37. real.- Berlin Marathon am 26.09.2010 – Mein Debüt!

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Nun war also der große Tag da: mein allererster Marathon, und dazu noch in Berlin, sollte heute starten. Letzte Woche in Ulm hatte ich schon echte Zweifel, ob es noch was werden würde, denn ich hatte mir eine leichte Erkältung, glücklicherweise fieberfrei und wirklich nur leicht, eingefangen. So klemmte ich mir die letzten Trainingseinheiten und genoss stattdessen Ätherische Öle im heimischen Whirlpool. Dies hat, zusammen mit einigen rezeptfreien Hustentabletten, echt geholfen. Am Donnerstag drehte ich noch eine klitzekleine Trainingsrunde, nur 5 km lang, und dies auch eher gemächlich.

So reisten wir also mit großem Tross, denn auch Jana, Roland, Matze und Gudrun wollten das historische Ereignis, meinen ersten Marathon, nicht verpassen, am Samstag zu unserem Hotel nach Berlin-Lichtenrade.  Dort trafen wir fünf auf weitere Verstärkung.  Micha und Silvia aus Stuttgart, die wir in unserem Urlaub in der Karibik kennengelernt hatten, hatten bereits am Donnerstag in unserem Hotel eingecheckt. Mit ihnen zusammen wollten wir dann auf die Marathonmesse. Leider mussten sie etwas länger als vermutet  auf uns warten, denn irgendein Malheur passiert immer. Diesmal hatte Jana ihre Handtasche in der Autobahnraststätte „Linumer Bruch“ vergessen. Und so durften wir, schon fast in Berlin, ungefähr die halbe Autobahn zwischen Rostock und Berlin wieder zurückgurken, damit wir einen erneuten Halt in dieser Raststätte machen konnten. Zum Glück hatte das Personal die Handtasche samt Inhalt vor Fremdzugriff schon gesichert und der Koch winkte Jana gleich heran. Dieser „kleine“ Umweg kostete uns fast eine Stunde. Und so kamen wir leider nicht mehr pünktlich zu Achims letzter Lesung auf der „Berlin-Vital“.

Glücklicherweise entdeckten wir Achim just in dem Augenblick, als er die Messe verlassen wollte. Es ergab sich dann noch ein kurzes Gespräch mit Achim. Ich stellte mich ihm vor, dass wir die aus Rostock sind. Darauf Achim’s O-Ton: „Ach die Verrückten …“ Es war für uns natürlich ein Erlebnis, den Meister mal persönlich kennengelernt zu haben. Mein persönliches Supporterteam bestand diesmal aus Gudrun (ist ja logo), Roland, Jana und Matze. Auch Micha und Silvia lernten nun Achim persönlich kennen. Dass ich ja von einem so großen Supportteam/Fanclub begleitet wurde, erstaunte selbst Achim. Schade, dass Achim krankheitsbedingt nicht selbst an den Start gehen konnte! Aber was soll‘s, Gesundheit geht vor. Daher an dieser Stelle an ihn die besten Genesungswünsche, sowie an alle anderen von Erkältungen geplagten (Juliane, Jens, …).

Nach dem Gespräch mit Achim wurde es dann Zeit, die Startunterlagen abzuholen. Schade, dass das bestellte Finishershirt nicht mehr lieferbar war. Ist ja für den Veranstalter fast schon peinlich, da seit einem halben Jahr die Anzahl der bestellten (und auch bezahlten!)  Shirts bekannt sein dürfte. Tja, was soll‘s!  Das bereits gezahlte Geld gab es zumindest zurück…

Für Matze war die Messe sehr erfolgreich. Seit einem Jahr, d.h. seit dem letzten Berlin-Marathon, suchte er  die ultraleichten Rennschuhe von Mizumo. Und hier, auf der Messe, standen die Objekte seiner Begierde in einer Glasvitrine. Das Beste daran war: Sie waren in einer für ihn passenden Größe vorhanden!

Auch ich wurde fündig: Passend zu meinem grünen Shirt von „Reebook“ fand ich eine grüne Schirmmütze. Dies sollte sich dann später noch bezahlt machen  ;-)) !

Nach dem Messebesuch waren wir alle sieben mächtig hungrig. Micha kannte einen wirklich guten Italiener in Lichtenrade. Alles war wirklich lecker: die handgemachten Nudeln, die Steinofenpizza und auch die flambierten Nudeln mit Trüffeln und Mandeln.

