24. Usedom-Halbmarathon Wolgast am 06.09.2014

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Am letzten Samstag stand der Usedom-Marathon in Wolgast an, d.h. eigentlich der Usedom-Halbmarathon, der in diesem Jahr wieder ein Teil des Laufcups ist. Sowohl Matze als auch ich müssen noch fleißig Laufcup-Punkte sammeln. Es gibt dafür aber nicht mehr viel Möglichkeiten und so war dieser Wettkampf für uns quasi ein Muss. Der Halbmarathon passte außerdem auch gut in meine Vorbereitung auf den Karlsruhe-Marathon in zwei Wochen. Vorgenommen hatte ich mir heute eine Zeit knapp unter zwei Stunden.

Usedom wird auch gerne als „Sonneninsel“ bezeichnet, da sie mit durchschnittlich 1.550 Stunden Sonnenschein pro Jahr bundesweit an erster Stelle liegt. Mal sehen, ob sie diesem Ruf gerecht werden würde 😉 .

Matze kam erst spät in der Nacht (oder doch mehr frühmorgens?) von einer mehrtägigen Dienstreise zurück und war dementsprechend auch noch etwas übernächtigt. Gut ausgeruht sieht anders aus. So übernahm ich dann also den „Fahrdienst“, auch wenn wir heute mit Janas und Matzes Auto unterwegs waren. So konnte Matze noch etwas relaxen. Die Autobahn war recht leer und so erreichten wir Wolgast auch ziemlich schnell.
Von unserer Laufgruppe Schwerin waren insgesamt zehn Sportfreunde zum Halbmarathon nach Wolgast angereist. Lothar erwartete uns schon mit den Startunterlagen. Das klappte wieder prima!

Und das Wetter? Ja, Usedom machte wirklich seinem Namen als „Sonneninsel“ alle Ehre! Es herrschte eitel Sonnenschein, fast zu viel für einen Halbmarathon, denn die Temperaturen würden so sicherlich noch auf sommerliche Temperaturen klettern. Etwas kühler und schattiger hätte ich es heute, ehrlich gesagt, angenehmer gefunden.

Ein paar Minuten vor halb elf fanden sich die Starter auf dem Rasen des Sportplatzes ein. Nach einer kurzen Ansprache auf Deutsch und einigen Grußworten auf Polnisch, denn unter den Sportlern befinden sich traditionell auch viele Sportfreunde aus unserem östlichen Nachbarland, begaben wir uns nun an den Start. Der Startschuss fiel und nach einer Ehrenrunde im Stadion liefen wir hinunter in Richtung Bahnhofstraße, zunächst leicht bergab. Ich kann ja ganz gut bergab (wesentlich besser als bergan) und so ging es hier gleich flotten Schrittes im 4:50er Schnitt los. Allerdings musste ich voller Unbehagen unweigerlich auch gleich an den Rückweg denken, denn hier muss man zum Schluss auch wieder hinauf und das kann ich leider nicht ganz so gut 😉 .

Das Feld zog sich recht schnell weit auseinander und nach guten zwei Kilometern erreichte ich die Schlossinsel. Dann ging es über die beeindruckende Peene-Klappbrücke auf die Insel Usedom.
Auf Usedomer Seite liefen wir in einem kleinen Bogen links unter die Brücke hindurch zur Sauziner Straße. Die Sonne brannte mittlerweile recht gut und auf der asphaltierten Straße ging es nun die nächsten drei Kilometer immer ebenweg und immer schnurgeradeaus einen leichten Anstieg hinauf.

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mit einem Klick zum Laufprotokoll!

Bei km 6 war Neeberg erreicht. In Neeberg erwartete uns der erste Versorgungspunkt mit Wasser und Tee. Ich nahm mir einen der von den netten Helferinnen entgegengestreckten Wasserbecher und lief weiter in Richtung Krummin, weiterhin immer schnurgeradeaus auf der Straße. Und die Sonne schien unerbittlich, keine Wolke war zu sehen, und ließ die Temperaturen stetig steigen.
Am Ortsausgang Neeberg kamen mir jetzt schon die ersten „schnellen Hirsche“ entgegen. Matze, der auch unter den ersten zehn Läufern war, grüßte ich beim Entgegenkommen noch kurz.

