2. Osterlauf „World Runners“ in Güstrow am 03.04.2010

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Der Laufsportverein Güstrow e.V. lud am heutigen Ostersamstag, 03.04.2010, zum 2. Osterlauf „World Runners“ in die Barlachstadt ein.

Im letzten Jahr bin ich hier gemeinsam mit Jana und Matze an den Start gegangen und hatte aus läuferischer Sicht keineswegs die besten Erinnerungen: Die vier Runden von jeweils zweieinhalb Kilometern, die für die Strecke von 10 km durch Güstrows historische Altstadt zu laufen waren, empfand ich als äußerst anstrengend. Es ging zwar immer mal bergab, aber vorher natürlich stetig bergauf…

Und von meiner Zeit (53:12 min) war ich damals auch nur wenig begeistert 🙁 )

Mein Schwiegervater, der in Güstrow wohnt und fast 88 Lenze bzw. Winter zählt, hatte bereits durch die Lokalpresse von dem bevorstehenden Lauf erfahren und mir durch Gudrun verkünden lassen, dass er mich als Schlachtenbummler intensiv unterstützen wolle. Und so einem alten Herrn kann man absolut nichts mehr ausreden, null Chance! Kneifen war also nicht mehr drin und somit stand der Lauf als Teil des Osterprogramms für uns (d.h. Gudrun als rasende Reporterin, Roland und mich als aktive Läufer) fest.

17.00 Uhr sollte der Start sein. So machten wir uns aus Rostock kurz nach 15.00 Uhr los. Natürlich hatten wir unser technisches Equipment „aufgeladen“ und entsprechend meiner „Checkliste“ waren wir auch bestens präpariert (und wie sich erweisen sollte, wieder mal ein typischer Fall von „denkste…“).

Neben den von uns anvisierten 10 km standen die Strecken über 5 km (= 2 Runden) und Staffelläufe (4 Läufer à 1 Runde) sowie Walking auf dem Plan. Nebenbei bemerkt: Es starteten nur drei Walker …

Kurz vor 16.00 Uhr trafen wir entsprechend unserer Planung am Wettkampfort ein. Die Siegerehrung für die Bambinis, die der Osterhase höchstpersönlich durchführte, war gerade im Gange. Wir schauten noch ein bisschen zu. Danach erst einmals zur Anmeldung: Ich bekam die Startnummer 288 und Roland die 289.
Aufgepasst: Die Nummern sind später wichtig 😉

Es ging, wenn für uns keineswegs um den Gesamtsieg, so doch immerhin um einen familieninternen „Tagessieg“, denn auch Roland wollte sich vor seinem Opa keine Blöße geben.

Opa, unser beinhärtester Fan, hatte uns bald entdeckt. Und er erzählte wieder, dass er früher, bei der Marine, ein toller 10km-Läufer gewesen sei, der alle anderen Läufer ab dem zweiten Kilometer überholt hätte (was natürlich kein Mensch mehr überprüfen kann…).

Viele Bekannte trifft man natürlich bei solchen Veranstaltungen immer wieder, man kennt sich mittlerweile. Christiane Pilz bestritt hier ihren ersten Wettkampf des Jahres. Auch ansonsten waren wieder recht viel Triathleten am Start. So war überraschenderweise Michael Raelert (der „kleine Raelert“ der beiden erfolgreichen Triathlon-Brüder und der Weltmeister über die „kleine“ Distanz von 70.3 Meilen) mit von der Partie. Ihm musste sicherlich noch der Wettkampf vom vergangenen Wochenende in den Knochen stecken. Er belegte am 27.03.2010 beim 70.3 Ironman California in Oceanside den ersten Platz. Ehrlicherweise muss ich sagen, dass ich nach solch einem Husarenritt eine Woche danach nicht zu Glanzleistungen fähig wäre…

Der Sportclub Laage war mit 34 Läufern und Läuferinnen wie immer stark vertreten. André Stache, bei „Runners World auch schon als Kandidat für den Lauftrainer des Jahres gelistet, war natürlich mit von der Partie.

Nach dem Absingen der „Mecklenburg-Hymne“ (gefühlte 32 Strophen) ging es endlich los …
Die „Bambinos“ liefen selbstverständlich von der ersten Startreihe aus und mussten erst einmal überholt werden…

Den ersten Kilometer absolvierte ich mit Roland zusammen. Roland sagte mir, dass er den Lauf durch Güstrow nur genießen möchte. Eigentlich (aber auch nur eigentlich) war auch ich der gleichen Meinung.

Die Laufstrecke durch den historischen Stadtkern von Güstrow, die viermal absolviert werden musste, war wirklich schön und führte vorbei am Wassergraben der alten Wallanlagen, dem Markt mit seiner Pfarrkirche und den zahlreichen Renaissance-Häusern, die Domstraße herunter mit dem sich rechterseits befindlichen Dom mit Barlach`s berühmten „Schwebenden Engel“ und dann vorbei am einmaligen, reinrassigen Renaissance-Schloss, in dem auch schon Wallenstein während des dreißigjährigen Krieges residierte.

