7. Mittsommernachtslauf Krakow am See am 21.06.2014

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Gerlind fragte kürzlich per Mail bei mir an, ob wir zum Mittsommernachtslauf nach Krakow am See fahren. Ja, warum eigentlich nicht?

Gudruns Kollege Lars hatte uns 2010 auf diesen Lauf aufmerksam gemacht. Matze, Jana und ich waren dann auch mal hingefahren. Und wir hatten es nicht bereut! Matze gewann mit einem neuen Streckenrekord (1:54:17 h) und Jana belegte mit einer Zeit von 2:31:43 h den zweiten Platz in der Frauenwertung. Auch wenn ich nicht ganz so erfolgreich war wie die beiden, so hatte mir der Rundkurs um den Krakower See und das ganze Drumherum um den Lauf (damals gab es noch ein abendliches Feuerwerk!) doch sehr gut gefallen. Ich bin auf dieser Strecke mittlerweile regelmäßiger „Wiederholungstäter“ 😉 .

Die 30 km lange Strecke um den Krakower See ist etwas hügelig und passt daher hinsichtlich des Streckenprofils bestens in meine Vorbereitung auf den K30 beim Swiss Alpine Ende Juli. Und der Termin (fünf Wochen vor Davos) ist für einen langen Lauf auch perfekt!

So viele Gründe, die für diesen Lauf sprachen! Also sagten wir Gerlind zu und holten sie am Samstagnachmittag ab.

Auf dem Parkplatz in Krakow hatten gerade Frank und Siggi von unserer Laufgruppe Schwerin eingeparkt. Jörg aus Rostock, der nach längerer Verletzung nun wieder fit ist, war ebenfalls gerade eingetroffen und hatte schon seine Startunterlagen abgeholt. Bis zum Start um 18 Uhr hatten wir noch reichlich Zeit. So konnten wir die organisatorischen Dinge in aller Ruhe erledigen und uns etwas umgucken. Arne Welenz war heute als Moderator aktiv. Für die Fußballfans war ein großes Zelt mit einem Riesenmonitor aufgestellt, damit nach dem Lauf das Gruppenspiel Deutschland gegen Ghana, das 21 Uhr angepfiffen wurde, live verfolgt werden konnte. Und der Bürgermeister von Krakow sprach noch ein Grußwort.

Ungefähr 120 Lauffreunde waren heute am Start, weniger als im Vorjahr. Dies war sicherlich der Fußball-WM geschuldet und insbesondere dem heutigen Deutschland-Spiel. Wir hatten uns gesagt: „Die Fußballer spielen auch ohne uns.“. Und außerdem war auch hier für ein „Public Viewing“ gesorgt und wenn ich unter drei Stunden bliebe, wäre ich zum Anpfiff der Partie wieder da 😉 . Also nicht zu lange auf der Streck herumtrödeln!

Ich hatte für heute das leuchtend gelbe Finishershirt des Tollenseseelaufs vom vergangenen Wochenende gewählt. Dies fiel richtig schön auf, wirkte aber offensichtlich für die kleinen schwarzen Gewitterkäfer ebenfalls äußerst anziehend. Mit Klaus Kinski von der LG Küstenwald scherzte ich noch über ebendiese verflixte Kombination von Käfern und der Farbe Gelb. Ich war schon fast soweit, dass ich von der Startlinie zum Auto laufen wollte und mir ein anderes Shirt anziehen wollte. Letztendlich ließ ich es aber bleiben. Vielleicht würden sich die Käfer nur auf meinem Shirt aufhalten und mein Gesicht meiden…

Pünktlich um 18 Uhr erfolgte dann der Start auf dem Zeltplatz und wir liefen zunächst auf einem asphaltierten Weg in Richtung Serrahn. Nach guten 500 Meter lief ich flotten Schrittes an Gudrun vorbei und nach einem Kilometer war bereits der Ortsausgang von Krakow erreicht. Das Wetter war für das Laufen nahezu ideal, nicht zu warm und nicht zu kalt. Die Sonne ließ sich auch immer mal wieder blicken und es schien, als wenn sie sich mit den dunklen Regenwolken, die bedrohlich über uns hinweg zogen, einen Wettstreit liefern wollte.

