37. Inselseelauf in Güstrow am 15.06.2013

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Es ist mal gerade eine Woche her, dass ich den Tollensesee umrundet habe (eine Runde = Marathon). Dieser Lauf schmückt sich auch mit dem Namen „Der Härteste im Norden“. Dass er diesen Namen nicht zu Unrecht trägt, bekam ich bei dem vielen Auf und Ab der Strecke ganz „gut“ zu spüren.Eigentlich wäre es vernünftig gewesen, dieses Wochenende einmal zu regenerieren, eigentlich… Aber der Inselseelauf in Güstrow ist irgendwie schon ein Muss! Gudruns Eltern wohnen in Güstrow und verfolgen mit Interesse unsere Wettkämpfe. Wenn in Güstrow ein Wettkampf startet, sind sie auch immer gerne als Schlachtenbummler dabei, es ist also auch immer ein kleines Familientreffen. Außerdem wollte Matze wollte heute in den „Laufcup M-V“ einsteigen, endlich seinen ersten Cuplauf der Saison machen. Nach seiner erfolgreichen Promotion im letzten Monat hat er jetzt den Kopf wieder frei für andere Dinge, wie z.B. Wettkämpfe. Die Sportfreunde vom „SV Post Schwerin“ gratulierten dem frischgebackenen Doktor vor dem Lauf mit einem Blumenstrauß. Ich glaube, die Überraschung ist ihnen gelungen! Tja, und auch Jana wollte ihren nächsten Cuplauf bestreiten. Somit gingen also Jana, Matze und ich von unserer Familie an den Start.

Roland dagegen, der gerade voll im „Insanity-Training“  steht und dem die harten Trainingseinheiten noch in den Knochen steckten, verzichtete auf einen eigenen Start. Das war Pinos Glück, denn nun durfte er auch mit nach Güstrow und musste nicht zu Hause bleiben, weil sich Roland erboten hatte auf ihn aufzupassen.

Um Punkt zehn Uhr erfolgte der Startschuss vor der Oase . Das Feld bestand aus insgesamt 227 Läufern und Walkern, die sich nun auf den Weg zum Inselsee machten. Unter den Teilnehmern waren in diesem Jahr übrigens auch einige französische Gäste aus Güstrows Partnerstadt Bures sur Yvette. Gerade vor zwei Wochen waren 21 Güstrower bei einem 12-h-Lauf in Bures sur Yvette am Start gewesen.

Ich hatte noch kurz vor dem Start an meiner Laufuhr herumgespielt und alte Trainingseinheiten gelöscht, eigentlich kein Problem. Aber was war jetzt los? Meine Uhr meldete sich lautstark mit einem ständigen Piepston. Hatte ich etwa versehentlich die Weckfunktion aktiviert? Das Teil nervte nicht nur mich, sondern auch alle anderen Läufer in meiner Nähe. Technik ist ja wunderbar, wenn sie funktioniert und das macht, was sie soll. Aber jetzt, inmitten des Laufes, fiel mir beim Willen nicht ein, warum die Uhr das machte und wie ich diesen Ton nun wieder abstellen konnte ohne die Meßfunktion zu deaktivieren. Die Uhr beschäftigte mich noch bis zur Badestelle am Inselsee. Danach gab ich zunächst einmal entnervt auf und versuchte nun, mich stattdessen endlich auf das Laufen zu konzentrieren.
Das Wetter meinte es heute gut mit uns. Bei Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen ließ es sich gut auf den überwiegend bewaldeten Abschnitten aushalten. Kurz hinter der Grenzburg, einem Ausflugslokal, kam bereits der Wendepunkt für die 38 Sportfreunde, die die fünf Kilometer absolvierten.
Vorbei am Schabernack (herrlicher Name für einen Ortsteil!) liefen wir in Richtung Mühl Rosin. Hinter der Waldsiedlung ging es weiter die Dorfstraße entlang nach Kirch Rosin. An einem der längeren Anstiege unternahm ich nun einen letzten, aber letztendlich auch erfolglosen, Versuch, das nervige Gepiepse meiner Laufuhr abzustellen. Mir blieb also nichts weiter übrig, das Piepen nach Möglichkeit, so gut wie es ging, zu ignorieren.

An der nächsten Waldkante hinter Kirch Rosin teilte sich das Starterfeld nochmals auf. Rechts bogen die 10-km-Starter ab und für alle anderen ging es links weiter. Schnell griff ich am Versorgungspunkt einen Becher Wasser, bevor es auf einer asphaltierten Straße durch ein Waldstück nach Bellin ging.
Dass sich auf diesem Stück Strecke (20 km) das Läuferfeld arg dezimiert hatte, merkte ich schnell: Ich sah jetzt nur noch ein oder zwei Läufer in Sichtweite vor mir laufen. Die meisten Läufer waren eben doch auf der 10-km-Strecke unterwegs.