Heute, am Sonntag, klingelte der Wecker um 6.00 Uhr. Mit Micha wollte ich kurz nach 7.00 in Richtung Potsdamer Platz fahren, damit wir in Ruhe die letzten Vorbereitungen vor dem Start erledigen konnten. Der erste Blick aus dem Fenster ließ nichts Gutes erahnen: Wie bereits am Vortag plätscherten die Regentröpfchen ununterbrochen sanft herunter .

Micha ist mit seiner 18. Teilnahme am Berlin-Marathon sozusagen ein „alter Hase“. Er wollte mit mir „gemütlich“ im 5-er Schnitt losbrausen. Bei Abgabe der Kleiderbeutel haben wir uns dann leider schon vor dem Start aus den Augen verloren, sonst wäre ich eine 3:30-er Zeit gelaufen (oder hätte vorher, das wäre wahrscheinlicher gewesen, das Handtuch schmeißen müssen) …

Ich hatte von Beginn an den Eindruck einer perfekt organisierten Veranstaltung! Wenn man sich die Massen von über 40.000 Startern vorstellt. Das ist einfach Wahnsinn!

Kurz nach 9.00 Uhr wurden die Läufer der erste „Welle“ auf die Strecke geschickt. Ich lief, auf Michas Empfehlung, im Starterfeld F mit (Micha: „… damit du nicht über die Plastikbecher stolperst“).

In Berlin war heute echtes Shit-Wetter. Wie bereits am frühen Morgen kam leichter bis mäßiger Regen herunter und auch die Temperaturen konnte man keineswegs als angenehm bezeichnen. Es war alles etwas feuchtkalt. Naja, das kann leider ein Veranstalter noch nicht beeinflussen. Fast jeder der Starter nahm gerne die Wärmefolien in Anspruch, die überall verteilt wurden. Es gab etliche, die den ganzen Marathon darin absolvierten. Dummerweise hatten die Folien dieses Jahr fast die gleiche Farbe wie mein Shirt: natürlich die neue Modefarbe der Läuferszene, nämlich Grün. Irgendwie hatten wir den Verdacht, dass wir aufgrund unserer Suche in den verschiedenen Laufläden die Nachfrage nach grünen Shirts angeheizt haben 😉

Aus den zahllosen Tipps diverser Marathonbücher sowie persönlicher Erfahrungen von Jana wusste ich, dass es nicht wirklich gut wäre, den Marathon zu schnell anzugehen. Und vor allem sollte der Puls unter Kontrolle gehalten werden….

Diese Tipps, im Moment für mich zwar noch eher theoretischer Natur, versuchte ich natürlich zu beherzigen und bin dann auch die Strecke etwas verhaltener als für mich üblich angegangen. Sobald der Puls über die 160 ging, drosselte ich das Tempo leicht und kann dann auch wieder etwas runter. Den Traum, gleich beim ersten Marathon unter 4 h zu bleiben, war für mich wirklich sekundär. Wirklich wichtig war für mich: finishen und mich danach einigermaßen gut fühlen. Außerdem hatte ich auch mächtigen Respekt vor dem „Mann mit dem Hammer“, der doch immer und überall heraufbeschworen wird!

Der Lauf durch die Berliner City machte wirklich Spaß. So ging es an zahllosen Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt vorbei. Zahlreiche Bands spielten von Jazz über Ethno bis Samba alle möglichen Musikstile. Dazu natürlich die immer wieder von Neuem beeindruckenden Trommlergruppen. Das motiviert ungemeinJ!

Im Vorfeld hatten wir uns dafür entschieden, dass ich supporterfreundlich auf der rechten Seite des Läuferfeldes in meinem froschgrünen Outfit laufe. So wurde ich fast immer rechtzeitig von Supportteam 1, d.h. von Gudrun (Foto) und Silvia (Motivation),  und dem Supportteam 2, bestehend aus Roland (Video), Jana (Motivation) und Matze (Foto) sowie Bernd (Foto, Video) und meiner Mutter (Motivation), entdeckt und lautstark zugejubelt 😉 Das war einfach genial!

