11. Müritz-Lauf Waren und Rostocker Triathlon am 20.08.2011

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und Impressionen vom Rostocker Triathlon

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Meine Vorbereitungen für den Berlin-Marathon laufen.
Ein paar lange Läufe sollten im Vorfeld von diesem absolviert werden. In der Woche ist hierfür immer relativ wenig Zeit und so nutze ich anstehende Wettkämpfe als lange Trainingsläufe.
Vor zwei Wochen war der erste lange Lauf: Halbmarathon bei der von Unwettern begleiteten Rostocker Marathonnacht. Am letzten Wochenende war die Strecke noch 3 km länger: 24 km beim Burgenlauf von der Burg Stargard zur Burg Penzlin. Und an diesem Wochenende stand der dritte längere Lauf an: 28,2 km von Röbel nach Waren/Müritz.
Diese 28,2 km ist die Kurzstrecke beim Müritz-Lauf. Der eigentliche Müritz-Lauf geht komplett um die Müritz herum: 76,7 km müssen dann gelaufen werden…
Im letzten Jahr hatte ich bereits diese „Kurzstrecke“ erfolgreich absolviert, ein landschaftlich sehr schöner Kurs und nicht so „bergig“ wie der Burgenlauf. Damals lief ich die Strecke in 2:31:01 h und wollte mich in diesem Jahr etwas verbessern. Mein Tipp für den Pacepropheten lautete 2:29:51 h, also eine kleine Verbesserung. Mal sehen, ob ich das schaffen würde.
Gudrun und ich machten uns um 7.30 Uhr in Rostock los. Kurz vor Neun setzte Gudrun und Klapprad beim Start in Röbel ab. Ich machte mich weiter mit dem Auto Richtung Waren/Müritz, damit das Auto dann schon am Zielort steht. Von Waren/Müritz ging es dann um 9.30 Uhr per Shuttlebus wieder nach Röbel. Die Müritzumrunder waren zu diesem Zeitpunkt bereits unterwegs.
Auf der Starterliste hatte ich vorab schon meinen alten Studienkollegen Edge-Bert entdeckt. Ich fand ihn in Röbel am Hafen auch ziemlich schnell. Er war mit einem Kollegen, Jens, angereist und wollte gemeinsam mit ihm den Städtelauf bestreiten. Beide werden im September auch in Berlin dabei sein! Etliche weitere Bekannte traf ich noch, so z.B. die Papendorfer Lauftruppe.
Nach dem ungemütlichen Wetter der letzten Wochen sah es nun zum Wochenende wiederum recht freundlich aus. Sonne und Temperaturen um 24 °C waren vom Wetterbericht angekündigt, dazu ein leichtes Lüftchen. Läuferherz, was willst du mehr?
Bis zum Start um 11.00 Uhr war jetzt noch etwas Zeit für die letzten Startvorbereitungen. Auch Gerlind traf jetzt ein. Da sie am Nachmittag um 15.00 Uhr schon wieder als Helfer beim Rostocker Triathlon erwartet wurde, reiste sie dieses Mal lieber separat an. Im letzten Jahr war sie mit uns gefahren. Allerdings gab es damals auf der Rückreise ein technisches Problem mit dem Auto, waren liegen geblieben und wir mussten letztendlich den ADAC bemühen. Gerlind kam dadurch mächtig in Zeitnot, rechtzeitig zum Triathlon in Warnemünde zu sein…
Bei allen vier Wettkämpfen (Ultralauf, Städte-Lauf, Handbiker und Team-Lauf) 906 Teilnehmer an den Start. Das Läuferfeld beim Städte-Lauf bestand aus 128 Teilnehmern. Letztes Jahr stellte Mocki einen neuen Streckenrekord für die 28,2 km auf.
Punkt 11.00 Uhr erfolgte der Startschuss und unsere Truppe setzte sich frohgelaunt in Bewegung. Gudrun war mit dem Rad mal vor oder hinter uns. Schnell zog sich das Feld auseinander. Kaum aus Röbel heraus, war Gerlind schon weit aus meinem Blickfeld davongeeilt.
Ich merkte allerdings im rechten Oberschenkel ein leichtes Zwacken und hatte schon leichte Befürchtungen, dass dies die Ankündigung eines Krampfes sein könnte. Ein flüchtiger Blick auf meine Garmin zeigte mir einen Pace von 5:05 an. Ich verließ ich ab jetzt einfach auf mein „Laufgefühl“.
Da ich die Strecke schon einmal im letzten Jahr lief, gab es hier und da einige Flashbacks . Irgendwie läuft sich die Strecke leichter, wenn man ungefähr weiß, was einem noch bevor steht!
