34. Berliner Halbmarathon am 30.03.2014

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– oder – auf der Suche nach Gudrun 😉

Am heutigen Sonntag lief für mich alles etwas aus dem Ruder, um nicht zu sagen chaotisch ab…

Der erste Stolperstein war die heutige Zeitumstellung auf die Sommerzeit. Nach unserer gestrigen privaten Pastaparty (Essen beim Italiener) machte ich mich gleich nach dem Eintreffen zuhause bereit für die Nachtruhe und stellte mir sicherheitshalber gleich drei Wecker auf fünf Uhr früh. Die Frage, ob ich die Umstellung auf die Sommerzeit mit einrechnen müsste, stand dabei sofort im Raum. Eine Stunde wird uns durch die Umstellung „geklaut“. Das war soweit klar. Allerdings war ich mir keineswegs sicher, ob die Funkwecker wirklich rechtzeitig umschalten, denn in der Vergangenheit klappte es manchmal automatisch und manchmal musste man erst nachhelfen, denn das Funksignal ist nicht immer unbedingt so präsent wie es sein müsste. Auch bei meinem Handy (G2) war ich mir nicht sicher, ob es umschaltet und wenn ja, ob er die Weckzeit auch gleich intern umrechnet. Sicher ist sicher, und so stellte ich die Handy-Weckapp lieber auf vier statt fünf Uhr, denn gegen sechs Uhr wollten wir uns nach Berlin aufmachen…

Die Sommerzeit sollte man endlich abschaffen!!!

Letztlich klingelte der Wecker dann wirklich um 4:00 Uhr 🙁 .

Der Schlaf war damit für mich endgültig erledigt. Ich wälzte mich noch etwas hin und her und irgendwann schoss mir dann ein: Auch den Eintrag beim Pacepropheten hatte ich vergessen. Allerdings war mir sowieso noch nicht so ganz klar, in welcher Zeit ich nach längerer Erkältung und dem damit verbundenen Trainingsausfall  über den Zielstrich laufen würde. Jede Zeit unter zwei Stunden wäre für mich schon ein Erfolg. So wollte ich den heutigen Halbmarathon eher als Standortbestimmung für meinen Trainingszustand nutzen und es eher ruhig beim Lauf angehen lassen.

Bis wir dann nach dem frühmorgendlichen Frühstück endlich loskamen, war es bereits kurz vor halb sieben. Nach gut zwei Stunden Fahrt hatten wir einen Parkplatz direkt vor dem Roten Rathaus gefunden. Soweit, so gut.

Allerdings gab es dann noch eine Überraschung vor der Startnummernausgabe. 2012 stand hier kaum jemand an, so dass ich meine Startnummer ratzbatz hatte. Heute dagegen erwartete mich eine mehrere hundert Meter lange Warteschlange. Das gab gleich einen kleinen Schock. Nur die Warteschlange für die Männer war so lang. Die separaten Warteschlangen für Frauen und Inliner waren wesentlich kürzer, d.h. bei den Inlinern eigentlich gar nicht vorhanden. Unverständlich, dass es hier nur einen Tresen für die Anmeldung der Männer gab. Dadurch ging es natürlich äußerst langsam voran.

In der Zwischenzeit durchquerten viele Läufer unsere Warteschlange, die sich mehrfach kreuz und quer auf der Karl-Marx-Alle entlang schlängelte. Einige versuchten nebenbei, sich „unauffällig“ mitten in die Schlange, die keineswegs kürzer wurde, zu schummeln. Der Anmeldetresen für die Inliner war bereits geschlossen. Warum wurden hier nicht die Läufer weiter abgefertigt?  An der „Damenschlange“ standen nur wenige Sportfreundinnen und einige „clevere“ Sportfreunde an. Leider hatten somit diejenige das Nachsehen, die sich wie ich eine gute Stunde die Beine in Bauch gestanden hatten.

Lieber SCC , bitte denkt doch auch an die Sportfreunde, die wegen dienstlicher oder familiärer Verpflichtungen nicht extra zur Messe anreisen können. Besonders idiotisch: die extra Schlangen für Skater, Damen und Herren …

Beim langen Anstehen in der Warteschlange lief mir Wolfgang, der „Doberunner“ aus unserem Nachbarstädtchen, über den Weg. Ansonsten sah ich keine bekannten Gesichter.

