11. Burgenlauf von Burg Stargard nach Penzlin am 14.08.2011

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Immerhin stand uns ein anspruchsvoller Lauf bevor. Ich hatte ca. 2:40 ausgerechnet, die wir brauchten, um Jana einzusammeln, in Burg Stargard (Startort) Gudrun samt Klapprad abzusetzen und dann weiter nach  Penzlin (Zielort) zu fahren. Um neun Uhr sollte der Bus von Penzlin mit den Läufern nach Burg Stargard fahren, wo dann um zehn Uhr der Start erfolgen sollte.

Die Anreise über die A20 verlief ziemlich unspektakulär. Allerdings waren um die Zeit noch recht viel Bodennebel auf der Strecke, was allerdings auf wiederum gutes Wetter hoffen ließ 😉 !

Jana erzählte so nebenbei, dass sie beim „Laufpropheten“ eine prognostizierten Zielzeit von 2:08:00 h angegeben hat. Letzte Woche hatte sie mit ihrer Zeitvorhersage für die Rostocker Marathonnacht bereits ein stylisches Damenlaufcap gewonnen. Ich hatte natürlich bei den ganzen Vorbereitungsstress ganz vergessen, ebenfalls eine Vorhersage für meine Zielzeit anzugeben, und so trug Jana unterwegs meine prognostizierte Zeit von 2:11:00 h beim „Propheten“ nach.

Die letzten Wochen wurden wir hier im Nordosten nicht gerade mit schönem Wetter verwöhnt. Rostock und Umgebung sorgt mittlerweile mit seinen Niederschlagsmengen sogar bundesweit für Schlagzeilen. Die Marathonnacht letzte Woche war die reinste Sintflutveranstaltung gewesen. Am Freitag regnete es noch Strippen. Umso erstaunlicher war es, dass gerade am gestrigen Samstag zur „Hanse Sail“ ein richtig sonniger Tag war. Mal sehen, ob wir heute beim Burgenlauf auch mit dem Wetter Glück haben sollten.

Kurz vor acht Uhr setzten wir Gudrun planmäßig in Burg Stargard auf dem Marktplatz ab. Jana und ich fuhren weiter nach Penzlin. Im recht neuen Bürgerzentrum (Neue Burg) vis-à-vis der alten Burg Penzlin holten wir uns die Startunterlagen ab. Auf dem Weg dorthin trafen wir dann auch schon Juliane und Heiko, die gerade mit ihren beiden Beagle Eddie und Cooper unterwegs waren. Wirklich schön, dass wir diesen Lauf erneut gemeinsam bestreiten würden! Heiko erzählte mir von seiner prophezeiten Zeit, die 23 Sekunden hinter Janas Vorhersage lag.

Im Bürgerzentrum trafen wir noch so einige Lauffreunde und auch der Cheforganisator Ortwin vom gastgebenden HSV Neubrandenburg begrüßte uns und fragte ganz enttäuscht nach, ob Gudrun, die immer so tolle Fotos macht, heute nicht dabei wäre. Ich konnte ihn beruhigen, dass Gudrun schon am Start auf uns Läufer warten würde.

Unsere Stuttgarter Freunde Silvia und Micha hatten sogar extra einen Kurzurlaub an den Tollensesee verlegt, um bei diesem Event mit „Ritterschlag“ dabei zu sein! Micha hatte sich natürlich zum Ziel gesetzt, in seiner AK den Sieg für den TSV Kuppingen einzufahren. Die Chancen standen dafür ganz gut, denn Micha ist ziemlich schnell.

Im Bus, der uns von Penzlin nach Burg Stargard bringen sollte, saßen Jana und ich dann gemeinsam mit Heiko und Maik (von der LG Socken-Wellen) und tauschten uns über die letzten Aktivitäten aus. Maik hatte auch in Rostock am „Unwetterlauf“ am letzten Wochenende teilgenommen und war, wie ebenso alle anderen Teilnehmer dieses außergewöhnlichen Extrem-Laufes, davon beeindruckt.