Das „Zwacken“ war zwar nicht weg, wurde aber zum Glück auch nicht stärker und irgendwie nahm ich dann gar nicht mehr wahr.
Die Streckenversorgung war sehr vorbildlich. Es gab so bereits nach fünf Kilometern in Gotthun den ersten Versorgungspunkt mit Wasser und Cola. An der Abbiegung kurz vor dem Verpflegungspunkt wartete passte Gudrun zwecks Fotoshooting bereits die Läufer ab.
Zwei Kilometer weiter fiel mir der etwas veränderte Streckenverlauf auf. Jetzt ging es nicht direkt ab in die Botanik, sondern weiter geradeaus entlang des Radweges entlang der L 24 bis zur Abbiegung nach Zierzow. Es mag sein, dass aufgrund der Wassermassen, die in den letzten Wochen auf Mecklenburg niedergingen, die Wege entlang der Felder kaum zu belaufen waren. Bei der Marathonnacht in Rostock sah man ja „schön“, wie schnell Straßen und Wege plötzlich unter Wasser stehen und kaum passierbar sind.
Bei km 9 in Zierzow wartete schon der zweite Verpflegungspunkt auf uns. Auch hier feuerten uns einige Einwohner und Urlauber entlang der Strecke kräftig an. Das motiviert natürlich immer!
Die kommenden Kilometer wechselten regelmäßig zwischen Wald- und Feldabschnitten. Gelegentlich war auch mal ein Blick auf die Müritz möglich. Bei km 13 kurz vor Sembzin hörte ich dann so etwas wie eine Dampflock von hinten anrauschen. Das Geräusch kam immer näher. Kurz danach zog ein Läufer an mir vorbei. Nach einer kurzen Überlegung war mir klar: es konnte sich nur um den ersten Ultraläufer handeln. Ein Wahnsinn, in welchem Tempo er an mir und den anderen Städteläufern vorbeizog!
Ortsausgang Sembzin (km 14,5 ) kam bereits der nächste Verpflegungspunkt mit Wasser, Cola und Obst in Sicht. Daneben wurden auch Schwämme zur Erfrischung bereit gestellt. Bei den mittlerweile erreichten Temperaturen war dies eine wahre Wohltat!
Auch Gudrun wartete bereits neben dem Stand auf uns Läufer und war fleißig beim Fotografieren. Das ist echter Support!
Nun folgte ein langgezogener Anstieg, von dessen Scheitelpunkt die Turmspitze des Schlosses in Klink zu sehen war. Unwillkürlich musste ich wieder an Heikos Kommentar von dem „Nicht-gerne-bergauf-Läufer“ denken. Zum Glück geht es dann auch irgendwann wieder bergab! Aber auch für das Bergablaufen ist eine nicht zu unterschätzende „Bremskraft“ aufzuwenden, damit man nicht zu schnell wird, dann nicht mehr stoppen kann und letztendlich über seine eigenen Füße stolpert .
Die nächsten Kilometer führten direkt am Rad- und Wanderweg am Ufer der Müritz entlang. Bei km 17 ging es direkt an dem hübschen Schloss Klink vorbei. Einen guten Kilometer kam ein Badestrand. Ein erfrischendes Bad: das wäre es gewesen! Aber was soll‘s, keine Zeit dafür. Also weiterlaufen! Allerdings wartete kurz danach der nächste Versorgungspunkt!!! Auch nicht schlecht .
Jetzt ging es nach „Kamerun“, d.h. am Zeltplatz mit diesem Namen vorbei. Dann folgten ungefähr vier Kilometer durch den Wald, teilks auf recht schmalen Pfaden. Die Strecke war hier zwar etwas hügelig, aber absolut kein Vergleich zum Burgenlauf der letzten Woche!
Zwischenzeitlich führte dann ein ganz kurzer Abschnitt parallel zur B192 bis nach Eldenburg, bevor es dann rechts wieder ab in den Wald in Richtung Waren ging. Weit konnte es nicht mehr sein. Am Verpflegungspunkt bei km 22 antwortete ich auf die obligatorische Frage „Wasser oder Cola?“ mit: „Beides!“.
Kurz vor Waren/Müritz radelte wieder Gudrun an mir vorbei. Ich winkte natürlich wieder in die Kamera und rief ihr zu, dass ich total fertig sei. Gudrun gab mir den Ratschlag, dann doch mal eine Gehpause einzulegen, andere Läufer hinter und vor mir würden das auch teilweise machen. Für mich kam das so kurz vor dem Ziel nicht mehr in die Tüte. Die Chancen standen gut, dass Gudrun mich beim Zieleinlauf vor die Linse bekommt und dass ich wirklich eine neuen Bestzeit für diese Strecke schaffen könnte!