Während Gudrun sich zwischendurch mal auf die Pirsch nach Fotomotiven begab, stand ich nun mehr als eine geschlagene Stunde an, bis ich endlich meine Startnummer in den Händen hatte. Mittlerweile waren es nur noch sieben Minuten bis zum Start. Ich war bedient…

Somit konnte ich nur schnell noch meinen Sportbeutel beim  „Team Erdinger Alkoholfrei“ abstellen. Zu meiner eigenen „Aktivierung“ und Einlaufen bin ich dagegen nicht mehr gekommen, schaffte es gerade noch bis zu meinem Startblock „C“ vorzustoßen.

 Mit Gudrun, die heute ihr Klapprad dabei hatte, hatte ich mich im Vorfeld auf die linke Seite geeinigt. Dort sollte ich mit Fotos entweder hinter dem Brandenburger Tor, der Siegessäule, dem Schloß Charlottenburg, dem Potsdamer Platz oder irgendwo entlang der Laufstrecke rechnen können 🙂 . Ich orientierte mich also gleich auf die linke Seite, um ja auch nicht Gudruns Kameras zu entgehen 😉 .

Ohne große Ambitionen, was die Zielzeit betraf, und ohne pausenlos auf meine Laufuhr zu schielen habe ich mich dann also ins Getümmel gestürzt. Zunächst checkte ich, ob nun ohne große Erwärmung alles so einigermaßen rund läuft. Schnell war der Berliner Dom und die Großbaustelle vom Berliner Schloss erreicht.

Alles lief bestens und bei dem frühlingshaften Wetter war es für mich nun eine einzige Sightseeing-Tour durch die Hauptstadt. Allerdings achtete ich immer darauf, auf der linken Seite zu laufen und Gudruns auffällige grüne Froschkappe am Rande auszumachen.

Leider vergingen Kilometer um Kilometer ohne Gudrun zu entdecken. Spätestens beim Schloss Charlottenburg hatte ich dann mit Gudrun gerechnet. Aber auch hier nichts zu sehen…

Nun war fast die Hälfte der Strecke absolviert. Die 10-km-Marke hatte ich nach knapp 54 Minuten erreicht. Bei meinem derzeitigen Trainingsrückstand, vier Wochen lang war kein Laufen wegen einer heftigen Erkältung möglich, war diese Zwischenzeit doch noch nicht mal soooo schlecht 😉 .

Kurz nach km 11 bogen wir links geradewegs in Richtung Ku’damm ab. Auch hier waren nahezu an jeder Kreuzung Musiktruppen oder Trommlergruppen vertreten, die für Abwechslung und Ablenkung sorgten. Klar, dass ich immer links Ausschau nach einer grünen Froschkappen hielt, aber leider auch hier vergebens…

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Langsam verunsicherte mich, dass ich Gudrun nirgends entdecken konnte. Neben dem Laufen war ich nun nahezu ständig auf der Suchen nach meiner „Froschkönigin“ !

Anscheinend sollte es heute wohl nicht mit uns klappen… Auch als ich mich kurz nach km 14 in der Tauentzienstraße dem Erdinger-Alkoholfrei-Tor näherte, konnte ich Gudrun nicht entdecken. In meiner Team-Erdinger-Kluft blieb ich bei der Annäherung an das Tor natürlich dem Moderator der Erdinger-Teams nicht verborgen. Er rief irgendetwas wie“Toll, Fred!“ aus. Ich klatschte noch kurz mit ihm ab und weiter ging es.

Da ich dieses Jahr noch keinen Lauf jenseits der 15 km gelaufen bin, machten sich ich nun allerdings die ersten Ermüdungserscheinungen  in Form von schweren Beinen bemerkbar. Naja, die Nacht war auch sehr kurz gewesen und die daraus resultierende Übermüdung trug dazu sicherlich auch noch etwas bei…

Ich glich diese Erscheinungen durch eine Tempodrosselung und den noch aktiveren Genuss des ganzen Drumherum aus. Berlin ist schon etwas Besonderes und bei dem Wetter macht es gleich doppelten Spaß!

Allerdings wurmte mich nun immer mehr,  Gudrun bislang nirgendwo entdeckt zu haben. Auch am Potsdamer Platz (km 17),  sowie an der Ecke Wilhelm- zur Kochstraße zwischen km 18 und  19 war kein Fröschchen zu entdecken 🙁 .

Mehr oder weniger im Schongang absolvierte ich so auch die letzten drei Kilometer in der zaghaften Hoffnung, von Gudrun doch noch entdeckt zu werden. Leider sollte es heute anscheinend nicht sein und somit der erste Lauf mit persönlichem Supporter  ohne persönlichem Support auf der Strecke :-(( .