In Burg Stargard konnten wir dann auch Silvia und Micha herzlich begrüßen.

Das Wetter meinte es nach den Unwettern der letzten Wochen wirklich gut mit uns. Nach den letzten Hinweisen durch den Veranstalter konnte der Start pünktlich um 10.00 Uhr direkt vor der Burg erfolgen. Durch den Sturm und den Starkregen der letzten Tage war auch die Strecke in Mitleidenschaft gezogen. So wurde noch bis kurz vor dem Start ein großer Ast, der in der letzten Nacht abgebrochen war und nun direkt den Laufweg versperrte, weggeräumt. Aber auch die ziemlich abschüssige Strecke war stark unterspült worden. So musste gerade auf dem ersten Streckenabschnitt genau darauf geachtet werden, wohin man tritt.

Wie besprochen liefen Jana, Heiko und ich gemeinsam los. Bereits nach knapp zwei Kilometern gab es den ersten Grund zu einem Glückwunsch. Heiko teilte uns mit, dass er soeben den zweitausendsten Kilometer in diesem Jahr gelaufen ist!

So langsam zog sich das Feld etwas auseinander und wir pegelten uns bei einem Schnitt zwischen 5:20 und 5:10 ein. Es lief sich erstaunlich gut. Anscheinend hat sich meine dreitägige „Laufabstinenz“ doch gelohnt.

Gerlind, die beim Start weit vor uns lief, hatten wir schnell wieder eingeholt. War aber auch kein Wunder, denn sie hatte die Woche ziemlich viele sportliche Aktivitäten gehabt, die ihr natürlich noch in den Knochen steckten: Rostocker Marathonnacht und vier Tage per Fahrrad die „Hanse-Tour Sonnenschein“, bei der für krebskranke Kinder gesammelt wird, welche, wettermäßig gesehen, fast mehr eine „Hanse-Tour Regenschauer“ war.

Die Streckenführung beim Burgenlauf wechselt jedes Jahr mit Start und Ziel. Von langjährigen „Burgenläufern“ wurde uns die heutige Strecke als etwas leichter beschrieben, da das Höhenprofil wohl insgesamt etwas abfällt.

Allerdings hat man die Qualen des letzten Jahres schon nicht mehr so genau in Erinnerung. Persönlich hatte ich zumindest nach der ersten Hälfte tatsächlich auch den Eindruck, etwas mehr bergab als bergauf zu laufen.

Versorgungstechnisch war alles im grünen Bereich. Insgesamt gab es vier offizielle Versorgungspunkte. Neben Wasser gab es Bananen- und Melonenstücke zur Stärkung und Erfrischung.

Die Strecke selbst ist schon als recht anspruchsvoll und abwechslungsreich zu bezeichnen. Neben Asphaltstrecken gab es Betonplattenwege sowie zahlreiche vom Unwetter durchgeweichte Wald- und Feldabschnitte mit ausgespülten und steinigen Wegen zu absolvieren. Teilweise war dies nur im Gänsemarsch zu bewältigen.

Lange Zeit wechselten wir uns in der Führungsarbeit ab. Bei abschüssigen Abschnitten lief ich dann auch mal vor. Ging`s dagegen bergauf hing ich mal wieder hinten an. Jana und Heiko zogen nahezu unbeirrt ihren Pace durch. Ich lief zumeist mit Gerlind, die uns zeitweise mal wieder an Jana und Heiko heranführte.

Bei km 14 kam dann die Lieps, ein See südlich des Tollensesees, in Sicht und es ging wieder etwas bergab. Die Strecke wurde jetzt auch vom Höhenprofil immer anspruchsvoller. Die nächsten Kilometer, insbesondere bei km 17 bis 18 , waren mehr und mehr von langgezogenen Anstiegen gekennzeichnet.

