30. Nikolauslauf des ESV Lok Rostock am 06.12.2009

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(Bilder auch unter Bildergalerien zu finden!)

Pünktlich am 6.Dezember 2009 fand der 30. Rostocker Nikolauslauf des ESV Lokomotive Rostock statt. Ausgangspunkt war der Sportplatz des ESV im Damerower Weg. Da ich im letzten Jahr bereits die 13,6 km Strecke gelaufen bin und die Strecke seitdem in mein „Trainingsprogramm“ aufgenommen habe, wusste ich genau was mich erwartet. Als wir gegen 9.40 Uhr den Sportplatz, der nur einen Katzensprung vom Zuhause entfernt ist, erreichten, waren dort bereits zahlreiche Sportlerinnen und Sportler mit der Anmeldung und der Wettkampfvorbereitung beschäftigt. Die Anmeldung war unproblematisch ohne namentliche Registrierung und ging somit recht flott von sich.

Insgesamt waren laut Veranstalter 447 Läufer auf den angebotenen Strecken 3,6 km (106 Starter); 7,2 km (121 Starter); 13,6 km(167 Starter) und 24,0 km (53 Starter) vertreten.

Matze hatte ursprünglich vor und es auch allen Konkurrenten verkündet,  dass er über die kurze Distanz von 13 km starten wollte. Da Jana sich jedoch auf den Hamburg-Marathon im April 2010 langsam vorbereiten möchte (sie hat sich dort bereits angemeldet), war sie auf die lange Strecke erpicht – allerdings im moderaten Tempo und sie überzeugte mich, dass es ganz toll wäre, wenn wir beide zusammen laufen. Da konnte Matze sich also auch nicht lumpen lassen und nur die „kurze“ Strecke laufen. So kam es, dass Jana, Matze und ich den „langen Kanten“ in Angriff nahmen. André Schrödter, der beim Schneckenlauf in Graal-Müritz gewonnen und sich hier von vornherein für die 24 km angemeldet hatte, war dagegen von Matzes kurzfristiger Entscheidung für die lange Strecke nicht so begeistert L.

Roland, unser Flieger auf Heimaturlaub, wollte ursprünglich gar nicht laufen, um seine Wehrkraft zu schonen (allererste Pflicht eines Soldaten!), wurde aber gemeinsam von seinem Schulfreund Karl (z.Z. ebenfalls Wehrpflichtiger, aber Sanitätssoldat) und dessen Bruder Fritz dann doch noch überzeugt, die 13,6 km lange Strecke zu laufen.  Fritz macht momentan am altehrwürdigen Bad Doberaner Friderico-Francisceum-Gymnasium, welches 1879 durch Fürst Friedrich Franz II. von Mecklenburg-Schwerin gegründet wurde, sein Abitur. Der dortige Sportlehrer hatte die clevere Idee, dass die Schüler, die freiwillig beim Nikolauslauf die 13 km laufen, einmalig 15 Punkte für das Fach Sport erhalten. Das Argument fanden die Schüler dermaßen überzeugend, dass das Gymnasium die zahlenmäßig stärkste Mannschaft stellte und bereits vor dem Start hierfür die erste Ehrung des Tages entgegen nehmen konnte. Motivation ist eben alles!

Gudrun begleitete uns in bewährter Weise mit Kamera und Videoequipment um unsere Glanzleistungen der Nachwelt zu erhalten.

Nach kurzen Ansprachen des selbstverständlich anwesenden Nikolauses ging es vom Sportplatz auf die asphaltierte Straße des Damerower Weges an den Start.

Zunächst wurden die Läufer für die 3,6 km und 7,2 km Strecken in die Spur geschickt. Kurz danach durften dann auch wir losflitzen. Jana und ich hatten uns vorher abgesprochen, dass wir beide die Strecke (Link zu Garmin: http://connect.garmin.com/activity/20122897) gemeinsam wie eine Art Trainingslauf im moderaten Tempo absolvieren werden. Die iPods konnten also aus bleiben. Das langsame Tempo hatte allerdings so seine Tücken, da die Jungs vom Doberaner Gymnasium vor uns „umherdallerten“ und versuchten, sich gegenseitig in die zahlreichen Pfützen zu schubsen. Hier mussten wir dann doch vorbei.

Vom Damerower Weg ging es weiter auf den Biestower Damm und gleich wieder links auf den Klein Stover Weg. Dieser Weg beginnt als Betonplattenweg und entwickelt sich weiter zu einem zerfahrenen Waldweg, der zu jeder Jahreszeit alle Ansprüche an eine Crosstrecke locker erfüllt. Im trockenen Zustand ähnelt er vom Untergrund her wegen des massenweisen Vorkommens sehr feinen Sandes eher einem Strandlauf und ist dann gut für die Wadenmuskulatur geeignet. Jetzt war der Weg aber nass. Das hieß: Modderloch an Modderloch, unterbrochen von großen Pfützen, von denen man nie wissen konnte, wie tief sie wirklich waren. Dass die Modder glitschig war, versteht sich von selbst! Hier hieß es also aufpassen, wenn man nicht in einem Modderloch oder einer Pfütze landen möchte. (Fast hätte ich es geschafft  😉 !) Waren nicht Moorbäder gut für die Haut?