Irgendwie passte es dennoch zu diesem  ansonsten tollen Tag in Berlin. Wir sollten uns dann erst wieder am Standort des Team-Erdinger-Alkoholfrei (Ecke Karl-Marx-Alle/Berolinastraße) wiedersehen. Ich hatte dort schon eine gute Stunde auf Gudrun gewartet hatte und meinen Kalorienbedarf mit einigen Erdingern Alkoholfrei sowie einigen kleinen Snacks gestillt. Übrigens: Großen Dank an das Betreuerteam von Erdinger vor Ort. Ihr wart super!

Und wie sich dann so herausstellte, hatten Gudrun und ich uns aus unerfindlichen Gründen kurz hinter dem „Team-Erdinger-Bogen“ bei km 14 verpasst 🙁 . Irgendwie mussten wir beide an den Hamburg-Marathon denken, wo ich genau in dem Moment mit Juliane quatschte und zudem auch das Videofilmen wegen Armerlahmung für ein paar Sekunden aussetzte, als Matze gerade an uns vorbeilief. Ich hatte ihn  damals auch nicht gesehen…

Am Team-Erdinger-Stand trafen wir dann noch auf Steffi von „Fiko Rostock“.  Steffi und Gudrun hatten sich übrigens auf der Strecke bei km 14 gesehen… Gudrun hat zwar einige Läufer aus M-V ins Visier bekommen, ich bin Ihr dann doch irgendwie entwischt…

Anschließend machten wir uns gleich auf nach Hause. Bei der Autobahn-Passage von Neuruppin mussten wir natürlich an unsere lieben Lauffreunde Juliane und Heiko denken. Hoffentlich sehen wir uns dann doch noch in diesem Jahr bei einem gemeinsamen Wettkampf wieder!

In gut vier Wochen steht für mich die nächste Herausforderung an: der Spreewald-Halbmarathon, eine sehr flache Strecke.  Da möchte ich natürlich meine Zeit von Berlin verbessern.

Kategorie: Laufberichte | Tags: ,

5 Kommentare zu “34. Berliner Halbmarathon am 30.03.2014

  1. Hallo Fred
    im Spreewald wird alles besser ,vor allen kein langer Anfahrtsweg zum Start.

  2. Hallo Fred,

    oh mann, das war aber dann doch sehr knapp für Dich. Es wundert mich sehr, dass Du es nach Deiner endlich erfolgreichen Anmeldung noch bis zum Startblock C geschafft hast. Welch eine Aufregung, ja da kann man seinen Frust über diese Wartezeit schon mal beim Lauf rauslassen und es so unter 2 Stunden schaffen 😉 Da bin ich wirklich froh, dass ich schon einen Tag vorher in Berlin war. Wir waren uns nicht sicher, ob das am Morgen mit den Startunterlagen noch klappt. Ich war ja das erste Mal bei diesem Lauf und niemand wusste, wie das morgens mit der Anmeldung ist. Dein Bericht zeigt, dass es Stress gibt, den man vor dem Lauf doch unbedingt vermeiden soll.
    Wir sehen uns beim Mollilauf?

    Gruß aus Bad Doberan
    Wolfgang

  3. Glückwunsch Fred, aber die Umstände und die Hektik kommen mir seltsam bekannt vor… 😉
    Ihr plant doch wohl den 6SSM ein, da gibt es dieses Jahr keine Entschuldigung für eine „Nichtteilnahme“!

  4. Fred, da hast du doch einen super Lauf hingelegt, auch wenn er von der Sorge um Gudrun überschattet war! So eine schwere Erkältung ist ja echt nicht leicht wegzustecken…
    Hamburg-Support, jaja… das Witzige war ja noch, das Gudrun diesen Moment der Unachtsamkeit im Foto festgehalten hat ;).
    Und wenn ihr das nächste Mal an Neuruppin vorbeidüst: bitte unbedingt Abbiegen!!! LG! 🙂

    • Danke Juliane und Heiko! Ja,ja .. immer diese Hektik. Scheint bei uns ja dazuzugehören 😉 . Bei den Menschenmassen ist es ja auch wirklich nicht einfach jemanden zu entdecken. Gudrun sagte vorher noch „bisher habe ich dich ja immer entdeckt“… Dieses Mal half mir noch nicht mal meine grüne Kappe 🙁 . Nächstes Mal versuchen wir dann einen Zwischenstopp einzulegen! LG Fred

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