Während des Wettkampfes kam sogar wieder die Sonne zum Vorschein 🙂

Kurz nachdem sich Roland etwas von mir absetzte, meldete sich mein geliebter Forerunner mit der Fehlermeldung: „Kein Rundenspeicher mehr verfügbar. Wollen Sie alle Runden löschen?“ Das warf mich irgendwie total aus meinem Konzept, zumal ich nicht in der Lage war, den Garmin während des Laufs irgendwie zu bedienen. Letztendlich „kämpfte“ ich eine gute Runde allein mit „Garmin“…

Den Kampf mit meiner Pulsuhr habe ich dann aber letztendlich aufgegeben, wie es auch mein Garmin-Protokoll dokumentiert hat . Ohne Puls- und Geschwindigkeitsmesser fühlte ich mich als Läufer schon halbwegs „amputiert“. Es ist erstaunlich, wie man sich an solche kleine Helferlein gewöhnen kann…

Bei jeder absolvierten Runde erwartete uns Opa und feuerte uns frenetisch an. An den Wallanlagen wurden wir von fahnenschwenkenden Fans lautstark bejubelt. Solch ein Beifall trieb uns natürlich noch zusätzlich an…

Vielleicht lag es an der großen moralischen Unterstützung oder auch an meiner besseren Vorbereitung (schließlich absolviere ich einen Teil von Janas Marathontrainings mit ihr zusammen): Jedenfalls konnte ich mich auf dieser Strecke über eine Verbesserung von 2:15 min gegenüber dem Vorjahr freuen und erreichte eine Zeit von 50:57 min. Und die Saison fängt ja schließlich erst an! Den „familieninternen Tagessieg“ jedoch hatte Roland errungen, der nach 48:33 min (und somit vor mir) ins Ziel kam ;-(

Der Güstrower Bürgermeister, Arne Schuldt, der übrigens ebenso wie sein Rostocker Kollege parteilos ist, hatte gleichfalls den 10-km-Kurs in Angriff genommen und kam einige Minuten nach mir ins Ziel. Opa als Güstrower Urgestein begrüßte ihn sofort nach der Zielankunft wie einen alten Bekannten.

Gewonnen in der Gesamtwertung hatten erwartungsgemäß andere:
10 km, Herren:
1. Christoph Hintz (33:03)
2. Michael Raelert (33:13)
3. Philipp Baar (33:44)

10 km, Damen:
1. Christiane Pilz (37:19)
2. Sandra Eltschkner (40:13)
3. Maren Urner (42:12)

5 km, Herren:
1. Timo Schulz (19:31)
2. Menno Ritsema (19:32)
3.Dietmar Kriemann (19:50)

5 km, Damen:
1. Saskia Weber (20:21)
2. Carolina Claus (22:26)
3. Alina Renk (24:10)

Der mit 80 Jahren älteste Teilnehmer, Rudi Senkpiel, kam nach 1h33min ins Ziel und wurde bei Zieleinkunft von allen Anwesenden frenetisch mit La-Ola-Wellen begrüßt.

Unter allen Startnummern wurden diverse Preise ausgelost. So gab es z.B. einen Hubschrauberrundflug zu gewinnen. Den hatte ich nicht gewonnen. Leer ausgegangen bin ich aber auch nicht: für meine „288“ bekam ich ein Polo-Shirt von der SVZ, der „Schweriner Volkszeitung„.

Die Staffelentscheidungen wurden in den Kategorien „Unter 50“ und „Über 50“ vergeben. Dazu wurden die Jahre der Staffelteilnehmer addiert. Die Kategorie „Ü 200“ wurde nicht vergeben, da es keine Staffel gab, bei der das addierte Alter der Teilnehmer mehr als 200 Jahre ergeben hätte. Gudrun kam schon auf die Idee, dass wir im nächsten Jahr Opa als Staffelteilnehmer mit hinzunehmen ;-))
Mit ihm zusammen hätten wir gute Chancen, im nächsten Jahr den Sieg bei der Staffelwertung „Ü 200einzufahren

Alle Ergebnisse für 10 km sind zu finden unter: http://osterlauf-güstrow.de/html/ergebnisse.html

Hier noch ein Video der SVZ!

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1 Kommentar zu “2. Osterlauf „World Runners“ in Güstrow am 03.04.2010

  1. Die Seite ist wirklich gut. Es macht viel Spaß die Geschichten zu lesen und auch viele persönliche Eindrücke reflektieren zu lassen. Weiter so, auch sportlich natürlich.
    Zur Erinnerung für noch nicht verplante Wochenenden:
    2. Mai : EURAWASSER Waldlauf
    22&23 Mai : „24 h Laufen für Laage“
    Gruß André

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