Kurz vor Klein Stove kam dann die Gabelung, wo es rechts auf die 13,6-km-Strecke weitergeht und links die 24-km-Strecke zum Örtchen Buchholz-Heide führt. Direkt an dieser Gabelung gab es auch den ersten Verpflegungspunkt mit heißem Tee und für den, der wollte, Schokolade. Damit hier kein Missverständnis aufkommt: ich rede hier nicht von heißer Schokolade, sondern von der in fester Form. Im letzten Jahr hatten Roland und ich das ausprobiert: Laufen und Schokolade kauen ist nicht die richtige Kombination!

Der folgende Streckenabschnitt war wieder asphaltierte Straße, also etwas relaxter zu laufen. In Buchholz-Heide ging es dann rechts über eine Brücker über die B103, dem Rostocker Zubringer zur A20. Kurz hinter dieser Brücke kam ein Waldstück, der Fahrenholzer Forst. Auch im Wald war der Boden sehr aufgeweicht und wir mussten wiederum sehr aufpassen, nicht auszurutschen oder nasse Füße zu bekommen.

Das Läuferfeld war zu dieser Zeit recht übersichtlich, gelegentlich schob sich ein Läufer an uns vorbei,  ansonsten war hier nicht viel unterwegs. Nachdem wir die Ortschaft Fahrenholz hinter uns gelassen hatten und das Wäldchen erneut durchquerten, gab es einen weiteren Versorgungspunkt mit Tee im Wald. Ein Streckenposten fragte uns: „Kommt noch wer?“. Da wir nun auch nicht fortwährend nach hinten blickten (unser Ziel liegt ja schließlich vor uns!), konnten wir diese Frage nicht eindeutig beantworten. Jana war sich aber ziemlich sicher, dass wir ja wohl noch nicht die Letzten sein könnten ;-).

Wieder über die Brücke über die 103 zurück (nach ca. 16 km), kam für mich nun der richtige Zeitpunkt, das extra besorgte PowerBar-Gel ins Spiel zu schicken. Seit dem Stralsunder Fachhochschullauf bin ich von der Wirkung des Gels überzeugt! Allerdings ist der Sirup ziemlich zäh, so dass wir doch lieber einige Schritte machten, um das Zeug in Ruhe einzunehmen. Gut, dass ich vorsorglich noch ein Trinkfläschen dabei hatte. Ansonsten hätten wir den Mund wahrscheinlich nicht mehr aufbekommen.

Immer weiter liefen wir unsere Strecke nun in Richtung Klein Stove, zunächst mal wieder am ersten „Tee“-Punkt vorbei. Die letzten 7 km lagen noch vor uns. Da wir die Strecke aber im gemütlichen Schnitt von 5:40 liefen, fühlten wir uns noch recht gut.

Das Wetter wurde jetzt auch noch etwas freundlicher, denn die Sonne ließ sich hin und wieder sehen.

Biestow kam in Sicht, dann noch ein kleiner Schwenk nach Biestow Ausbau, um dann auf der Satower Straße die letzten Meter rechts wieder in den Damerower Weg abzubiegen.

Vor uns in nunmehr unerreichbarer Entfernung nur noch ein einzelner Läufer…

In Höhe des Sportplatzes des ESV Lok Rostock kam endlich das Ziel in Sicht. Gemeinsam liefen wir mit hochgerissenen Armen Hand in Hand ins Ziel. Der Nikolaus mit seinen Helfern sowie Gudrun mit der Kamera nahmen uns in Empfang. Nach 2:11:59 waren wir im Ziel. Jetzt noch ein Foto mit dem Nikolaus, uns mir einem heißen Tee in der warmen Baracke aufwärmen und danach zum Duschen und Mittagessen nach Hause. Wir hatten übrigens Platz 45 und 46 auf der langen Distanz belegt. Nach uns kamen somit noch weitere sieben Läufer ins Ziel. Wir waren, wie Jana sich vorher schon sicher war, wirklich nicht die Letzten!

Die Platzierung spielte heute für uns auch keine Rolle. Für uns galt heute das olympische Motto: Dabeisein ist alles! Teilnahme und Durchhalten war unser Ziel und das hatten wir erreicht.

Matze war, wie erwartet, der Sieger auf der 24-km-Strecke und hatte seinen Konkurrenten Andrè Schrödter mit einer Zeit von 1:24:51 (fast 50 min vor uns ;-)) um knapp zwei Minuten hinter sich gelassen. Kai Martin, der wie immer barfuß unterwegs war (die härtesten Männer gibt es eben nur an der Küste!), kam als Dritter über den Zielstrich.

Bei den Damen gewann auf der 24-km-Strecke Katja Naumann (1:56:54) vor Janas Zahnärztin, Dorit Westphal (1:59:24), und Gerlinde Michaelis (2:03:56).

Auf der Streck über 13,6 km gewann bei den Herren Christian Nitschke (45:31) vor Horst Sonntag und Peter Lichtenstein (beide 50:46). Bei den Damen kam Christiane Pilz (46:49) erwartungsgemäß weit vor Grit Bally (1:00:58) und Sabine Neumann (1:03:54) ins Ziel.

Roland und Karl lieferten sich nach einem gemeinsamen Lauf im Gleichschritt noch einen packenden Endspurt und kamen nach 1h:13min ins Ziel.

Heute stand für alle Beteiligten eindeutig der Spaß im Vordergrund und der kam auch nicht zu kurz.

Kategorie: Allgemein

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