Bei mir ging es langsam ans „Eingemachte“. Drei- bis vierhundert Meter vor mir konnte ich immer noch Heiko, und bei längeren geraden Abschnitten, auch noch Jana sehen. Die Kilometer zogen sich jetzt endlos dahin und ich ersehnte den nächsten Getränkepunkt. Immerhin meinte die Sonne es heute wirklich gut mit uns.

Irgendwo zwischen km 19 und 20 ließ Gerlind zu mir abreißen und ich dachte, dass sie gleich wieder zu mir aufschließen würde. Aber die Strapazen der letzten Woche forderten wohl doch ihren Tribut bei ihr.

Irgendwann hieß es dann: 300 Meter bis zum letzen Versorgungspunkt vor dem Ziel. Vielleicht hatte ich auch nicht richtig hingehört, aber es waren mindestens 800 Meter und mir kamen sie wie eine Ewigkeit vor …

Nach dieser letzten Erfrischung waren es noch ungefähr 2,5 km bis zum Ziel. Auf der linken Seite war jetzt auch die typische Stadtansicht von Penzlin, die oben thronende Kirche, die umliegenden Häuser wie eine Klucke die Kücken um sich scharrt, zu sehen.

Der letzte knappe Kilometer führte durch Penzlin, vorbei am Großen Stadtsee, über Asphalt und Kopfsteinpflaster bis zur alten Burg Penzlin.

Von weitem hörte ich schon die Trompete, die jeden Läufer ankündigte. Wirklich eine originelle Ankündigung und Begrüßung eines jeden Läufers!

Kurz vor der Abbiegung in Richtung Burg sah ich dann Gudrun und auch Juliane feuerte mich an. Zwar spurteten noch zwei Läufer an mir vorbei, aber das interessierte mich überhaupt nicht mehr! Das Ziel hatte ich jetzt nach selbstgestoppten 2:10:26 h (offiziellen 2:10:28 h) erreicht und ich war überglücklich!

Im Ziel begrüßten mich gleich Jana und Heiko, dann auch Micha und Maik.

Heiko ist auf die Sekunde genau (!) die vorausgesagte Zeit von 2:08:26 h gelaufen, und das ohne ständig nur nach der Zeit zu sehen! Meinen Glückwunsch nochmals dazu! Das verspricht also noch einen Gewinn beim Laufpropheten!

Auch Micha hat sich seinen Traum erfüllen können und wurde Erster seiner AK und somit vom Burgherren persönlich zum Ehrenritter der Alten Burg Penzlin geschlagen.

Für alle war die Strecke eine echte Herausforderung. Auch Micha, der doch die Berge gewohnt ist, fand die Strecke anspruchsvoll und er zog schon Vergleich mit den 30 km von Davos …

Nach dem Duschen im Bürgerzentrum in der „Neuen Burg“ ging es erfrischt zur Siegerehrung. Nach der Ehrung der Gesamtsieger kam es dann auch zu den einzelnen AK`s und endlich kam dann auch Micha an die Reihe. Wir klatschten natürlich, als er zum Ritter geschlagen wurde. Und auch Jana belegte in ihrer AK den ersten Platz. Auch sie musste niederknien und wurde per Ritterschlag in den Stand des „Burgfräuleins“ erhoben. Auf die Ehrung der Frauen hatte der Burgherr schon gewartet, seine liebste Arbeit.

Nebenbei gab es noch zur Stärkung einen kräftigen Erbseneintopf mit Bockwurst. Nach den Siegerehrungen gab es noch Livemusik bei Kaffee und Kuchen. Bei der anschließenden Verlosung hatten sowohl Jana als auch ich Glück. Jana bekam ein Badminton-Set und ich zwei Frotteehandtücher von DH!

Nun fiel langsam die ganze Anspannung der letzten Stunden ab. Allerdings waren nun auch alle ziemlich geschafft und so nach und nach verabschiedeten wir uns voneinander.

Zurück bleibt ein schönes Lauferlebnis, anstrengend und anspruchsvoll mit dem besonderen Flair des Burgenlaufes!

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