Nach den letzten beiden Wochenenden mit Strecken von 20 bzw. 21 km war dies nun mein erster 30er vor dem Schweriner Fünf-Seen-Lauf in zwei Wochen. Ich war selbst gespannt, wie ich die Strecke wohl durchhalten würde…

Beim Pacepropheten hatte ich mich auf eine Zeit von knapp unter 3 Stunden (2:58:06 h) festgelegt, was, wenn ich an das Ergebnis vom letzten Jahr denke, recht mutig erscheint.

Die ersten Kilometer liefen sich jedenfalls recht gut dahin und trotz der gelegentlichen Anstiege genoss ich die schöne Naturstrecke und die Blicke auf den Krakower See. Irgendwo bei km 3 lief Gerlind an mir vorbei. Das signalisierte mir, dass ich nun etwas langsamer geworden war. Aber mit einem 5er Schnitt würde ich sowieso nicht die 30 Kilometer durchlaufen können, also keine Panik. Ich lag noch gut in meinem Zeitplan.

Nach gut fünf Kilometern erreichten wir Serrahn. Hier erwarteten uns eine Trommergruppe und einige Schlachtenbummler, die uns kräftig anfeuerten. Hier gab es dann auch schon den ersten Versorgungspunkt.

Langsam nahm ich das Tempo etwas zurück. Bei km 7 passierten wir an einem kleinen Anstieg das Golfhotel Serrahn. Kurz hinter Neu Zietlitz, ungefähr bei km 9, war der nächste Versorgungspunkt zur Stelle und Gudrun, mit Kameras bewaffnet, wartete auch schon auf mich. Ich nahm hier ein Wasser und eines der zwei extra für diesen Lauf gekauften Gels. Das sollte wieder neue Energie bringen.

Weiter ging es auf den nächsten Kilometern durch ein Wäldchen. Hier fuhr Peter aus Groß Wokern auf dem Fahrrad an mir vorbei und wir begrüßten uns kurz. Ich hatte Peter schon bei den letzten Wettkämpfen vermisst. Er muss momentan noch die Verletzungen von einem Sturz auskurieren.

Dafür wollte er es sich nicht nehmen lassen, in einem zünftigen „Deutschland“-Outfit mit Vuvuzela und Flagge uns auf der Strecke als Spaßmacher etwas aufzumuntern. Ich glaube, das ist ihm auch gelungen 😉 .

Gute drei Kilometer weiter in Dobbin waren schon von weitem Trommeln und lautstarker Trubel zu vernehmen. „Die Klopfer des Nordens“ trommelten auf alten Ölfässern was das Zeug hielt und spielten einige andere lautstarke Musikinstrumente. Hier war richtig Stimmung!

Bei km 14 lief jemand auf mich auf, der sich für mein Shirt interessierte. Wie bereits gesagt, es war das Shirt vom Tollenseseelauf und der steht nämlich für „den Härtesten im Norden“. Ich erzählte ihm, dass Tollenseseelauf gerade gewesen sei und sich die Teilnahme auf jeden Fall lohnen würde.

Einen Kilometer weiter hatten wir direkt am Ufer des Krakower Sees Halbzeit. Bald war die Ortschaft Glave erreicht und nach einer Rechtskurve gab es auf dem folgenden Kilometer einen herrlichen Blick von Süden auf den See.

Etwas später schoben sich eine Läuferin und ihre Radbegleitung langsam an mir vorbei. Der Begleiter fragte mich, ob alles „OK“ sei. Ich erwiderte: „Alles klar!“. Hatte ich tatsächlich schon einen etwas fertigen Eindruck gemacht? Trotzdem freute ich mich über die aufmerksamen Worte.