Die letzten Kilometer zogen sich aber dann so hin entlang der endlosen Warener Gerhard-Hauptmann-Allee und der Kietzstraße, immer die Müritz in Sichtweite. Kurz vor km 26 rief mir eine Frau zu: „Ein bisschen hast du noch!“. Ich nickte zurück! Natürlich wusste ich, dass es jetzt auf die letzten 1-2 Kilometer ging.
Direkt am Müritzeum ging es rechts auf die Strandstraße. Jetzt war wirklich nur noch ein Kilometer zu laufen! Ohne Probleme lief ich weiter meinen Pace und zog kurz vor dem Zieleinlauf nochmal zum Endspurt an. Im Zielgebiet wurde ich dann auch schon namentlich durch die Lautsprecher angekündigt. Die Uhr über dem Ziel zeigte irgendwas mit 5:22:55 h an. Davon konnte ich natürlich gleich drei Stunden abziehen, denn die Müritzumrunder waren ja drei Stunden vor uns gestartet .
Nach dem Zieleinlauf wurde mir gleich die Medaille umgehängt und bin dann sofort in das Verpflegungszelt „abgetaucht“. Mit dieser Zeit hatte ich allerdings nicht gerechnet und war natürlich umso erfreuter. Im Zelt probierte ich erst einmal die ganze Palette an Erfrischungsgetränken durch. Auch Melonenstücke standen für alle Finisher bereit. Wie bereits vorher geschrieben: es war wirklich eine 1a–Versorgung!
Gerlind war elf Minuten vor mir im Ziel gewesen und wartetet nun im Zelt auf eine Massage. Sie kam als zweite Frau ins Ziel. Ich gratulierte ihr natürlich zu dieser tollen Platzierung. Einige Sekunden schneller, dann wäre sie sogar Erste geworden!
Der Sieger bei den Ultraläufern stand allerdings auch schon fest! Der Vorjahressieger Jan-Albert Lantink (MPM Hengelo) pulverisierte die bisherige Bestzeit und lief 5:02:05 h!
Nachdem ich mich schon etwas akklimatisiert hatte, trafen auch Edge-Bert und sein Kollege Jens gemeinsam ein. Und auch Edge-Bert hat sich gegenüber dem letzten Jahr merklich verbessert.
Auf dem Weg zum Duschen gab es dann noch eine nette Begegnung mit dem Sieger des Ultralaufes Jan-Albert Lantink. Anscheinend hatten er und seine Betreuer sich ebenso wie wir darauf verlassen, dass die Duschen sich am gleichen Ort (Schulsporthalle) wie im letzten Jahr befinden würden. Das war allerdings ein Denkfehler! Wir machten uns gemeinsam von der Sporthalle aus auf die Suche nach den diesjährigen Duschräumen.
Nach einer kurzen Begrüßung und meinen Glückwünschen zum Sieg kamen wir ein wenig ins Gespräch. So erzählte mir Jan-Albert, dass er sehr gerne in Deutschland läuft, da es hier alles etwas ruhiger und mit weniger Hektik zugeht als in Holland.
Die Suche nach den Duschen zog sich hin. Irgendwann fiel mir ein, dass ich doch noch den Infozettel für die Läufer des Müritz-Laufes in meiner Tasche hatte. Tatsächlich war dort auch der Ort der Duschmöglichkeiten angegeben. Den Umweg und die ganze Sucherei hätten wir uns ersparen können, denn wer lesen kann (oder sich die Mühe des Lesens macht) war mal wieder klar im Vorteil!
Bei einem Nudeleintopf und einem Erdinger ließen wir dann diesen schönen und gut organisierten Lauf ausklingen. Es hat sehr viel Spaß gemacht!
Für Gudrun und mich ging es nun direkt nach Warnemünde, um dort noch etwas vom Rostocker Triathlon zu schnuppern, auch wenn wir den ersten Teil des Triathlons, das Schwimmen, wie üblich wieder verpassen würden. Auch Jana und Matze wollten ebenfalls beim Triathlon sein. Matze hatte sich als Helfer verpflichtet und wies den Teilnehmern auf der Laufetappe den richtigen Weg. Jana kümmerte sich derweil in der Nähe um Pino!
Am Sonntag wollen Jana und Matze am Wismarer Schwedenlauf teilnehmen. Gudrun und ich (mit Pino) werden dann als Supporter Unterstützung geben.

Links zu den Ergebnissen:
http://www.mueritz-lauf.de/results/ultramarathon2011.pdf
http://www.mueritz-lauf.de/results/mittelstrecke2011.pdf
http://www.mueritz-lauf.de/results/handbike2011.pdf
http://www.mueritz-lauf.de/results/teamlauf2011.pdf
http://www.mueritz-lauf.de/results/teamlaufjugend2011.pdf

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