Gudrun, die mehr oder weniger im Straßengraben zum Schießen von Fotos Stellung bezogen hatte, sah ich kurze Zeit später. Die Läufer kamen an dieser Stelle aus beiden Richtungen, entweder befanden sie sich in Richtung Ziemitz bzw. waren bereits auf dem Rückweg. Die Strecke wurde insofern nicht langweilig, da mir nun ständig Läufer entgegenkamen und ich so viele bekannte Sportfreunde entdecken konnte. Selbst eine Hochzeitsgesellschaft, unschwer zu erkennen am Hupen und Fähnchen „Just Married“, war unterwegs.

Am Versorgungspunkt in Neeberg bei km 9 bogen wir links ab und endlich konnte wieder ein kurzer Blick auf das Wasser und das Festland erhascht werden, bevor es dann wieder weiter geradeaus einen leichten Anstieg in Richtung Sauzin bei km 11 ging. Die nächsten zwei Kilometer bis nach Ziemitz verliefen nun leicht bergab. Das kam meinen mittlerweile etwas schwer gewordenen Beinen sehr entgegen.
Bei km 14 in Ziemitz genoss ich kurz einen tollen Blick auf den Peenestrom und am liebsten hätte ich hier noch einige Minuten verweilt. Solche Betrachtungspausen vertragen sich jedoch nicht unbedingt mit einem Wettkampf und schließlich hatte ich mir doch eine Zeit von unter zwei Stunden vorgenommen! Also nicht trödeln und zügig weiter!

Nach dieser Wendestelle musste die Strecke, die ich gerade gekommen war, wieder zurückgelaufen werden, vorbei an Sauzin bei km 16, dann bei km 18 wieder links auf die Sauziner Straße in Richtung Wolgast. Der größte Teil des Halbmarathons lag hinter mir, ein Ende war abzusehen. Und es wurde wärmer und wärmer, Schatten war immer noch nicht in Sicht und würde wohl auch nicht mehr kommen.

Kurz nach km 18 überholten mich in einem recht flotten Tempo Falk und Micha vom SC Laage und waren bald gute 100 Meter vor mir. Die beiden hatten offensichtlich noch viel Energie! Allerdings, so bemerkte ich, wurde ab einem gewissen Punkt der Abstand nicht mehr größer.
Die Wolgaster Peenebrücke kam in Sichtweite und damit rückte auch das mittlerweile heiß ersehnte Ziel näher. Bei km 19, direkt auf dem „Blauen Wunder“ von Wolgast, gab es den letzten Versorgungspunkt vor dem Ziel und ich gönnte mir nochmals einen Schluck Wasser und eine kleine Abkühlung mit einem Schwall Wasser aus einem Eimer. Das tat gut und ich fühlte mich danach auch gleich wieder viel fitter.
Die Autofahrer links neben mir beneidete ich allerdings nicht, denn ich hatte, wie heute alle übrigen Läufer, Vorfahrt 😉 und wurde hinter der Brücke in die Kronwiekstraße geleitet. Die letzten knappen zwei Kilometer verliefen über die Werftstraße und weiter über die gerade im Bau befindliche Bahnhofstraße.

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Micha, Falk und ich im Ziel!

Kurz vor mir konnte ich jetzt wieder Micha und Falk ausmachen und ich dachte mir: „Vielleicht kommst du da noch wieder heran…“. Kurz vor dem „Berg“ (jedenfalls das, was man eben hier halt so Berg nennt) in Richtung Stadion hatte ich die beiden dann tatsächlich eingeholt und ich dachte, dass wir nun all drei gemeinsam ins Ziel zu laufen könnten. Allerdings hatte Falk sich bei der „Aufholjagd“ anscheinend zu sehr verausgabt und war mittlerweile richtig platt. Ich lief daher die letzten Meter den „Berg“ allein hoch und ebenso die finale halbe Stadionrunde bis ins Ziel. Bereits beim Einbiegen in das Stadion wurde ich zu meiner riesengroßen Überraschung namentlich per Mikrofon lautstark angekündigt. Das fand ich wirklich toll und es gab mir noch einmal die Kraft für einen kleinen Endspurt.