Die HM-Marke hatte ich dann auch einige Sekunden über der 2h-Marke erreicht. Hier hatte ich noch eine leise Hoffnung, mit einem kleinen Endspurt noch den „Traum“ (d.h. sub 4) zu erfüllen…

Mein längster Lauf bislang maß allerdings „nur“ 32 km. Alles was danach kam, war für mich Neuland. Saublöd war allerdings, dass mein gerade im Sonderangebot auf der Messe gekaufter Startnummerngurt mit den Squeeze-Gels im wahrsten Sinn des Wortes nicht hielt, was er versprach. Von den Gels konnte ich letztendlich nur ein Gel retten. Alle anderen waren auf der Strecke geblieben, einfach vom Gurt direkt, und von mir zunächst unbemerkt, auf die Straße gefallen L . Dabei waren auch die beiden Tomato-Gels bei, die ich mich schon so gefreut hatte …

Versorgungstechnisch war natürlich alles bestens abgesichert. Alle fünf km gab es Wasser und diverse Ausdauerprodukte. Ich habe dann auch immer relativ viel Zeit an den Ständen verplempert,  hielt es aber für wichtiger, als völlig ausgetrocknet und verhungert auf der Strecke zu bleiben.

Gels konnte ich zu meinem Glück bei km 26 kostenlos nachbunkern. Zwei nahm ich dann auch gleich  zu mir und die wohltuende Wirkung ließ auch nicht lange auf sich warten.

Nebenbei hielt ich natürlich immer Ausschau nach meinen persönlichen Supportern, aber auch nach Heiko (Feuerräder) und Juliane (Barbarine) aus der Achim-Achilles-Community.

Achim konnte ich bei km 34 (Höhe Ku‘damm) nicht entdecken, wo er eigentlich auf die Läufer der „Mission 239“ warten wollte. Sicherlich hat Mona ihm dann doch aufgrund der Erkältung  und des Fiebers etwas Bettruhe angeraten. Sehr vernünftig!

Für mich wurde es jetzt auch etwas heftiger, da sich eine Nackenverspannung rechts langsam bis zum Kopf und in die rechte Schulter hinein hochzog. Jetzt besser ungewollte oder verquere Bewegungen vermeiden. Nach einigen Minuten war der Spuk zum Glück auch wieder vorbeiJ!

Den Trupp von Jana, Roland und Matze sah ich noch am Potsdamer Platz.  Sie waren ja auch nicht zu überhören: „Paapaaa“ und „Sprintefix“  wurde gerufen und ich konnte noch locker hinüber winken. Die letzten drei km brachen jetzt an und mein Laufstil sah sicherlich eher wie Schlurfen aus, jedenfalls war so mein Gefühl. Jana machte sich schon Sorgen, wie lange ich für die letzten km brauchte. Dabei wollte ich einfach nur die letzten km genießen. Nach dem Gendarmenmarkt und „Unter den Linden“ kam endlich das Brandenburger Tor in Sicht!!!

Gudruns Kollege Lars, der schon einige Marathons in Berlin gelaufen war, sagte mir noch letzte Woche, dass ich diesen Moment einfach nur genießen sollte J! Diesen Ratschlag habe ich befolgt. Statt Tempo zuzulegen, Tempo herausgenommen und auf der rechten Seite alle Leute „abgeklatscht“.

Dafür entdeckte ich dann noch Bernd, Jana, Roland und Matze kurz vor dem Brandenburger Tor 🙂 . Ich war echt happy,  jetzt auch ein echter Marathoni zu sein, und dies eine Woche nach Janas erfolgreichem Marathon-Finish in Ulm!

Danach natürlich noch bei den Massen: warten auf die Medaillen, Gepäckbeutel abholen, duschen und mit der Familie treffen. Gegen 14.45 Uhr war ich dann endlich am vereinbarten Treff beim Buchstaben „K“.

Es wurde mir natürlich von allen gratuliert. Persönlich betrachtet bin ich auf meinen ersten Marathon in einer Zeit von 4:17 h echt stolz! Eigentlich konnte bei so viel Unterstützung auch nicht viel schiefgehen!

Leider haben wir dann Stefan (Oppelnhoppel) nicht mehr getroffen. Auch Heiko und Juliane konnten nicht nach Berlin, da auch Juliane stark erkältet war. Also nochmal auf diesem Weg gute Besserung!

Jetzt als erst mal etwas regenerieren und dann geht es ja auch schon bald nach Stralsund zum 2. AA-Treffen! Ich freue mich schon drauf ;-).

Übrigens: Angekommen in Rostock haben wir festgestellt, dass es hier bei uns an der Küste die ganze Zeit trocken war ;-))

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2 Kommentare zu “37. real.- Berlin Marathon am 26.09.2010 – Mein Debüt!

  1. Meinen Glückwunsch zum erfolgreichen Finischen Deines ersten Marathons. Mögen noch viele weitere folgen…

  2. Herzlichen Glückwunsch und persönlich echten Respekt!
    Weiter so und bleibt gesund…

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