Zwischen Kilometer 18 und 19 wurde es nun nochmal etwas ungemütlich, denn ein ziemlich holpriges Kopfsteinpflaster, verbunden mit einem leichten Anstieg, erwartete uns Läufer. Daher versuchte jeder Läufer möglichst am Straßenrand zu laufen, obwohl es dort auch nicht viel besser aussah.

Kurz nach der Passage der B 103, südlich des Bossower Sees, gab es die nächste Versorgungsstelle mit Getränken und Obst. Ich nahm ein Stückchen Banane sowie einen Becher Wasser und weiter ging es nun knapp zwei Kilometer durch die „Sandbüchse“.

Zum Glück hatte es die Tage zuvor geregnet und so wurde es nicht ganz so staubig und rutschig wie aus den Erfahrungen der vergangenen Jahre her befürchtet. Ich lief mittlerweile ziemlich einsam und verlassen durch die Botanik und sah nur ab und an die ungefähr einen Kilometer vor mir laufenden Sportfreunde.

Die folgenden Kilometer bis km 25 kurz vor Krakow zogen sich ziemlich dahin. Es ging über ausgefahrene Waldwege und uralte gepflasterte Abschnitte, immer parallel zu den Bahngleisen. Hier hatte ich mich im letzten Jahr richtig gequält… Heute fühlte ich mich wesentlich besser.

Beim km 25 gab es dann wieder was zu trinken. Mein zweites Gel hatte ich mir bereits kurz nach km 20 gegönnt, etwas Wasser zum Nachspülen war jetzt gut.

Nun war Krakow wieder in greifbarer Nähe gerückt und nach einem längeren Wiesenweg ging es direkt in die Stadt. An der Uferpromenade vermisste ich die Trommlergruppe, die in den letzten Jahren immer hier war und nochmals so richtig Schwung für die letzen Kilometer machte. Waren sie heute wegen des 21 Uhr beginnenden Fußballspiels etwa verhindert? Es wäre schön, wenn sie im nächsten Jahr wieder an dieser Stelle ihre Aufwartung machen würden J .

Dafür war immerhin Gudrun zur Stelle und musste die Videokamera nun noch extra für mich umbauen, da ich auf der anderen Wegseite „angedackelt“ kam 😉 . Jetzt kam der leicht ansteigende Mövenweg und ich dann war ich an der B 103. Von hier aus war es nur noch ein guter Kilometer bis zum Ziel am Zeltplatz!

Gudrun eilte mit dem Fahrrad wieder vor, um mich auch im Ziel zu erwischen. Nach offiziellen gestoppten 2:57:37 h war ich im Ziel und auch Arne als Moderator bemerkte, dass ich noch unter drei Stunden geblieben war. Damit hatte ich bis auf 29 Sekunden sogar annähernd meine beim Pacepropheten vorausgesagte Zielzeit erreicht. Mit dem heutigen Ergebnis war ich ganz zufrieden und zum Anpfiff des Spiels war ich auch noch rechtzeitig da.

Erstmals gönnte ich mir anschließend eine Massage, den Gerlind gab mir den Tipp, dass gerade freie Kapazitäten vorhanden seien.

Die Siegerehrungen erfolgten diesmal im Schnelldurchlauf in der Halbzeitpause des Spiels, denn keiner wollte deswegen ein Tor verpassen. Das Spiel endete bekanntlich 2:2.

Nebenbei hatten wir ausgiebig Gelegenheit mit dem einen oder anderen den neuesten „Läufertratsch“ auszutauschen. Happy und geschafft ging es dann nach dem Spiel wieder nach Hause.

Mal sehen, vielleicht sehen wir uns Krakow auch mal ohne anstehenden Lauf an. Im nächsten Jahr sind wir aber bestimmt wieder dabei: beim 8. Krakower Mittsommernachtslauf!

und hier ein Video vom 7. Mittsommernachtslauf 2014:

2014-06-21-7-Mittsommernachtslauf-Krakow-am-See-Google

zum Laufprotokoll anklicken!

2014-06-21-7-Mittsommernachtslauf-Krakow-am-See

Ergebnisse: hier klicken!

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