau, mit der er seit fast 63 Jahren verheiratet ist, kann sich an solche sportlichen Aktivitäten nicht erinnern… Naja, was soll’s!

Bei unserem Eintreffen war der Wettkampf bereits im vollen Gange. Es lief gerade der zweite Lauf, bei dem Lothar Gajek vom SC Post Telekom Schwerin ganz vorn mitmischte. Er sagte mir nach seinem Lauf, bei dem er den zweiten Platz belegte, er bedauere die Läufer, die in der Mittagshitze an den Start gehen müssten. Der strahlende Sonnenschein, auf den wir alle so lange gewartet hatten, machte bereits jetzt den Läufern auf der Bahn etwas zu schaffen. Von kühlendem Schatten war auf der Bahn nichts zu finden.

Jetzt kam der dritte Lauf. Der Gesamtsieger sollte unter den Startern dieses Laufes, da Hauptlauf und mit den schnellsten Läufern besetzt,  ausgemacht werden. Mit Steffen Peters und Maik Schmidt (beide HSV Neubrandenburg) traten zwei ernstzunehmende Konkurrenten für Matze an. Opa wurde jetzt auch ganz aufmerksam und feuerte Matze jetzt auch lautstark an: „Los Matzeeee!!!“. Auf den ersten Runden setzte sich schnell ein Quintett vom übrigen Läuferfeld ab. Bald aber bildeten Steffen, Matze und Maik zu dritt die Führungsgruppe und wechselten sich Runde um Runde in der Führungsarbeit ab. In den letzten Runden musste Steffen Peters dann doch noch abreißen lassen, so dass jetzt die Entscheidung zwischen Maik und Matze fallen würde. Zu Beginn der letzten Runde, die durch eine Glocke eingeläutet wurde,  waren Matze und Maik noch gleichauf. Alle waren jetzt gespannt, wie das Rennen ausgehen würde und feuerten die Läufer lautstark an. 300 m vor dem Ziel setzte  Maik Schmidt zu einem gewaltigen Endspurt an! Auf den letzten Metern konnte er damit Matze noch 8 Sekunden  hinter sich lassen. Trotzdem freute sich Matze, dass er mit 33:49 min endlich wieder unter die 34 Minuten-Marke gelaufen war und mit dieser Zeit Landesmeister in der M30 wurde! Als Dritter kam Benjamin Schäfer, der offenbar ein taktisch sehr gutes Rennen gelaufen war,  in 34:17 min ins Ziel.

Nun wurde es allerdings auch für Jana und mich langsam ernst. Da jetzt noch ein Lauf über die 5 km anstand, ging es erst mal zum Umziehen und Einlaufen. Matze begleitete Jana und mich beim Einlaufen. Jana machte sich dabei noch Gedanken, wie sie das Rennen angehen sollte. Ich für mein Teil ging völlig unbekümmert an diesen Lauf heran, da ja das Laufen auf der Bahn für mich ohnehin eine neue Erfahrung darstellte. Wahrscheinlich würde ich wieder auf meine „altbewährte“ Taktik „Einfach so schnell wie möglich losrennen“ zurückgreifen.

Kurz vor dem Start wurden alle Läufer namentlich aufgerufen. Insgesamt waren für diesen Lauf 31 Starter eingeteilt. Mit der für mich (theoretisch) prognostizierten Zeit von 47 Minuten lag ich in diesem Lauf, von der Papierform her gesehen, auf dem dritten Platz (allerdings von hinten ;-)). Pünktlich um 12:30 Uhr erfolgte dann per Glockengeläut der Start. Die Sonne knallte jetzt wirklich vom Himmel auf die Läufer erbarmungslos herunter. Beim Start hielt ich mich, zumindest kurzzeitig, zurück und lief die erste Runde in Janas Nähe. Dann allerdings stach mich wie üblich der Hafer und ich zog an Jana vorbei. Allerdings sollte sich das für mich schnelle Tempo auf den ersten Kilometern, ebenso wie üblich, noch rächen… Die ersten zweieinhalb Runden (also den ersten Kilometer) absolvierte ich im Schnitt von 4:17 min/km und km 2 im Schnitt von 4:30 min/km. Prinzipiell hätte ich es wissen müssen:  alles eindeutig zu schnell für mich!!! Zusätzlich machte sich jetzt auch noch die Sonne bemerkbar. Da ich gerade wieder einen „sportlichen“ Haarschnitt bekommen hatte, knallte mir die Sonne jetzt unerbittlich auf den Schädel. Gut, dass jede Runde, also alle 400 m, den Läufern Wasser und Schwämme entgegengestreckt wurden. Jetzt noch 20 Runden… Mein Rundenzähler feuerte mich an „Super—Fred – weiter so!!!“. Jetzt wieder die Wahl : Wasser oder Schwamm???

Das Rundenlaufen hat natürlich auch so seine Vor-, aber auch Nachteile. Zum Einen muss man nicht ständig auf den Boden schauen, um nicht irgendwelchen Wurzeln oder Steinen auszuweichen und läuft auf einer ebenen Strecke, zum Anderen gibt es kaum eine Abwechslung und die Runden kommen einen ewig vor. Jana hatte mich mittlerweile natürlich schon lääängst wieder überholt. Jedes Mal,  wenn ich auf die Zielgerade einbog, wurde ich von Matze und den Laagern angefeuert. Das motivierte mich ungemein, das tat gut.

Jetzt nur noch sechs Runden… Bernd Fischer vom SC Laage hatte mich gerade zum zweiten Mal überholt. Auch für mich rückte das Ziel in „greifbare“ Nähe..

Die letzte Runde wurde jetzt auch für mich eingeläutet und ich konnte sogar noch einen kleinen Endspurt hinlegen. Allerdings wurde es mit der prognostizierten  47-er Zeit leider nichts. Nach 48:05 min kam ich ins Ziel. Immerhin drei Sekunden schneller als beim Rostocker Citylauf vor zwei Wochen und in Anbetracht der Wärme und des neuen Terrains nun auch nicht sooo schlecht 😉 Link zum Garminprotokoll

Vielleicht sollte ich in Zukunft doch mal auf Jana hören und den Lauf nicht zu schnell angehen. Durch die gute Taktik kam Jana nach 44:19 min als erste Frau unseres Laufes  ins Ziel und erreichte damit gleichzeitig ihre insgesamt  zweitbeste Zeit! Dazu nochmal meinen Glückwunsch!

Nach dem Duschen kamen dann die Siegerehrungen. Matze wurde Landesmeister M30 und Jana kam auf den dritten Platz der W20 Wertung! Ich belegte in der M45 einen hervorragenden 11. Platz (von 11 ;-)). Zum Abschluss wurden dann noch Gruppenfotos von Siegern und Platzierten sowie von den Post- Telekom- Läufern gemacht.

Der Wettkampf machte mir sehr viel Spaß, war eine neue (Bahn-)Erfahrung  und war auch sehr gut von den Güstrower Sportfreunden organisiert!!! Insbesondere hat mir der tolle Support, die alle 400 m anstehende Wahl von  „Wasser  oder Schwamm“, gefallen. Das ist ein echter Vorteil beim Bahnlauf!

Jetzt hatten wir alle großen Hunger, den wir im „Kaminstübchen“, einer kleinen gemütlichen Gaststätte, mit leckeren, hausgemachten Gerichten  stillten.

Nächste Woche geht’s dann wieder nach Güstrow, dann zum traditionellen  Inselseelauf…

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