Die Strecke selbst hat es allerdings auch in sich, ist keineswegs eben. Bis Bellin waren einige „schön“ lange Anstiege zu bewältigen. Bei km 8 stand für uns ein Versorgungspunkt, wo auch Schwämme auslagen, bereit. Ich griff mir einen Schwamm und drückte mir das Wasser über den Kopf aus. Das war eine herrliche Erfrischung! Etwas weiter des Weges dachte ich mir: „Jetzt müssten mir doch langsam die ersten Läufer entgegenkommen“.
Und es dauerte wirklich nicht lange, dass ich die beiden führenden Läufer, Niels Schmiedeberg und Matze, die sich nun schon auf dem Rückweg befanden, sah. Ich klatsche den beiden zu.

Nach und nach kamen mir jetzt immer mehr Läufer, die bereits die Wendestelle passiert hatten, entgegen. Auch Gudruns Kollege Lars war wieder ziemlich schnell unterwegs und wir grüßten uns kurz beim Vorbeilaufen.

Im Vergleich zum Vorjahr waren diesmal auf der langen Distanz ungefähr 30 Läufer weniger auf der Strecke. Ungefähr das halbe Rennen lief ich für mich allein, war auch etwas langsamer als im letzten Jahr unterwegs. Damals hatte ich aber auch keinen Marathon eine Woche vorher hinter mir! So war es schon fast klar, dass ich früher oder später wieder in meinen Schlurfschritt verfallen würde. Mit meinem Finishershirt vom letzten Wochenende, welches ich heute trug, erhielt ich aber hier und da anerkennende Worte.

An der Wendemarke in Bellin scherzte ich noch kurz mit den Streckenposten und nun ging es auch für mich wieder zurück zur Oase in Güstrow. Nach mir kamen diesmal wirklich nur noch zwei oder drei Läufer sowie der „Besenwagen“ in Form eines Fahrrades.
Auch die Abstände zu den vor mir Laufenden änderte sich nicht wesentlich. Die Mitstreiter tauchten immer mal wieder nach einem der nächsten Hügel wieder vor mir auf.

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Am Versorgungspunkt griff ich mir noch einmal den Schwamm und sorgte somit für eine kleine Erfrischung. Beim nächsten Versorgungspunkt, ungefähr beim km 15, wurde ich dann auch schon mit aufmunternden Worten begrüßt.
Jetzt, wo das Ziel immer näher kam, konnte ich meinen Abstand zu den vor mir Laufenden sogar noch verkürzen. Allerdings holte mich aber noch Ricardo vom „Lauf- und Radtreff Bützow“ in Höhe Schabernack ein. Ein Stückchen liefen wir zusammen und unterhielten uns von Freizeitläufer zu Freizeitläufer. Auch Ricardo möchte, ebenso wie ich, in Berlin dieses Jahr die Vierstundengrenze knacken. Wir werden sehen, ob unsere Pläne klappen ;-).
Die letzten zwei Kilometer bis ins Ziel lief ich mit Martin vom SC Laage. Unsere Zeit lag bei 1:53:08 h. So ungefähr hatte ich mich auch eingeschätzt, beim beim Pacepropheten 1:52:17 h getippt.

Allerdings war ich heute mit meiner Laufuhr total ins Tüddern gekommen. Zum Ende des Laufes auf den letzten Kilometern hatte ich das Dauergepiepse dann gar nicht mehr wahrgenommen, das „selektive Hören“ klappte anscheindend dann doch ganz gut 😉 . Jetzt, ganz in Ruhe, ohne Laufhektik, kam ich der Ursache doch recht schnell auf den Grund: Ich hatte bei meinem Umgeherspiele mit der Laufuhr vor dem Start aus Versehen das falsche Trainingsprogramm, nämlich „Own Zone“, ausgewählt…
Matze kam mit 34 Sekunden Abstand auf den Sieger Nils Schmiedeberg als Zweiter nach exakt 1:15:00 h ins Ziel. Jana lief 45:56 min eine gute Zeit über 10 km und wurde Zweite ihrer AK.
Auf die Urkunde bin ich schon jetzt gespannt! Es ist nämlich eine Spezialität dieses Laufes, dass jeder Teilnehmer eine Urkunde mit einem Finisher-Foto bekommt 🙂 . Dafür wird eigens ein Fotograf engagiert!

Ergebnisse: 5 km, 10 km, 20 km, Walking

3 Kommentare zu “37. Inselseelauf in Güstrow am 15.06.2013

  1. @Volksläufer: Na klar, ein Volkslauf. Und das ist auch gut so! Es müssen nicht immer die großen Events mit mehreren tausend Teilnehmern und eingekauften Stars sein. Laufen soll Spaß machen und den hatten sicherlich die meisten Teilnehmer :-).

  2. ein normaler Volkslauf mit üblicher Teilnehmerzahl.

    mit sportlichem Gruss aus dem Süden(Mannheim)

    Volkslaeufer=Peter Grosse

    • Hallo Peter,

      warst du denn dabei? Habe dich gar nicht in der Teilnehmerliste entdecken können?

      Sportliche Grüße aus dem Norden!

      Fred

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