So kam ich nach offiziellen 1:57:42 Stunden ins Ziel und war durchaus mit meinem Ergebnis zufrieden. Kurz nach mir trafen dann wie erwartet auch Falk und Micha ein. Gudrun machte im Ziel dann noch einige Fotos von uns dreien, erschöpft und glücklich wie wir waren.
Bei dem schönen Wetter machte ich es mir nach einer kurzen Verschnaufpause bei zwei Teebechern erst einmal auf dem Rasen neben Lothar gemütlich. Lothar war nach längerer Verletzungspause eine gute 1:48er Zeit gelaufen, Respekt bei diesem Wetter!

Nun gesellten sich auch Jana mit Ole und Pino, kurz danach auch Matze, der schon geduscht hatte, zu uns auf die Rasenfläche. Matze hatte mit einer Zeit von 1:25:32 h den insgesamt achten Platz und in seiner AK leider den undankbaren vierten Platz belegt. So ganz zufrieden war er damit nicht, aber in Anbetracht der langen Verletzungspause und der kurzen Trainingszeit trotzdem eine starke Leistung in meinen Augen! Naja, unsere Ambitionen gehen aber auch weit auseinander…

Nach und nach trafen dann auch die ersten Marathonis ein. Diese liefen, bis auf die letzten drei Kilometer, eine komplett andere Strecke, von Swinemünde bis nach Wolgast entlang „Europas längster Strandpromenade“. Die Halbmarathonis hatten von diesen Strandpromenaden leider nicht viel mitbekommen.

Die polnischen Sportfreunde bewiesen sich auf der Marathonstrecke, wie schon in den vergangenen Jahren auch, mal wieder als unschlagbar und belegten gleich die ersten fünf Plätze (siehe Ergebnisliste).

Den Halbmarathon jedoch gewann Maik Schmidt (SV Turbine Neubrandenburg) in 1:20:32 h vor Mikolaj Wojna (Kamien Pomorski) in 1:21:11 h und Jan-Henrik Lange (HSG Uni Greifswald) in 1:22:32h .

Bei den Frauen gewann Anna-Izabella Böge (SV Turbine Neubrandenburg) in 1:27:54 h vor Rebecca Gessat (LC Dübener Heide) in 1:31:43h und Angelika Schlender-Kamp (HSV Neubrandenburg) in 1:35:11h.

Wir verfolgten noch ein Weilchen die Szenerie im Stadion und lösten noch unsere Mittagsessenmarken gegen einen Eintopf ein. Hunger hatten wir jetzt auch wirklich!

Eigentlich wollten wir anschließend noch einen Kurztrip auf die Insel machen und in Zinnowitz bei herrlichstem Sommerwetter einen Eisbecher zu genießen. Doch als wir dann auf die Hauptstraße kamen, änderten wir schlagartig unseren Plan. Eine riesenlange Autoschlange zog sich in Richtung Insel, d.h. eigentlich standen die Autos nur. Da hätten wir noch Stunden gebraucht!

Also machten wir uns in das kleine Fischerdorf Freest (sehr zu empfehlen!) auf und genossen dort unser Eis, bevor es dann wieder in Richtung Heimat ging.

Gerne würde ich auch mal die ganze Distanz von Swinemünde nach Wolgast testen. Die Strecke ist bestimmt interessant und abwechslungsreich, da sie entlang der Badeorte führt und mit große schattige Streckenabschnitte haben soll (sehr von Vorteil an sehr sonnigen Tagen 😉 ).

Ergebnisse: hier klicken!

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